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The Stand. Das letze Gefecht
  • Текст добавлен: 24 сентября 2016, 05:37

Текст книги "The Stand. Das letze Gefecht"


Автор книги: Stephen Edwin King


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Ужасы


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67

Der Wandelnde Geck war wieder in Vegas.

Er war morgens gegen neun Uhr dreißig eingetroffen. Lloyd hatte ihn kommen sehen. Flagg hatte Lloyd gesehen, aber keine Notiz von ihm genommen. Er war mit einer Frau durch das Foyer des Grand gegangen. Obwohl fast niemand den dunklen Mann gern ansah, hatten sich alle nach der Frau umgedreht. Ihr Haar war schneeweiß. Sie hatte einen schrecklichen Sonnenbrand, so schlimm, daß Lloyd an die Opfer der Brandkatastrophe in Indian Springs denken mußte. Weißes Haar, schrecklicher Sonnenbrand, völlig leerer Blick. Ihre Augen blickten so ausdruckslos in die Welt, daß es über jede Gemütsruhe, ja selbst über Stumpfsinn hinausging. Lloyd hatte solche Augen schon einmal gesehen. In Los Angeles, als der dunkle Mann mit Eric Strellerton fertig war, dem Anwalt, der ihm sagen wollte, was zu tun war.

Flagg sah niemanden an. Er grinste. Er führte die Frau zum Fahrstuhl. Die Türen schlossen sich hinter ihnen, sie fuhren ins oberste Stockwerk.

Während der nächsten sechs Stunden beschäftigte Lloyd sich emsig damit, alles auf die Reihe zu bekommen, damit er vorbereitet war, wenn Flagg seinen Bericht verlangte. Er glaubte, alles unter Kontrolle zu haben. Er mußte nur noch Paul Burlson fragen, was er über diesen Tom Cullen hatte, falls Julie Lawry tatsächlich auf etwas gestoßen war. Lloyd hielt es für unwahrscheinlich, aber bei Flagg war es besser, auf Nummer Sicher zu gehen, als es später zu bereuen. Viel besser.

Er nahm den Telefonhörer und wartete geduldig. Nach einer Weile knackte es, und er hatte Shirley Dunbars Tennessee-Dialekt im Ohr:

»Vermittlung.«

»Hi, Shirley, hier ist Lloyd.«

»Lloyd Henreid! Wie geht's dir denn?«

»Einigermaßen, Shirl. Versuchst du es bei 6214 für mich?«

»Paul? Der ist nicht zu Hause. Er ist in Indian Springs. Aber ich könnte versuchen, ihn im HQ zu erreichen.«

»Okay, versuch es.«

»Mach' ich. Sag mal, Lloyd, wann kommst du eigentlich mal vorbei und versuchst meinen Kaffeekuchen? Ich backe alle zwei oder drei Tage einen neuen.«

»Bald, Shirley«, sagte Lloyd und verzog das Gesicht. Shirley war vierzig, schätzungsweise hundertachtzig Pfund schwer... und hatte es auf Lloyd abgesehen. Er mußte sich ihretwegen eine Menge Spötteleien gefallen lassen, besonders von Whitney und Ronnie Sykes. Aber sie war eine ausgezeichnete Telefonistin, die mit dem Telefonnetz von Las Vegas wahre Wunder vollbringen konnte. Nach dem Strom war ihre oberste Priorität gewesen, die Telefone wieder einzuschalten, zumindest die wichtigsten Verbindungen, aber die meisten automatischen Relais waren durchgeschmort, daher mußten sie sich mit dem Äquivalent von Blechdosen und gewachsten Schnüren begnügen. Außerdem kam es ständig zu Ausfällen. Shirley handhabte das, was es zu handhaben gab, mit unvorstellbarem Geschick, und sie hatte viel Geduld mit den drei oder vier anderen Telefonistinnen, die noch lernten.

Und sie machte wirklicheinen köstlichen Kaffeekuchen.

» Echtbald«, fügte er hinzu und dachte, wie schön es wäre, wenn man Julie Lawrys festen, runden Körper mit den Fähigkeiten und der sanften, geduldigen Natur von Shirley Dunbar verbinden könnte. Damit schien sie zufrieden. Es piepste und pupste in der Leitung, dann ein schrilles, hallendes Heulen, bei dem er den Hörer vom Ohr nahm und das Gesicht verzog. Dann läutete das Telefon am anderen Ende – eine Reihe heiserer Schnurrlaute.

»Bailey, HQ«, sagte eine Stimme, die durch die Entfernung blechern klang.

»Hier ist Lloyd«, brüllte er ins Telefon. »Ist Paul da?«

»Was für ein Gaul, Lloyd?«

» Paul! Paul Burlson!«

»Ach der! Ja, der ist da, trinkt gerade eine Cola.«

Eine Pause – Lloyd dachte schon, die dürftige Verbindung wäre unterbrochen -, und dann war Paul am Apparat.

