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The Stand. Das letze Gefecht
  • Текст добавлен: 24 сентября 2016, 05:37

Текст книги "The Stand. Das letze Gefecht"


Автор книги: Stephen Edwin King


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Ужасы


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Angst tröpfelte in ihre Körperhöhlungen wie kaltes Wasser, und sie kam sich linkisch und unbeholfen vor. Lloyd lehnte sich über den Schreibtisch und drückte einen Kippschalter. Dayna sah, daß er leicht schwitzte.

»Wir haben sie, R.F.«

Sie spürte hysterisches Gelächter in sich hochblubbern und konnte es nicht zurückhalten – es war ihr auch gleichgültig. »R.F.! R.F.! Oh, das ist gut! Alles klar, J.R.!« Sie ließ eine Kichersalve los, bis Jenny ihr ins Gesicht schlug.

»Sei still!« zischte sie. »Du weißt nicht, was dir bevorsteht.«

»Ich weiß es«, sagte Dayna. »Aber du und der Rest, ihr wißt es nicht.«

Aus der Gegensprechanlage erklang eine angenehme, fröhliche Stimme: »Sehr gut, Lloyd, danke. Schick sie bitte herein.«

»Allein?«

»Ja, durchaus.« Ein nachsichtiges Kichern war zu hören, als die Sprechanlage ausgeschaltet wurde. Als Dayna es hörte, wurde ihr Mund trocken.

Lloyd drehte sich zu ihr um. Er schwitzte jetzt stärker, Schweißtropfen liefen ihm von der Stirn und wie Tränen über die Wangen. »Du hast ihn gehört. Los jetzt!«

Sie verschränkte die Arme unter den Brüsten, so daß das Messer innen war. »Und wenn ich nicht will?«

»Dann schleife ich dich rein.«

»Sieh dich doch an, Lloyd. Du hast solche Angst, daß du nicht mal einen jungen Hund reinschleifen könntest.« Sie sah die anderen an.

»Ihr habt alle Angst. Jenny, du machst dir schon fast in die Hose. Das ist nicht gut für deinen Teint, Beste. Schon gar nicht für die Hose.«

»Hör auf, du widerliche Schlange«, flüsterte Jenny.

»Solche Angst hatte ich in der Freien Zone nie«, sagte sie. »Dort habe ich mich wohl gefühlt. Ich bin gekommen, weil ich mich auch in Zukunft wohl fühlen will. Noch politischer war die Sache nicht. Ihr solltet darüber nachdenken; vielleicht verkauft er Angst, weil er sonst nichts zu verkaufen hat

»Madame«, sagte Whitney höflich, »ich hätte mir noch gern den Rest Ihres Vortrags angehört, aber der Mann wartet. Es tut mir leid, aber Sie sagen entweder Amen und gehen freiwillig durch diese Tür, oder ich zerre Sie rein. Sie können ihm Ihre Geschichte erzählen, wenn Sie drinnen sind... das heißt, wenn Sie dann noch den Mumm aufbringen. Aber bis dahin unterstehen Sie unserer Verantwortung.«

Und das Seltsame ist, dachte sie, er hört sich aufrichtig bedauernd an. Zu dumm, daß er sich auch aufrichtig ängstlich anhörte.

»Das ist nicht nötig.«

Sie zwang ihre Füße, sich in Bewegung zu setzen, dann ging es ein wenig leichter. Sie ging in den Tod; das war ihr völlig klar. Wenn es so war, sollte es eben so sein. Sie hatte das Messer. Zuerst für ihn, wenn sie konnte, und dann für sie selbst, wenn notwendig.

Sie dachte: Mein Name ist Dayna Roberta Jürgens, ich habe Angst, aber ich habe schon öfter Angst gehabt. Er kann mir nur etwas nehmen, was ich eines Tages sowieso aufgeben muß – mein Leben. Ich werde mich nicht von ihm brechen lassen. Ich werde nicht zulassen, daß er mich zu weniger macht als ich bin, wenn ich es verhindern kann. Ich will mit Würde sterben... und ich werde meinen Willen bekommen.

Sie drehte den Knauf herum und betrat das innere Büro und das Reich von Randall Flagg.



Das Büro war groß und fast leer. Der Schreibtisch war ganz an die hintere Wand gerückt worden, der teure Drehstuhl dahinter eingeklemmt. Die Bilder an den Wänden waren mit Tüchern verhängt. Das Licht war ausgeschaltet.

Am anderen Ende des Raumes gab der zurückgezogene Vorhang den Blick auf ein riesiges Panoramafenster frei, durch das man die Wüste sehen konnte. Dayna fand, daß sie noch nie im Leben ein so steriles und trostloses Bild gesehen hatte. Oben hing der fast runde Mond wie eine polierte Silbermünze. Er war beinahe voll. Am Fenster sah sie die Gestalt eines Mannes.

