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Todesschrein
  • Текст добавлен: 7 октября 2016, 11:02

Текст книги "Todesschrein"


Автор книги: Clive Cussler


Соавторы: Graig Dirgo

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Триллеры


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Текущая страница: 30 (всего у книги 30 страниц)

»Schnellstens«, unterbrach ihn Hanley. »Wir sind geplatzt. Ich lasse euch mit einem Wagen zum zweiten Treffpunkt bringen. Hast du verstanden, Hali?«

»Alles klar, Max.«

»Dann los.«

Noch während Hali Kasim sein Telefon in einer Tasche verstaute, fuhr vor der großen Moschee ein CIA-Agent in einem umgebauten Ford-Gelände-Pick-up vor. Er schaute sich nervös um, während die Sekunden verstrichen.

»Er ist da!«, rief Kasim über den Innenhof. »Alle zum Ausgang!«

Die vier falschen Wächter verließen ihre Posten, während die Angehörigen des Bombensuchtrupps hinter Gebäuden und Säulen auftauchten. Kasim rannte zum Wagen.

»Wir kommen sofort«, gab er dem Fahrer Bescheid.

»Sie sollen sich auf die Ladefläche legen«, sagte der Fahrer, »und unter der Plane verstecken.«

Kasim öffnete die hintere Ladeklappe und half seinen Männern beim Hinaufklettern. Dabei zählte er sie ab – zehn, elf, zwölf, dreizehn. Mit ihm waren es vierzehn – ein Mann befand sich noch in der Moschee. Kasim ging zum Tor und suchte den Innenhof ab. Er entdeckte den letzten Mann, als er sich aus den Schatten löste und auf ihn zusprintete.

»Tut mir Leid«, keuchte der Mann atemlos, »ich war gerade dabei, eine Ladung lahm zu legen, als Sie riefen.«

Kasim packte seinen Arm und zerrte ihn zum Wagen.

»Springen Sie rein!«, rief er.

Dann vergewisserte er sich, dass alle unter der Abdeckplane Platz gefunden hatten, und stieg zum Fahrer.

»Sie wissen, wohin es geht?«, fragte er, während der CIA-Agent Gas gab.

»Selbstverständlich«, antwortete der Fahrer.

U.S. Air Force Major Hamilton Reeves legte zwar großen Wert auf militärische Etikette, pflegte jedoch mit seiner Besatzung einen eher lockeren Umgang. Er hängte das Funkmikrofon in seine Halterung und wandte sich an seinen Kopiloten und seinen Flugingenieur.

»Was haltet ihr davon, heute Abend in den Luftraum eines souveränen Staates einzudringen?«

»Ich habe nichts Besonderes vor«, erwiderte der Kopilot.

»Solange uns nicht der Sold gekürzt wird, gern«, schloss sich der Flugingenieur an.

»Dann mal los«, sagte Reeves, »statten wir Saudi-Arabien einen kleinen Besuch ab.«

Skutter und seine Männer stiegen aus dem Lieferwagen, während Cabrillo über den Strand auf sie zukam.

»Lassen Sie den Wagen stehen und kommen Sie mit uns«, sagte er zu dem Fahrer. »Wenn Ihre Tarnung noch nicht aufgeflogen ist, dürfte es in Kürze dazu kommen.«

Der Fahrer schaltete den Motor aus und stieg aus.

Danach liefen die sechzehn Männer unter Cabrillos Führung zur Barkasse. James half den Männern an Bord. Sobald alle Platz gefunden hatten, schwang sich Cabrillo als Letzter hinein, während James ins Cockpit zurückkehrte.

»Mr. C«, sagte er, »Sie wissen hoffentlich, wie riskant das ist – ich habe nicht genug Rettungswesten an Bord.«

»Ich übernehme die Verantwortung«, beruhigte ihn Cabrillo.

James ließ den Motor an und legte ab. »Wohin, Sir?«, fragte er grinsend.

»In Richtung Heimat«, antwortete Cabrillo.

»Wir mussten die Luftwaffe anfordern«, sagte Max Hanley. »An der Kaaba wurde es verdammt eng.«

»Befindet sich der Stein Abrahams wieder an Ort und Stelle?«, wollte Overholt wissen.