»Wir müssen schreien, Paul. Die Verbindung ist beschissen.« Lloyd war nicht ganz sicher, ob Paul Burlsons Lunge zum Schreien ausreichte. Er war ein hagerer kleiner Kerl mit dicker Brille, und manche Männer nannten ihn Mr. Cool, weil er selbst in der trockenen Hitze von Vegas jeden Tag einen dreiteiligen Anzug trug. Aber im Zusammentragen von Informationen war er einsame Spitze, und Flagg hatte Lloyd in einer mitteilsamen Stimmung einmal anvertraut, daß Burlson spätestens 1995 Chef der Geheimpolizei sein würde. Und diese Aufgabe wird er soooo gut erfüllen, hatte Flagg freundlich lächelnd hinzugefügt.

Paul schaffte es tatsächlich, ein wenig lauter zu sprechen.

»Hast du dein Einwohnerverzeichnis bei dir?« fragte Lloyd.

»Ja. Stan Bailey und ich haben uns gerade über ein Arbeitsrotationsprogramm unterhalten.«

»Würdest du bitte prüfen, ob du etwas über einen Mann namens Tom Cullen hast?«

»Einen Augenblick.« Der Augenblick wurde zu drei Minuten, und Lloyd dachte schon wieder, die Verbindung wäre unterbrochen. Dann sagte Paul: »Okay, Tom Cullen... Bist du noch da, Lloyd?«

»Am Apparat.«

»Bei dem Telefon kann man nie sicher sein. Er muß zwischen zweiundzwanzig und fünfunddreißig Jahre alt sein. Geistig leicht zurückgeblieben. Er kann gut arbeiten. Ist bei den Reinigungstrupps beschäftigt.«

»Wie lange ist er schon in Vegas?«

»Nicht ganz drei Wochen.«

»Aus Colorado?«

»Ja, aber wir haben ein Dutzend Leute hier, die es dort drüben versucht haben und denen es nicht gefallen hat. Diesen Mann haben sie davongejagt. Er hat sich mit einer normalen Frau eingelassen, und sie hatten wohl Angst um ihr genetisches Reservoir.« Paul lachte.

»Hast du seine Adresse?«

Paul gab sie ihm, und Lloyd schrieb sie in sein Notizbuch.

»Ist das alles, Lloyd?«

»Noch ein Name, wenn du Zeit hast.«

Paul lachte – das geschäftige Lachen eines kleinen Mannes.

»Natürlich, es ist ja nur meine Kaffeepause.«

»Der Name ist Nick Andros.«

Paul sagte sofort: »Der Name steht auf meiner roten Liste.«

»So?« Lloyd dachte so schnell er konnte, was nicht gerade Lichtgeschwindigkeit war. Er hatte kein Ahnung, was Pauls »rote Liste« sein könnte. »Wer hat dir den Namen gegeben?«

Paul sagte gereizt: »Wer schon? Derselbe Mann, der mir alle Namen auf der roten Liste gegeben hat.«

»Oh. Okay.« Lloyd verabschiedete sich und legte auf. Eine private Unterhaltung wäre bei der schlechten Verbindung unmöglich gewesen, und Lloyd mußte über so vieles nachdenken, daß er auch keine Lust dazu gehabt hätte.

Rote Liste.

Namen, die Flagg offenbar nur Paul und niemandem sonst gegeben hatte – wenn Paul auch angenommen hatte, daß Lloyd alles darüber wußte. Rote Liste, was bedeutet das? Rot bedeutet Halt. Rot bedeutete Gefahr.

Lloyd nahm den Hörer wieder ab.

»Vermittlung.«

»Noch mal Lloyd, Shirl.«

»Nun, Lloyd, hast du...«

»Shirley, ich hab' keine Zeit für Schwätzchen. Ich bin möglicherweise etwas Großem auf der Spur.«

»Okay, Lloyd.« Shirleys Stimme klang nicht mehr flirtend, sondern war plötzlich rein geschäftlich.

»Wer hat Sicherheitsdienst?«

»Barry Dorgan.«

»Verbinde mich mit ihm. Und ich habe dich nie angerufen.«

»Ja, Lloyd.« Plötzlich klang sie ängstlich. Lloyd hatte auch Angst, aber er war auch aufgeregt.

Einen Augenblick später war Dorgan am Apparat. Er war ein guter Mann, wofür Lloyd unendlich dankbar war. Zu viele Männer von Schlage Poke Freemans hatten sich für den Polizeidienst gemeldet.

»Ich möchte, daß du jemand für mich verhaftest«, sagte Lloyd.