Er sah immer noch nach draußen und wandte ihr gleichgültig den Rücken zu, als sie schon lange eingetreten war. Wie lange braucht ein Mann dazu, sich umzudrehen? Zwei, höchstens drei Sekunden. Aber Dayna kam es vor, als würde der dunkle Mann sich ewig umdrehen und dabei immer mehr von sich zeigen, wie der zunehmende Mond, zu dem er hinaufgesehen hatte. Sie wurde wieder ein Kind, das von der schrecklichen Neugier großer Angst gebannt wird. Er hatte sie einen Augenblick völlig im Netz seiner Anziehungskraft, seines Glamours, gefangen. Und sie war überzeugt, wenn er sich endlich ganz umgedreht hatte, unbekannte Äonen später, würde sie das Gesicht ihrer Träume sehen: einen grotesken Mönch in seiner Kutte, nur Dunkelheit unter der Kapuze. Das Negativ eines Mannes ohne Gesicht. Sie würde ihn sehen und wahnsinnig werden.

Dann sah er sie an, lächelte freundlich, ging auf sie zu, und ihr entsetzter Gedanke war: Mein Gott, er ist in meinem Alter!

Randy Flagg hatte dunkles, zerzaustes Haar. Sein Gesicht war hübsch und wettergegerbt, als würde er viel Zeit im Wüstenwind verbringen. Seine Gesichtszüge waren beweglich und sensibel, die Augen strahlten vor Freude wie die eines kleinen Kindes mit einem großen und wunderschönen Geheimnis.

»Dayna!« sagte er. »Hallo.«

»H-H-Hallo.« Mehr brachte sie nicht heraus. Sie hatte geglaubt, auf alles vorbereitet zu sein, aber daraufwar sie nicht vorbereitet. Ihr Verstand ging k.o. auf die Matte. Flagg lächelte über ihre Verwirrung. Dann breitete er die Hände aus, aus wollte er sich entschuldigen. Er trug ein verblichenes Paisleyhemd mit abgewetztem Kragen, Nietenjeans und ein Paar sehr alte Cowboystiefel mit abgelaufenen Absätzen.

»Was hast du erwartet? Einen Vampir?« Sein Lächeln wurde breiter und verlangte fast, daß sie zurücklächelte. »Einen Gestaltwandler? Was haben sie dir über mich erzählt

»Sie haben Angst«, sagte sie. »Lloyd... hat geschwitzt wie ein Schwein.« Sein Lächeln verlangte immer noch ein Lächeln als Antwort; sie mußte ihre ganze Willenskraft aufbieten, es ihm zu verweigern. Sie war auf seinen Befehl mit Fußtritten aus dem Bett gejagt worden. Sie war zu ihm gebracht worden, um... was? Zu gestehen? Alles zu sagen, was sie über die Freie Zone wußte? Sie glaubte nicht, daß es viel gab, was er nicht schon wußte.

»Lloyd«, sagte Flagg und lachte leutselig. »Lloyd hat in Phoenix Schlimmes erlebt, als die Grippe grassierte. Er spricht nicht gern darüber. Ich habe ihn vor dem sicheren Tod gerettet und...« Sein Lächeln wurde noch entwaffnender, wenn das überhaupt möglich war, »und vor einem schlimmeren Schicksal als dem Tod. Er assoziiert dieses Erlebnis in hohem Maße mit mir, obwohl seine Situation nicht mein Tun war. Glaubst du mir?«

Sie nickte langsam. Sie glaubte ihm und fragte sich, ob Lloyds ständiges Duschen etwas mit seinem schlimmen Erlebnis in Phoenix zu tun hatte. Darüber hinaus empfand sie etwas für ihn, das sie im Zusammenhang mit Lloyd Henreid nie für möglich gehalten hätte: Mitleid.

»Gut, setz dich, meine Liebe.«

Sie sah sich fragend um.

»Auf den Fußboden. Der Fußboden ist gut. Wir müssen miteinander reden und die Wahrheit sagen. Lügner sitzen auf Stühlen, darum verzichten wir darauf. Wir sitzen einander gegenüber wie Freunde auf zwei Seiten eines Lagerfeuers. Setz dich, Mädchen.« Seine Augen sprühten förmlich vor unterdrückter Heiterkeit, und es sah aus, als wollte er bersten vor mühsam zurückgehaltenem Lachen. Er setzte sich, kreuzte die Beine, sah zu ihr hoch, und sein Ausdruck schien zu sagen: Du wirst mich doch nicht allein auf dem Fußboden dieses lächerlichen Büros sitzen lassen, oder?

Nach kurzer Überlegung setzte sie sich. Sie kreuzte die Beine und legte die Hände locker auf die Knie. Sie spürte das beruhigende Gewicht des Messers.

»Du bist hergeschickt worden, um zu spionieren, meine Liebe«, sagte er. »Ist das eine zutreffende Beschreibung der Situation?«

»Ja.« Es hatte keinen Zweck zu leugnen.

»Und du weißt, was in Kriegszeiten gewöhnlich mit Spionen geschieht?«

»Ja.«

Sein Lächeln wurde strahlend wie ein Sonnenaufgang. »Ist es dann nicht ein Glück, daß zwischen deinen und meinen Leuten kein Krieg ist?«

Sie sah ihn völlig überrascht an.

»Du weißt doch, daß keiner ist«, sagte er freundlich.

»Aber... Sie...« Tausend wirre Gedanken schössen ihr durch den Kopf. Indian Springs. Die Shrikes. Der Mülleimermann mit seinem Entlaubungsmittel und den Zippos. Wie die Unterhaltungen immer verstummten, wenn der Name des Mannes genannt wurde oder er selbst auftauchte. Und dieser Anwalt Eric Strellerton, der mit ausgebranntem Gesicht durch die MojaveWüste wanderte.

Er hat ihn nur angesehen.

»Haben wir eure sogenannte Freie Zone angegriffen? In irgendeiner Weise feindselig gehandelt?«

»Nein... aber...«

»Und habt ihr uns angegriffen?«

»Natürlich nicht.«

»Nein. Und wir haben auch keine diesbezüglichen Pläne. Sieh her!«

Er hob plötzlich die Hand und formte sie zu einem Kreis. Als sie hindurchsah, konnte sie die Wüste jenseits des Panoramafensters sehen.

»Die große westliche Wüste!« rief er. »Das große Scheiß-Drauf!

Nevada! Arizona! New Mexico! Kalifornien! Gruppen meiner Leute sind in Washington, in der Gegend von Seattle, und in Portland, Oregon. Je eine Handvoll in Idaho und New Mexico. Wir sind so weit verstreut, daß wir dieses Jahr nicht einmal mehr an eine Volkszählung denken können! Wir sind viel verwundbarer als eure Freie Zone. Die Freie Zone ist wie ein gut organisierter Bienenstaat, eine Gemeinschaft. Wir hier sind bestenfalls ein lockerer Bund mit mir als nominellem Oberhaupt. Es ist Platz für uns beide. Und auch im Jahr 2190 wird noch Platz für uns beide sein. Das heißt, wenn die Babys überleben, was wir hier frühestens in fünf Monaten wissen. Wenn das der Fall ist und die Menschheit weiterexistiert, sollen unsere Großväter es austragen, wenn sie Groll hegen. Oder deren Großväter. Aber was, in Gottes Namen, haben wir für einen Grund zu kämpfen?«

»Keinen«, murmelte sie. Sie war wie betäubt. Und empfand noch etwas anderes... war es Hoffnung! Sie sah ihm in die Augen. Sie schien den Blick nicht abwenden zu können. Sie würde nicht verrückt werden. Er würde sie nicht in den Wahnsinn treiben. Er war... ein sehr vernünftiger Mann.

»Wir haben weder wirtschaftliche Gründe zu kämpfen noch technologische. Unsere politischen Ansichten sind anders, aber das ist nebensächlich, zumal die Rockies zwischen uns liegen...«

Er hypnotisiert mich!

Mit einer gewaltigen Anstrengung wandte sie die Augen von seinen ab und betrachtete über seine Schulter den Mond. Flaggs Lächeln wurde dünner; ein Schatten der Veränderung schien über sein Gesicht zu huschen. Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Als sie ihn wieder ansah (diesmal wachsamer), lächelte er wieder freundlich.

»Sie haben den Richter töten lassen«, sagte sie schroff. »Sie wollen etwas von mir, und wenn Sie es haben, werden Sie auch mich töten lassen.«

Er sah sie geduldig an. »Entlang der ganzen Grenze zwischen Idaho und Oregon waren Wachen aufgestellt, die den Auftrag hatten, nach Richter Farns Ausschau zu halten, das stimmt. Aber nicht, ihn zu töten. Ihr Befehl lautete, ihn zu mir zu bringen. Ich war bis gestern in Portland. Ich wollte mit ihm reden, wie ich jetzt mit dir rede: ruhig, gelassen und vernünftig. Zwei meiner Posten haben ihn in Copperfield, Oregon, gestellt. Er stieg aus und schoß, verwundete einen meiner Männer tödlich und erschoß den anderen auf der Stelle. Der Verwundete tötete den Richter, bevor er selbst starb. Es tut mir leid, daß es so geschehen ist, mehr als du wissen oder begreifen kannst.« Seine Augen wurden dunkler, und das glaubte sie ihm sogar... aber wahrscheinlich nicht so, wie er sie glauben machen wollte. Und dann spürte sie wieder diese Kälte.