»Lebend. Ich muß ihn lebend bekommen, auch wenn du dabei Männer verlierst. Sein Name ist Tom Cullen, und du findest ihn wahrscheinlich zu Hause. Bring ihn ins Grand.« Er nannte Barry Toms Adresse und ließ sie sich wiederholen.

»Wie wichtig ist es, Lloyd?«

»Sehr wichtig. Wenn du das richtig machst, wird jemand über mir dir sehr dankbar sein.«

»Okay.« Barry legte auf, und Lloyd hoffte, daß er auch den Umkehrschluß verstanden hatte: Wenn du es vermasselst, wird jemand über mir sehr böse auf dich sein...

Barry rief eine Stunde später zurück und sagte, er wäre ziemlich sicher, daß Tom Cullen abgehauen war.

»Aber er ist schwachsinnig«, fuhr Barry fort. »Und er kann nicht fahren. Nicht einmal einen Motorroller. Wenn er nach Osten will, kann er höchstens Dry Lake erreicht haben. Wir können ihn noch erwischen, Lloyd, gib mir grünes Licht.« Barry gehörte zu den vier oder fünf Leuten in Vegas, die von den Spionen wußten, und er hatte Lloyds Gedanken gelesen.

»Ich muß darüber nachdenken«, sagte Lloyd und legte auf, bevor Barry protestieren konnte. Er konnte schon besser denken, als er es in der Zeit vor der Grippe jemals für möglich gehalten hätte, aber er wußte, daß diese Angelegenheit eine Nummer zu groß für ihn war. Und außerdem machte ihm die Sache mit der Roten Liste Sorgen. Warum hatte er nichts darüber erfahren?

Zum ersten Mal, seit er Flagg in Phoenix kennengelernt hatte, beschlich ihn das mulmige Gefühl, daß seine Position ins Wanken geraten könnte. Geheimnisse wurden gewahrt. Sie konnten Cullen noch erwischen; Carl Hough und Bill Jamieson konnten beide die Armeehubschrauber fliegen, die in Indian Springs im Hangar standen, und wenn nötig, konnten sie jede Straße, die von Nevada nach Osten führte, sperren lassen. Außerdem war der Bursche nicht Jack the Ripper oder Dr. Octopus; er war ein Schwachsinniger auf der Flucht. Aber mein Gott! Wenn er von diesem Andros oder wie auch immer gewußt hätte, bevor Julie Lawry ihn aufsuchte, hätten sie ihn direkt in seiner kleinen Wohnung im Norden von Vegas festnehmen können.

Irgendwo in ihm hatte sich eine Tür geöffnet und einen kalten Hauch von Angst hereingelassen. Flagg hatte etwas vermasselt. Und Flagg war imstande, Lloyd Henreid zu mißtrauen. Und das war groooooße Scheiße.

Trotzdem mußte er davon erfahren. Lloyd wollte die Entscheidung, eine weitere Menschenjagd zu veranstalten, nicht selbst treffen. Nicht nach der Sache mit dem Richter. Er stand auf, um zu den Haustelefonen zu gehen, und traf Whitney Horgan, der von dort kam.

»Der Boß ist es, Lloyd«, sagte Whitney. »Er will dich sprechen.«

»Gut«, sagte Lloyd und wunderte sich, daß seine Stimme so gelassen klang – er hatte mittlerweile große Angst. Und vor allem mußte er daran denken, daß er ohne Flagg längst in seiner Zelle in Phoenix verhungert wäre. Er durfte sich nichts vormachen; er gehörte dem dunklen Mann mit Haut und Haaren.

Aber ich kann meine Arbeit nicht erledigen, wenn er mir Informationen vorenthält,dachte er, während er zum Fahrstuhl ging. Er drückte den Knopf für das Penthouse, worauf die Kabine rasch nach oben fuhr. Wieder hatte er dieses quälende, unglückliche Gefühl: Flagg hatte es nicht gewußt. Der dritte Spion war die ganze Zeit hier gewesen, und Flagg hatte es nicht gewußt.



»Komm rein, Lloyd.« Flaggs träge lächelndes Gesicht über einem gediegenen blaukarierten Morgenmantel.

Lloyd kam rein. Die Klimaanlage lief auf Hochtouren; es war, als würde man in Grönland eine Freiluft-Suite betreten. Dennoch spürte Lloyd, als er an dem dunklen Mann vorbeiging, die Hitze, die dessen Körper ausstrahlte. Als wäre man in einem Zimmer mit einem kleinen, aber leistungsstarken Ofen.

In der Ecke saß auf einem weißen Stuhl die Frau, die am Vormittag mit Flagg gekommen war. Ihr Haar war sorgfältig hochgesteckt, und sie trug ein Wickelkleid. Ihr Gesicht war blaß und ausdruckslos, ihr Anblick machte Lloyd frösteln. Als Teenager hatten er und ein paar Freunde einmal Dynamit von einer Baustelle gestohlen, gezündet und in den Lake Harrison geworfen, wo es explodierte. Die Augen der toten Fische, die anschließend an die Oberfläche trieben, hatten denselben leeren Blick gehabt.

»Ich möchte dir Nadine Cross vorstellen«, sagte Flagg leise hinter ihm, worauf er zusammenzuckte. »Meine Frau.«

Erschrocken sah Lloyd Flagg an, sah aber nur das spöttische Grinsen, die tanzenden Augen.

»Meine Liebe, das ist Lloyd Henreid, meine rechte Hand. Lloyd und ich haben uns in Phoenix kennengelernt, wo Lloyd im Gefängnis sass und kurz davor war, einen Mitgefangenen zu verspeisen. Tatsächlich hat Lloyd sich vielleicht sogar schon eine kleine Vorspeise genommen. Richtig, Lloyd?«

Lloyd errötete düster, sagte aber nichts, obwohl die Frau entweder plemplem oder so highwie der Mond war.

»Gib ihm die Hand, meine Liebe«, sagte der dunkle Mann. Wie ein Roboter streckte Nadine die Hand aus. Ihre Augen sahen weiterhin gleichgültig auf einen Punkt irgendwo über Lloyds Schulter.

Mein Gott, ist das unheimlich,dachte Lloyd. Trotz der Kälte der Klimaanlage war ihm am ganzen Körper leichter Schweiss ausgebrochen.

»Erfreutsiekennenzulernen«, sagte er und schüttelte das warme Fleisch ihrer Hand. Danach mußte er den fast übermäßigen Drang beherrschen, sich seine Hand am Hosenbein abzuwischen. Nadines Hand hing weiter schlaff in der Luft.

»Du kannst die Hand wieder runternehmen, Liebes«, sagte Flagg. Nadine legte die Hand in den Schoß zurück, wo sie anfing zu zucken und sich zu winden. Lloyd merkte voll Entsetzen, daß sie masturbierte.

»Meine Frau ist indisponiert«, sagte Flagg und kicherte. »Außerdem ist sie in anderen Umständen, wie man so sagt. Du kannst mir gratulieren, Lloyd. Ich werde Papa.« Wieder dieses Kichern; wie das leichtfüßige Huschen von Ratten hinter einer alten Mauer.

»Ich gratuliere«, sagte Lloyd mit Lippen, die sich blau und taub anfühlten.

»Wir können uns in Nadines Gegenwart über alles unterhalten, oder nicht, Liebes? Sie schweigt wie ein Grab. Mutterseelenallein, um einen kleinen Scherz zu machen. Was ist mit Indian Springs?«

Lloyd blinzelte und versuchte, seinen Verstand einzuschalten; er fühlte sich nackt und in der Defensive. »Alles gut«, sagte er endlich.

»Alles gut?« Der dunkle Mann beugte sich vor, und einen Augenblick lang war Lloyd überzeugt, daß er den Mund aufreißen und ihm den Kopf wie ein Tootsie-Pop abbeißen würde. Er wich zurück. »Das kann ich kaum eine ausführliche Analyse nennen, Lloyd.«

»Da sind ein paar andere Angelegenheiten.«

»Wenn ich von anderen Angelegenheiten reden will, dann werde ich mich erkundigen.« Flagg hob die Stimme, die unangenehm in die Nähe eines Kreischens geriet. Lloyd hatte noch nie einen so radikalen Stimmungsumschwung erlebt und hatte Angst. »Im Augenblick will ich einen Zustandsbericht über Indian Springs, und es wäre gut, wenn du mir einen geben könntest, Lloyd, in deinem eigenen Interesse wäre es gut, wenn du mir einen geben könntest!«

»Ja, gut«, murmelte Lloyd. »Gut.« Er fummelte sein Notizbuch aus der Gesäßtasche, und in der nächsten halben Stunde sprachen sie über Indian Springs, die Jets der Nationalgarde und die ShrikeRaketen. Flagg entspannte sich wieder – aber das war schwer zu sagen, und es war ziemlich schlecht, etwas als gegeben zu nehmen, wenn man es mit dem Wandelnden Gecken zu tun hatte.