»Die Leute haben es mir anders erzählt.«

»Du kannst ihnen glauben oder mir, Liebe. Aber vergiß nicht, ich gebe ihnen die Befehle.«

Er war so überzeugend... so verdammt überzeugend. Er schien fast harmlos zu sein – aber das stimmte nicht, oder? Der Eindruck rührte nur daher, daß er ein Mensch war... oder etwas, das wie ein Mensch aussah. Das brachte so viel Erleichterung mit sich, daß sie sich zu einer dummen Pute machen ließ. Er besaß eine Präsenz und die Gabe eines Politikers, einem sämtliche Befürchtungen zu zerstreuen... aber das machte er alles auf eine Weise, die sie äußerst beunruhigend fand.

»Wenn Sie keinen Krieg führen wollen, warum dann die Düsenflugzeuge und alles andere in Indian Springs?«

»Verteidigungsmaßnahmen«, sagte er prompt. »Wir machen Ähnliches in Searles Lake in Kalifornien und in der Edwards Air Force Base. Eine Gruppe arbeitet im Atomreaktor am Yakima Ridge in Washington. Deine Leute werden dasselbe tun... wenn sie nicht schon dabei sind.«

Dayna schüttelte ganz langsam den Kopf. »Als ich die Zone verließ, versuchten sie immer noch, den Strom wieder einzuschalten.«

»Und ich hätte ihnen gern zwei oder drei Techniker geschickt, wenn ich nicht wüßte, daß es Brad Kitchner schon gelungen ist. Gestern hatten sie noch einen kurzen Stromausfall, aber er hat das Problem sehr schnell gelöst. Es war eine Überlastung in der Arapahoe.«

»Woher wissen Sie das alles?«

»Ich habe so meine Methoden«, sagte Flagg freundlich. »Übrigens ist die alte Frau zurückgekommen. Die nette alte Frau.«

»Mutter Abagail?«

»Ja.« Seine Augen waren distanziert und verhangen; möglicherweise traurig. »Sie ist tot. Schade. Ich hatte wirklich gehofft, sie persönlich kennenzulernen. «

»Tot? Mutter Abagail ist tot?«

Der verhangene Blick wurde klar, und er lächelte sie an. »Überrascht dich das so sehr?«

»Nein. Aber es überrascht mich, daß sie zurückgekommen ist. Und es überrascht mich noch mehr, daß Sie es wissen.«

»Sie ist zurückgekommen, um zu sterben.«

»Hat sie noch etwas gesagt?«

Einen Augenblick verrutschte die Maske freundlicher Gelassenheit und zeigte schwarze und wütende Fassungslosigkeit.

»Nein«, sagte er. »Ich dachte, sie würde... würde sprechen. Aber sie starb im Koma.«

»Sind Sie sicher?«

Er lächelte wieder so strahlend wie die Sommersonne, die Bodennebel vertreibt.

»Vergiß es, Dayna. Laß uns über angenehmere Dinge reden, zum Beispiel deine Rückkehr in eure Zone. Ich bin sicher, daß du lieber dort sein möchtest als hier. Ich habe etwas, das du mitnehmen sollst.« Er griff in sein Hemd, zog einen Lederbeutel heraus und entnahm ihm drei Straßenkarten. Er reichte sie Dayna, die sie mit wachsender Verblüffung betrachtete. Die Karten zeigten die sieben westlichen Staaten. Bestimmte Regionen waren rot gekennzeichnet. Die handgeschriebene Legende unten auf jeder Karte wies sie als Gebiete aus, die wieder bevölkert waren.

»Sie möchten, daß ich diemitnehme?«

»Ja. Ich weiß, wo eure Leute sind, ihr sollt wissen, wo meine sind. Als Geste guten Willens und der Freundschaft. Und wenn du zurückgehst, sollst du ihnen folgendes sagen: Flagg will ihnen nichts Böses, und seine Leute wollen ihnen auch nichts Böses. Sag ihnen, sie sollen keine Spione mehr schicken. Wenn sie Leute zu uns schicken wollen, sollten sie es eine diplomatische Mission nennen... oder Studentenaustausch... oder was sie wollen. Aber sie sollen nicht heimlich kommen. Wirst du ihnen das sagen?«

Sie fühlte sich überrumpelt und durcheinander. »Natürlich. Ich werde es ihnen sagen, aber...«

»Das ist alles.« Er breitete wieder die leeren, offenen Handflächen aus. Sie sah etwas und beugte sich beunruhigt vor.

»Was siehst du?« Seine Stimme klang nervös.