»Glaubst du, sie könnten Boulder in zwei Wochen überfliegen?« fragte er. »Sagen wir... am ersten Oktober?«

»Carl wahrscheinlich schon«, sagte Lloyd zweifelnd. »Bei den anderen beiden weiß ich es nicht genau.«

»Ich wünsche, daß sie bereit sind«, murmelte Flagg. Er stand auf und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. »Die Leute sollen sich im nächsten Frühjahr in Löchern verstecken. Ich will sie nachts treffen, wenn sie schlafen. Ich will die Stadt von einem Ende zum anderen verwüsten. Sie soll so aussehen wie Hamburg und Dresden im Zweiten Weltkrieg.« Er wandte sich Lloyd zu, und sein Gesicht war kalkweiß, die dunklen Augen funkelten voll innerem Feuer daraus hervor. Sein Grinsen war wie ein Krummsäbel. »Ich werde sie lehren, Spione zu schicken. Wenn das Frühjahr kommt, werden sie in Höhlen leben. Dann gehen wir rüber und veranstalten eine Schweinejagd. Wir werden sie lehren, Spione zu schicken.«

Endlich fand Lloyd die Sprache wieder. »Der dritte Spion...«

»Wir finden ihn, Lloyd. Mach dir keine Sorgen. Wir finden den Dreckskerl.« Das Lächeln war wieder da, voll dunklem Charme. Aber Lloyd hatte einen Augenblick wütender und verwirrter Angst gesehen, bevor das Lächeln zurückkehrte.

»Ich glaube, wir wissen, wer er ist«, sagte Lloyd leise. Flagg hatte eine kleine Statuette aus Jade in den Händen gedreht und betrachtet. Jetzt erstarrten seine Hände. Er wurde ganz still, und ein seltsam konzentrierter Ausdruck schlich sich in sein Gesicht. Zum ersten Mal bewegte diese Cross die Augen, erst zu Flagg, dann hastig wieder weg. Die Luft im Penthouse schien dicker zu werden.

»Was? Was hast du gesagt?«

»Der dritte Spion...«

»Nein«, sagte Flagg plötzlich energisch. »Du siehst Gespenster, Lloyd.«

»Wenn ich die Sache richtig sehe, ist er der Freund eines Mannes namens Nick Andros.«

Die Jadefigur glitt Flagg durch die Finger und zerschellte. Einen Augenblick später wurde Lloyd am Hemd aus dem Sessel gerissen. Flagg hatte sich so schnell durch den Raum bewegt, daß Lloyd ihn nicht einmal gesehen hatte. Und dann hatte er Flaggs Gesicht direkt vor seinem, die grauenhafte Hitze versengte ihn, und Flaggs schwarze Wieselaugen waren nur zwei Zentimeter von seinen entfernt.

Flagg schrie: » Und du sitzt da und redest von Indian Springs! Ich sollte dich aus dem Fenster werfen!«

Vielleicht erkannte Lloyd, daß der dunkle Mann verletztlich war, vielleicht war es auch nur das Wissen, daß Flagg ihn nicht umbringen würde, bevor er alle Informationen aus ihm herausgeholt hatte – jedenfalls löste sich Lloyd die Zunge, und er verteidigte sich.

»Ich habe versucht, es Ihnen zu sagen!« schrie er. »Aber Sie haben mir das Wort abgeschnitten! Und Sie haben mir nichts von der Roten Liste gesagt, was immer das ist! Wenn ich davon gewußt hätte, wäre der verdammte Schwachsinnige schon gestern abend festgenommen worden!«

Dann wurde er durch das Zimmer geschleudert und prallte gegen die hintere Wand. Sterne explodierten in seinem Kopf; er sank benommen auf den Parkettboden. Er schüttelte den Kopf, um ihn zu klären. Ein hoher Summton ertönte in seinen Ohren. Flagg schien verrückt geworden zu sein. Mit ruckartigen Bewegungen eilte er durch den Raum, sein Gesicht war schwarz vor Wut. Nadine war förmlich in ihren Sessel hineingekrochen. Flagg kam zu einem Krimskrams-Regal, das von einem Zoo milchig-grüner Jadetiere bevölkert wurde. Er betrachtete sie einen Augenblick beinahe verwirrt, dann fegte er sie alle zu Boden. Sie zerschellten wie winzige Handgranaten. Die größeren Stücke trat er mit den bloßen Füßen, daß sie durch die Luft flogen. Sein dunkles Haar war ihm in die Stirn gefallen. Er warf es mit einer heftigen Kopfbewegung zurück, dann wandte er sich Lloyd zu. Sein Gesicht zeigte eine groteske Mischung von Sympathie und Mitleid – beide Gefühle genauso echt wie ein Dreidollarschein, sagte sich Lloyd. Flagg kam her, um ihm wieder auf die Beine zu helfen, und Lloyd bemerkte, dass er mit seinen nackten Füßen auf scharfgezackte Jadestücke trat, anscheinend ohne Schmerzen zu empfinden... und ohne zu bluten.

»Tut mir leid«, sagte Flagg. »Wir sollten einen Drink nehmen.« Er streckte die Hand aus und half Lloyd auf die Füße. Wie ein Kind, das einen Wutanfall hat, dachte Lloyd. »Bourbon pur, richtig?«

»Gern.«

Flagg ging zur Bar und schenkte monströse Drinks ein. Lloyd vernichtete seinen halb auf einen Zug. Das Glas wackelte ein wenig auf dem Tisch, als er es absetzte. Aber er fühlte sich etwas besser. Flagg sagte: »Ich hätte nicht gedacht, daß du die Rote Liste je brauchen würdest. Auf der Liste standen acht Namen – jetzt sind es noch fünf. Es waren ursprünglich die Mitglieder ihres Verwaltungsrats und die alte Frau. Andros gehörte dazu. Aber er ist tot. Ja, Andros ist tot, davon bin ich überzeugt.« Er betrachtete Lloyd mit einem düsteren, haßerfüllten Blick.

Lloyd erzählte seine Geschichte, wobei er gelegentlich in sein Notizbuch sah. Er fing an mit Julie Lawry und endete mit Barry Dorgan.

»Du sagst, er ist geistig zurückgeblieben«, sagte Flagg nachdenklich.

»Ja.«

Ein glücklicher Ausdruck huschte über Flaggs Gesicht; er nickte langsam. »Ja«, sagte er, aber nicht zu Lloyd. »Ja, deshalb konnte ich ihn nicht sehen ...»

Er verstummte und ging ans Telefon. Augenblicke später sprach er mit Barry.

»Die Hubschrauber. Du setzt Carl in einen und Bill Jamieson in den anderen. Ständiger Funkkontakt. Schick sechzig – nein, hundert – Männer los. Sperrt alle Straßen, die aus dem östlichen und südlichen Nevada hinausführen. Sorg dafür, daß alle Cullens Beschreibung haben. Ich wünsche stündliche Berichte.«

Er legte auf und rieb sich vergnügt die Hände. »Wir erwischen ihn. Ich wollte, wir könnten seinem Busenfreund Andros seinen Kopf schicken. Aber Andros ist tot. Nicht wahr, Nadine?«

Nadine starrte teilnahmslos vor sich hin.

»Die Hubschrauber werden uns heute nicht mehr viel nützen«, sagte Lloyd. »In drei Stunden ist es dunkel.«

»Hör auf zu unken, Lloyd«, sagte der dunkle Mann fröhlich. »Morgen ist noch Zeit genug für einen Hubschrauber. Er kann nicht weit sein. Nein, nicht sehr weit.«

Lloyd knetete nervös sein Notizbuch in den Händen und wünschte sich sehnlichst, irgendwo anders zu sein, nur nicht hier. Flagg war jetzt bei guter Laune, aber Lloyd glaubte nicht, daß er es noch sein würde, wenn er das mit Müll erfahren hatte.

»Ich habe noch etwas«, sagte er zögernd. »Es geht um den Mülleimermann.« Er fragte sich, ob er damit wieder einen Wutausbruch wie den auslösen würde, bei dem die Jadefiguren zu Bruch gegangen waren.

»Der liebe Mülli. Ist er wieder auf einer Erkundungsreise?«

»Ich weiß nicht, wo er ist. Bevor er wieder aufgebrochen ist, hat er sich in Indian Springs ein Ding geleistet.« Er erzählte die Geschichte, wie Carl sie ihm am Vortag erzählt hatte. Flaggs Gesicht verdunkelte sich, als er hörte, daß Freddy Campanari seine Verbrennungen nicht überleben würde, aber als Lloyd seinen Bericht beendet hatte, war sein Gesicht wieder heiter. Statt in Wut auszubrechen, machte Flagg nur eine ungeduldige Handbewegung.

»Nun gut. Wenn er zurückkommt, soll er getötet werden. Aber schnell und schmerzlos. Ich will nicht, daß er leidet. Ich hatte gehofft, daß er... länger durchhalten würde. Du verstehst das wahrscheinlich nicht, Lloyd, aber ich habe mich diesem Jungen immer irgendwie... verwandt gefühlt. Ich dachte, ich könnte ihn brauchen – und das konnte ich auch -, aber ganz sicher war ich nie. Selbst ein meisterhafter Bildhauer mag eines Tages feststellen, daß sich das Messer in seiner Hand gedreht hat, wenn das Messer nichts taugt. Richtig, Lloyd?«

Lloyd, der von Bildhauerei und Bildhauermessern nicht die geringste Ahnung hatte (er dachte, Bildhauer gebrauchen Hammer und Meißel), nickte zustimmend. »Klar.«

»Jedenfalls hat er uns wertvolle Dienste geleistet, indem er die Shrikes klargemacht hat. Das war er doch, oder nicht?«

»Ja, das war er.«

»Er wird zurückkommen. Sag Barry, daß Müll... von seinem Elend erlöst werden soll. Wenn möglich, schmerzlos. Im Augenblick mache ich mir mehr Gedanken um diesen schwachsinnigen Jungen östlich von uns. Ich könnte ihn ziehen lassen, aber es geht ums Prinzip. Vielleicht können wir die Sache sogar noch vor Einbruch der Dunkelheit zum Abschluß bringen. Glaubst du nicht auch, Liebes?«

Er kauerte jetzt neben Nadines Stuhl. Er strich ihr über die Wange, und sie zuckte zurück, als wäre sie mit einem rotglühenden Schürhaken berührt worden. Flagg grinste und berührte sie noch einmal. Diesmal ließ sie es sich schaudernd gefallen.