»Nichts.«

Aber sie hatte etwas gesehen, und sie sah an seinem verkniffenen Gesichtsausdruck, daß er es gemerkt hatte. Flaggs Handflächen hatten keine Linien. Sie waren so glatt und leer wie die Haut am Bauch eines Kindes. Keine Lebenslinie, keine Liebeslinie, keine Ringe oder Schnörkel oder Schlingen. Nur... leer.

Sie sahen einander lange an.

Dann sprang Flagg auf die Füße und ging zum Schreibtisch. Auch Dayna stand auf. Sie glaubte inzwischen tatsächlich, daß er sie vielleicht gehen lassen würde. Er setzte sich auf die Schreibtischkante und zog das Sprechgerät zu sich.

»Ich werde Lloyd sagen, daß er bei deinem Motorrad das Öl wechseln und neue Zündkerzen einsetzen soll«, sagte er und drückte auf den Knopf. »Ich sage ihm auch, er soll es volltanken lassen. Heute gibt es keine Sorgen wegen Ölknappheit mehr, hm? Es gibt alles im Überfluß. Aber es gab Zeiten – ich erinnere mich noch daran, und du wahrscheinlich auch, Dayna, als es ausgesehen hat, als würde die ganze Welt wegen einer Knappheit an bleifrei Super in einem Feuerball aufgehen.« Er schüttelte den Kopf. »Die Menschen sind sehr, sehr dumm.« Er drückte den Daumen auf die Sprechanlage. »Lloyd?«

»Ja, zur Stelle.«

»Sorg bitte dafür, daß Daynas Motorrad gewartet und aufgetankt und vor das Hotel gebracht wird. Sie wird uns verlassen.«

»Ja.«

Flagg schaltete aus. »Das war's, meine Liebe.«

»Ich kann... einfach gehen?«

»Ja, Ma'am. Es war mir ein Vergnügen.« Er hob die Hand und deutete auf die Tür... Handfläche nach unten.

Sie ging zur Tür. Sie hatte kaum den Knauf berührt, als er sagte:

»Da wäre noch etwas. Nur... eine Kleinigkeit.«

Dayna drehte sich zu ihm um. Er grinste sie an, und es war ein freundliches Grinsen, aber einen Sekundenbruchteil erinnerte er sie an eine riesige schwarze Bulldogge, deren Zunge zwischen spitzen weißen Zähnen hervorhängt, mit denen sie einen Arm abreißen könnte, als sei er ein Wischlappen.

»Das wäre?«

»Noch einer von euren Leuten ist hier«, sagte Flagg. Sein Lächeln wurde breiter. »Wer könnte das sein?«

»Wie in aller Welt soll ich das wissen?« fragte Dayna, und ein Gedanke schoß ihr durch den Kopf:  Tom Cullen!... Kann er es wirklich gewesen sein?

»Komm schon, Mädchen. Ich dachte, wir hätten alles geregelt.«

»Wirklich«, sagte sie. »Betrachten Sie es einmal unvoreingenommen, dann werden Sie sehen, daß ich absolut ehrlich bin. Das Komitee hat mich geschickt... und den Richter... und wer weiß wie viele andere... und sie waren sehr vorsichtig. Damit wir einander nicht verpetzen können, falls etwas... Sie wissen schon, passiert.«

»Falls wir beschließen, ein paar Fingernägel auszureißen?«

»Okay, ja. Susan Stern hat sich an mich gewandt. Wahrscheinlich hat Larry Underwood... er ist ja auch im Komitee...«

»Ich weiß, wer Mr. Underwood ist.«

»Ja. Nun, ich denke, daß er mit dem Richter gesprochen hat. Aber was die anderen betrifft...« Sie schüttelte den Kopf. »Es könnte jeder sein. Möglicherweise hat jedes der sieben Mitglieder des Komitees einen Spion rekrutiert. «

»Ja, das könnte sein, ist es aber nicht. Es ist nur noch einer, und du weißt, wer es ist.« Er grinste noch breiter, und jetzt bekam sie Angst. Es war ein unnatürliches Grinsen. Es erinnerte sie an toten Fisch, verunreinigtes Wasser, die Oberfläche des Mondes, durch ein Teleskop gesehen. Sie hatte das Gefühl, als wäre ihre Blase schlaff und voll heißer Flüssigkeit.

»Du  weißt es«, wiederholte Flagg.

»Nein, ich...«

Flagg beugte sich wieder über das Sprechgerät. »Ist Lloyd schon weg?«

»Nein, ich bin noch da.« Eine teure Gegensprechanlage, ausgezeichnete Verständigung.

»Warte noch mit Daynas Motorrad«, sagte er. »Wir müssen noch etwas ...« Er sah sie mit nachdenklich leuchtenden Augen an, »... miteinander klären.«

»Okay.«

Mit einem Klick schaltete sich die Sprechanlage aus. Flagg lächelte und sah sie mit gefalteten Händen an. Er sah sie sehr lange an. Dayna fing an zu schwitzen. Seine Augen schienen größer und dunkler zu werden. Als würde man in sehr tiefe, sehr alte Brunnen sehen. Sie versuchte wegzuschauen, aber diesmal konnte sie es nicht.

»Sag es mir«, sagte er. »Wir wollen nichts, meine Liebe.«

Von weit weg hörte sie ihre eigene Stimme sagen: »Das Ganze war inszeniert, richtig? Ein kleiner Einakter.«

»Meine Liebe, ich weiß nicht, was du meinst.«

»Das wissen Sie ganz genau. Der Fehler war, daß sich Lloyd so schnell gemeldet hat. Wenn Sie hier Frosch sagen, dann springen alle. Er hätte mit meinem Motorrad schon halb den Strip runter sein müssen. Es sei denn, Sie hätten ihm gesagt, daß er bleiben soll, weil Sie gar nicht die Absicht haben, mich gehen zu lassen.«

»Meine Liebe, du leidest an schwerer Paranoia. Ich vermute, das liegt an deinem Erlebnis mit diesen Männern. Denen mit dem fahrenden Zoo. Muß schrecklich für dich gewesen sein. Dies könnte auch schrecklich werden, aber das wollen wir doch nicht, oder?«

Alle Kraft verließ sie; sie spürte sie als Energiestrom aus den Beinen fließen. Mit letzter Kraft ballte sie die gefühllose rechte Hand zur Faust und versetzte sich selbst einen Schlag über dem rechten Auge. Schmerz explodierte in ihrem Schädel; ihre Sicht verschwamm. Mit einem dumpfen Knall schlug ihr Kopf gegen die Tür. Aber sie hatte den Blick von ihm abgewendet und spürte, dass ihre Willenskraft zurückkehrte. Und die Kraft zum Widerstand.

»Oh, Sie sind gut«, sagte sie abgehackt.

»Du weißt, wer er ist«, sagte er. Er stand vom Schreibtisch auf und kam auf sie zu. »Du weißt es, und du wirst es mir sagen. Dich selbst an den Kopf zu schlagen, wird dir nichts nützen, meine Liebe.«

»Wie kommt es, daß Sie es nicht wissen?« schrie sie ihn an. »Sie wußten vom Richter und von mir. Wie kommt es, daß Sie nichts über...«

Seine Hände legten sich mit schrecklicher Macht auf ihre Schultern, sie waren kalt, kalt wie Marmor. »Wer?«

»Ich weiß nicht.«

Er schüttelte sie wie eine Puppe; sein Gesicht war grinsend und verzerrt und schrecklich. Seine Hände waren kalt, aber sein Gesicht strahlte die Backofenhitze der Wüste aus. »Du weißt es. Sag es mir. Wer?«

»Warum wissen Sie es nicht?«

»Weil ich es nicht sehen kann!« brüllte er und schleuderte sie durch den Raum. Sie wurde zu einem schlaffen Bündel ohne Skelett, und als sie den Suchscheinwerfer seines Gesichts in der Düsternis über sich sah, konnte sie ihre Blase nicht mehr kontrollieren, und Wärme breitete sich an ihren Beinen entlang aus. Das sanfte und hilfsbereite Gesicht der Vernunft war nicht mehr da. Randy Flagg war nicht mehr da. Vor ihr stand der Wandelnde Geck, der große Mann, der Boss, und Gott mochte ihr gnädig sein.

»Du wirst es sagen«, erklärte er. »Du wirst mir sagen, was ich wissen will.«

Sie sah ihn an und stand langsam auf. Sie spürte das Gewicht des Messers an ihrem Unterarm.

»Ja, ich werde es Ihnen erzählen«, sagte sie. »Kommen Sie näher heran.«

Er trat einen Schritt auf sie zu und grinste.

»Nein. Noch näher. Ich will es Ihnen ins Ohr flüstern.«

Er kam noch näher. Sie spürte glühende Hitze, eisige Kälte. Sie hatte ein hohes, atonales Singen in den Ohren. Sie roch nasse Fäulnis, intensiv, süßlich und erstickend. Sie roch Wahnsinn, wie verrottetes Gemüse in einem dunklen Keller.

»Näher«, flüsterte sie heiser.

Er kam noch einen Schritt näher, und sie machte eine wütende Bewegung mit dem rechten Handgelenk. Sie hörte die Feder klicken. Das Gewicht des Messers glitt in ihre Hand.

» Hier!« schrie sie hysterisch und riß den Arm mit einer heftigen, ausholenden Geste hoch, um ihm den Leib aufzuschlitzen, damit er blind im Raum umhertorkelte und seine Eingeweide als dampfende Wülste heraushängen sollten. Statt dessen brüllte er vor Lachen, stemmte die Hände in die Hüften und warf das gerötete, vor Heiterkeit verzerrte Gesicht zurück.