»Der Mond«, sagte Flagg entzückt. Er sprang auf. »Wenn die Hubschrauber ihn vor Einbruch der Dunkelheit nicht finden, haben sie heute nacht den Mond. Im übrigen möchte ich wetten, daß er gerade jetzt am hellichten Tag die 1-15 entlangfährt. Er erwartet, dass der Gott der alten Frau ihn beschützt. Aber sie ist auch tot, nicht wahr, mein Liebes?« Flagg lachte fröhlich, das Lachen eines glücklichen Kindes. »Und ihr Gott vermutlich auch. Alles wird gut.

Und Randy Flagg wird Pa-pa.«

Wieder berührte er ihre Wange. Sie stöhnte wie ein verwundetes Tier.

Lloyd leckte sich die trockenen Lippen. »Ich verschwinde jetzt, wenn es Ihnen recht ist.«

»Gut, Lloyd, gut.« Der dunkle Mann drehte sich nicht um; er betrachtete verzückt Nadines Gesicht. »Alles wird gut. Sehr gut.«

Lloyd verschwand, so schnell er konnte, er rannte fast. Im Fahrstuhl überkam es ihn plötzlich, und er mußte den NOTHALT-Knopf drücken, weil Hysterie ihn zu überwältigen drohte. Er lachte und weinte fast fünf Minuten. Als sich der Sturm gelegt hatte, fühlte er sich ein wenig besser.

Er bricht nicht zusammen, sagte Lloyd sich. Es gibt ein paar Probleme, aber die hat er im Griff. Das Spiel wird am 1. Oktober vorbei sein, am 15. auf jeden Fall. Alles wird gut, wie er sagt, es spielt keine Rolle, daß er mich fast umgebracht hätte... auch nicht, daß er seltsamer wirkt als je zuvor...

Fünfzehn Minuten später wurde Lloyd von Stan Bailey aus Indian Springs angerufen. Stan war fast hysterisch, hin und her gerissen zwischen Wut auf Müll und Angst vor dem dunklen Mann. Carl Hough und Bill Jamieson waren am Nachmittag um sechs Uhr zwei in Indian Springs zu einem Aufklärungsflug gestartet, um die Gegend östlich von Vegas zu erkunden. Carl hatte Cliff Benson, einen Piloten in Ausbildung, als Beobachter mitgenommen. Um sechs Uhr zwölf waren beide Hubschrauber in der Luft explodiert. Obwohl Stan völlig außer sich war, hatte er fünf Männer zu Hangar 9 geschickt, wo die beiden anderen Maschinen und drei große Baby Huey Hubschrauber standen. An allen fünf Hubschraubern waren Sprengsätze mit Zeitzündern aus Küchenuhren angebracht. Die Zünder waren anders als die, die Müll an den Tankwagen angebracht hatte, aber ziemlich ähnlich. Es war kaum ein Zweifel möglich.

»Es war der Mülleimermann«, sagte Stan. »Er hat durchgedreht. Gott weiß, was er sonst noch mit Zündern versehen hat.«

»Alles überprüfen«, sagte Lloyd. Sein Herzschlag war wild und rasend vor Angst. Adrenalin strömte kochend durch seinen Körper, und es kam ihm vor, als wollten ihm die Augen aus dem Kopf springen. » Jeden Winkelüberprüfen! Jag sämtliche Leute dieser gottverdammten Anlagen von einem Ende zum anderen. Hast du mich verstanden, Stan?«

»Warum die Mühe?«

» Warum die Mühe?« schrie Lloyd. »Muß ich dir erst eine Zeichnung machen, Pißkopf? Was soll der Boß sagen, wenn die ganze Anlage...«

»Alle Piloten sind tot«, sagte Stan leise. »Begreifst du nicht, Lloyd? Sogar Cliff, und der war nicht besonders gut. Wir haben sechs Leute, die noch weit von ihrem ersten Alleinflug entfernt sind, und keine Ausbilder. Wozu brauchen wir die Jets noch, Lloyd?«

Und er legte auf. Lloyd war wie betäubt, aber endlich begriff er.



Tom Cullen wachte an diesem Abend kurz nach halb zehn steif und durstig auf. Er trank einen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche, kroch zwischen den beiden schrägen Felsen hervor und sah zum dunklen Himmel auf. Dort stand der Mond geheimnisvoll und heiter. Es war Zeit weiterzufahren. Aber er mußte vorsichtig sein, meine Fresse, ja.