»Aber meine  Liebe!« rief er und konnte sich kaum halten vor Lachen. Sie betrachtete verblüfft ihre Hand. Statt des Messers hielt sie eine feste gelbe Banane mit einem blau-weißen Chiquita-Aufkleber. Entsetzt ließ sie sie auf den Teppich fallen, wo sie wie ein gelbes, häßliches Grinsen aussah, das Flaggs eigenes Grinsen nachahmte.

»Du wirst es mir sagen«, flüsterte er. »O ja, das wirst du.«

Und Dayna wußte, daß er recht hatte.

Sie wirbelte so schnell herum, daß selbst der dunkle Mann überrascht war. Mit einer der schwarzen Hände versuchte er, sie festzuhalten, bekam aber nur ihre Bluse zu fassen, aus der er einen Fetzen Seide herausriß.

Dayna lief zum Panoramafenster.

» Nein!« kreischte er, und sie spürte ihn hinter sich wie einen schwarzen Wind.

Sie stieß sich auf den Beinen ab, benützte sie wie Sprungfedern und prallte mit dem Kopf gegen die Scheibe. Ein dumpfes, klirrendes Geräusch war zu hören, und sie sah erstaunlich dicke Glasscherben nach unten auf den Angestelltenparkplatz fallen. Von der Stelle, wo das Fenster zersplittert war, sprangen Risse wie Quecksilberspritzer nach allen Seiten. Die Wucht des Aufpralls hatte sie halb durch die Scheibe getragen; dort hing sie nun, blutend.

Sie fühlte  seine Hände auf den Schultern und fragte sich, wie lange er brauchen würde, bis er sie zum Reden brachte. Eine Stunde? Zwei? Sie lag im Sterben, das wußte sie, aber es ging nicht schnell genug.

Es war Tom, und du kannst ihn nicht fühlen oder wie immer du deine Informationen bekommst, weil er anders ist, er ist...

Er riß sie zurück.

Sie tötete sich durch eine heftige Kopfbewegung nach rechts. Eine rasiermesserscharfe Glasscheibe bohrte sich tief in ihren Hals. Eine andere ins rechte Auge. Ihr Körper wurde einen Moment steif, und sie schlug mit den Händen gegen das Glas. Dann erschlaffte sie. Als der dunkle Mann sie hereinzog, war sie nur noch ein blutendes Bündel.

Sie war tot, und vielleicht hatte sie noch im Tod triumphiert.

Flagg schrie seine Wut hinaus und trat nach ihr. Die schlaffen, nachgebenden Bewegungen ihres Körpers machten ihn noch wütender. Brüllend und knurrend kickte er sie durch den Raum. Aus seinen Haaren sprangen Funken, als wäre ein Zyklotron in ihm angesprungen und hätte ein elektrisches Feld aufgebaut und ihn in eine Batterie verwandelt. Seine Augen sprühten dunkles Feuer. Er brüllte und trat, trat und brüllte.

Draußen wurden Lloyd und die anderen blaß. Sie sahen einander an. Schließlich konnten sie es nicht mehr ertragen. Jenny, Ken und Whitney gingen weg – ihre kalkweißen Gesichter waren verschlossen, die Gesichter von Leuten, die nichts hören und auch weiterhin nichts sehen wollen.

Nur Lloyd blieb – nicht weil er wollte, sondern weil er wußte, daß es von ihm erwartet wurde. Schließlich rief Flagg ihn hinein.




Er saß mit gekreuzten Beinen auf dem großen Schreibtisch und hatte die Hände auf die Knie der Jeans gelegt. Er sah über Lloyds Kopf hinweg in die Ferne. Es zog, und Lloyd sah, daß das Panoramafenster in der Mitte eingeschlagen war. Die gezackten Ränder des Lochs waren blutig.

Am Boden lag zusammengekrümmt eine vage menschliche Gestalt, die in einen Vorhang gehüllt war.

»Schaff das weg«, sagte Flagg.

»Okay.« Lloyds Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern. »Soll ich den Kopf nehmen?«

»Schaff das Ding in den Osten der Stadt, gieß Benzin darüber und verbrenne es. Hast du verstanden? V erbrenn es! Verbrenn das ganze verdammte Ding

»Gut.«

»Ja.« Flagg lächelte gütig.

Zitternd, mit trockenem Mund und vor Angst fast stöhnend, versuchte Lloyd das unförmige Bündel anzuheben. Die Unterseite war klebrig. In seinen Armen knickte es zu einem U zusammen, entglitt ihm und fiel mit einem dumpfen Aufprall auf den Teppichboden zurück. Er warf Flagg einen entsetzten Blick zu, aber der saß immer noch halb erschlafft da und sah nach draußen. Lloyd packte noch einmal zu und schleifte das Bündel zur Tür.

»Lloyd?«

Er blieb stehen und drehte sich um. Ein leises Stöhnen entfuhr ihm. Flagg war immer noch halb im Lotussitz, aber jetzt schwebte er etwa zwanzig Zentimeter über dem Schreibtisch, den Blick immer noch heiter durchs Zimmer gerichtet.

»W-W-W-as?«

»Hast du noch den Schlüssel, den ich dir in Phoenix gegeben habe?«

»Ja.«

»Halte ihn bereit. Die Zeit rückt heran.«

»G-G-Gut.«

Er wartete, aber Flagg sagte nichts mehr. Er schwebte in der Dunkelheit wie ein Hindu-Fakir, der einen verwirrenden Trick vorführt, sah hinaus, lächelte gelöst.

Lloyd verschwand, so schnell er konnte, wie immer froh, daß er Leben und Verstand noch hatte.



Der Tag war ruhig in Vegas. Als Lloyd gegen zwei Uhr nachmittags zurückkam, roch er nach Benzin. Der Wind war stärker geworden, und um fünf fegte er über den Strip und erzeugte heulende, wehklagende Laute zwischen den Hotels. Die Palmen, die abstarben, weil sie im Juli und August nicht von der Stadt bewässert worden waren, bogen sich im Wind; ihre Wedel flatterten wie zerfetzte Kriegsfahnen. Seltsam geformte Wolken zogen am Himmel auf.

In der Cub Bar saßen Whitney Horgan und Ken DeMott, tranken Flaschenbier und aßen Sandwiches mit Eiersalat. Drei alte Damen – alle nannten sie die Unheimlichen Schwestern – hielten am Stadtrand Hühner, und niemand schien von den Eiern genug zu bekommen. Unter Whitney und Ken im Kasino kroch der kleine Dinny McCarthy fröhlich auf einem der Spieltische herum und spielte mit einer Armee Plastiksoldaten.

»Schau dir den kleinen Knirps an«, sagte Ken zärtlich. »Man hat mich gebeten, eine Stunde auf ihn aufzupassen. Ich würde eine ganze Woche auf ihn aufpassen. Bei Gott, ich wünschte, er wäre meiner. Meine Frau hatte nur einen, und der kam zwei Monate zu früh. Nach drei Tagen starb er im Brutkasten.« Er sah auf, als Lloyd hereinkam.

»He, Dinny!« rief Lloyd.

»Yoyd! Yoyd!« schrie Dinny. Er krabbelte zum Rand des Tischs, sprang herunter und lief ihm entgegen. Lloyd hob ihn hoch, schwenkte ihn herum und drückte ihn fest.

»Einen Kuß für Lloyd?« fragte er.

Dinny gab ihm einen schmatzenden Kuß.

»Ich hab' was für dich«, sagte Lloyd und nahm eine Handvoll eingewickelte Hershey's Kisses aus der Brusttasche. Dinny krähte vor Vergnügen und packte sie. »Lloyd?«

»Was, Dinny?«

»Warum riechst du wie ein Benzinfaß?«

Lloyd lächelte. »Ich habe Abfälle verbrannt, Kleiner. Nun geh wieder spielen. Wer ist denn jetzt deine Mom?«

»Angelina.« Er sprach es  Antschejiinah aus. »Dann wieder Bonnie. Ich mag Bonnie. Aber ich mag auch Angelina.«

»Sag ihr nicht, daß Lloyd dir Süßigkeiten gegeben hat. Angelina würde Lloyd hauen.«

Dinny versprach, es ihr nicht zu erzählen, und kicherte bei dem Gedanken, daß Angelina Lloyd hauen könnte. Gleich darauf saß er wieder auf dem Spieltisch und dirigierte, den Mund voll Schokolade, seine Armee. Whitney kam in seiner weißen Schürze herbei und reichte Lloyd zwei Sandwiches und eine kalte Flasche Hamm's.

»Danke«, sagte Lloyd. »Sieht gut aus.«

»Das ist selbstgebackenes syrisches Brot«, sagte Whitney stolz. Lloyd kaute eine Weile. »Hat jemand ihn gesehen?« fragte er schließlich.

Ken schüttelte den Kopf. »Ich glaube, er ist wieder weg.«

Lloyd dachte darüber nach. Draußen heulte eine ungewöhnlich starke Bö, die sich in der Wüste einsam und verloren anhörte. Dinny hob einen Moment unruhig den Kopf und spielte dann weiter.

»Ich glaube, er ist noch irgendwo in der Nähe«, sagte Lloyd schließlich. »Ich weiß nicht, warum, aber ich bin ganz sicher... Ich glaube, er ist in der Nähe und wartet auf etwas. Ich weiß nur nicht, auf was.«


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