Denn jetzt waren sie hinter ihm her.

Er hatte einen Traum gehabt. Nick hatte mit ihm gesprochen, und das war seltsam, denn Nick konnte nicht sprechen. Er war M-O-N-D, und das buchstabierte man taubstumm. Er mußte immer alles aufschreiben, und Tom konnte kaum lesen. Aber Träume waren komisch, im Traum konnte alles passieren, und in Toms Traum hatte Nick gesprochen.

Nick sagte: »Sie wissen jetzt von dir, Tom, aber es war nicht deine Schuld. Du hast alles richtig gemacht. Es war Pech. Aber du mußt vorsichtig sein. Du mußt von der Straße runter, Tom, aber du mußt weiter nach Osten gehen.«

Nach Osten, das verstand Tom, aber nicht, wie er es anstellen sollte, daß er sich in der Wüste nicht verirrte. Vielleicht würde er dauernd im Kreis herumlaufen.

»Du wirst es wissen«, sagte Nick. »Zuerst mußt du nach dem Finger Gottes Ausschau halten...«

Tom hängte die Feldflasche wieder an den Gürtel und zog den Rucksack auf. Er ließ das Fahrrad liegen und ging zu Fuß zur Straße zurück. Als er die Böschung hochgeklettert war, sah er nach allen Seiten. Er ging über den Mittelstreifen, sah sich noch einmal vorsichtig um, dann stapfte er quer über die nach Westen führenden Spuren der 1-15.

Sie wissen jetzt von dir.

Er blieb mit dem Fuß an der Leitplanke hängen und stürzte die Böschung hinab. Er blieb einen Augenblick mit klopfendem Herzen zusammengekrümmt liegen. Außer dem schwachen Wind, der über den rissigen Wüstenboden strich, war kein Laut zu hören.

Er stand auf und studierte den Horizont. Er hatte gute Augen, und die Wüstenluft war kristallklar. Bald hatte er ihn entdeckt: Er ragte wie ein Ausrufungszeichen in den sternenübersäten Himmel. Der Finger Gottes. Wenn er genau nach Osten sah, stand der Granitmonolith bei zehn Uhr. Er glaubte, daß er ihn in ein oder zwei Stunden erreichen würde. Aber die klare vergrößernde Luft hatte schon erfahrenere Wanderer als Tom Cullen getäuscht, und er wunderte sich, daß der steinerne Finger immer gleich weit entfernt zu sein schien. Mitternacht verstrich, dann zwei Uhr. Die große Sternenuhr am Hirnmel hatte sich einmal gedreht. Tom fragte sich, ob der Felsen, der so sehr wie ein emporgereckter Finger aussah, vielleicht eine Fata Morgana war. Er rieb sich die Augen, aber er war immer noch da. Die Straße hinter ihm war längst in der Dunkelheit verschwunden.

Als er wieder zum Finger hinüberschaute, kam er ihm ein wenig näher vor, und gegen vier Uhr, als eine innere Stimme ihm zuflüsterte, es sei Zeit, sich für den kommenden Tag ein Versteck zu suchen, stand fest, daß er diesem Wahrzeichen ein gutes Stück näher gekommen war. In dieser Nacht würde er ihn allerdings nicht mehr erreichen.

Und wenn er ihn erreicht hatte (immer vorausgesetzt, sie fanden ihn tagsüber nicht)? Was dann?

Das war unwichtig.

Nick würde es ihm sagen. Der gute alte Nick.

Tom konnte es kaum erwarten, nach Boulder zu kommen und ihn wiederzusehen, meine Fresse, ja.

Im Schatten eines großen Felsens fand er ein einigermaßen bequemes Lager und schlief fast sofort ein. Er war in dieser Nacht ungefähr dreißig Meilen nach Nordosten gegangen und näherte sich den Mormon Mountains.

Am Nachmittag kroch eine Klapperschlange zu ihm herein, um der Hitze des Tages zu entgehen. Sie rollte sich neben Tom zusammen, schlief eine Weile und zog dann weiter.



Flagg stand an diesem Nachmittag am Rand des Sonnendecks auf dem Dach und sah nach Osten. In vier Stunden würde die Sonne untergehen, und der Schwachsinnige würde sich wieder auf den Weg machen.

Ein starker und beständiger Wüstenwind wehte ihm das dunkle Haar aus der heißen Stirn. Die Stadt hörte so unvermittelt auf und wich der Wüste. Ein paar Reklametafeln am Rande des Nirgendwo, das war alles. So viel Wüste, so viele Stellen, sich zu verstecken. Es waren schon oft Männer in diese Wüste gewandert und nie wieder gesehen worden.


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