»Das schon«, erwiderte Hanley, »aber sie konnten die Suche nach den Sprengsätzen nicht abschließen.«

»Ich rufe den Präsidenten an«, sagte Overholt, »er hat um sieben Uhr ein Dinner im Außenministerium, aber ich kann ihn vorher noch erwischen.«

»Wenn er den saudischen König anrufen und ihn bitten kann, nicht auf die C-17 zu schießen«, sagte Hanley, »dürften wir glatt aus der Sache rauskommen.«

Zwei saudische Streifenwagen kamen dem Pick-up mit heulenden Sirenen und rotierendem Blaulicht entgegen. Die Moschee lag gut drei Kilometer hinter ihnen, aber Kasim und der Fahrer wussten genau, mit welchem Ziel die Polizei unterwegs war.

Der Ford hielt ein Tempo von knapp hundertfünfzig Stundenkilometern, und der Fahrer beobachtete das im Armaturenbrett installierte Display des GPS-gesteuerten Navigationssystems. »Nur noch anderthalb Kilometer«, stellte er fest. »Achten Sie auf einen Feldweg, der nach Norden abzweigt.«

Hali Kasim starrte in die Dunkelheit. Er entdeckte eine unbefestigte Straße, während der Fahrer bereits aufs Bremspedal trat. »Da ist es«, sagte der Fahrer.

Der Ford geriet auf der dünnen Sandschicht, die den Asphalt bedeckte, ins Schlingern. Im letzten Moment riss der Fahrer das Lenkrad herum und verließ die Schnellstraße. Dann gab er wieder Vollgas und raste den Sandweg hinunter. Gleichzeitig aktivierte er den Vierradantrieb. Zu beiden Seiten des Pick-up stieg die Landschaft an, während sich der Ford durch das ausgetrocknete Flussbett wühlte. Dabei behielt der Fahrer das Navigationsdisplay im Auge.

»Okay, da vorn biegen wir rechts ab und gehen hinter diesem Hügel in Deckung.«

Wenig später kam der Kleinlaster zum Stehen. Der Fahrer fischte einen Scheinwerfer aus der Mittelkonsole zwischen den Sitzen und stöpselte ihn in den Zigarettenanzünder.

Dann ließ er ihn kurz aufleuchten.

Hinter dem Hügel erstreckte sich eine ebene Fläche aus festgebackenem Sand, etwa anderthalb Kilometer lang und knapp einen Kilometer breit.

»Ich wende schon mal«, sagte der Fahrer, setzte zurück und kurbelte am Lenkrad, bis sie durch die Windschutzscheibe einen ungehinderten Blick auf die Sandebene hatten.

»Soll ich den Männern Bescheid sagen, dass sie aussteigen?«, fragte Kasim.

»Nicht nötig«, erwiderte der Fahrer, »ich fahre den ganzen Wagen einfach von hinten rein.«

Reeves und seine Besatzung ließen die C-17A so tief sinken, wie es die Sicherheitsvorschriften erlaubten. Trotzdem wurde das Flugzeug vom hoch entwickelten Radar, das die saudische Regierung von den Vereinigten Staaten erworben hatte, entdeckt. Kaum zehn Minuten nach dem Eindringen in den saudischen Luftraum und nur Sekunden, ehe sie landeten, starteten zwei Kampfjets von der Lufwaffenbasis in Dahran. Mit einfacher Schallgeschwindigkeit überquerten sie die Wüste.

Als er den Motorenlärm der C-17A hörte, ließ der Fahrer den Scheinwerfer mehrmals aufleuchten. Reeves entdeckte die Lichtsignale, überflog das natürliche Rollfeld einmal und leitete dann die Landung ein.

»Es ist mitten in der Nacht«, wandte der Sekretär König Abdullahs ein.

»Hören Sie«, sagte der Präsident, »ich schicke den Außenminister zu Ihnen – er ist spätestens morgen Vormittag bei Ihnen, um die Situation zu erläutern. Im Augenblick befindet sich eine Maschine der U.S. Air Force in Ihrem Luftraum. Wenn diese Maschine beschossen wird, haben wir keine andere Wahl, als Vergeltung zu üben.«

»Ich will nur nicht –«

»Wecken Sie den König«, drängte der Präsident, »sonst kommt es zu ernsten Konsequenzen.«

Ein paar Minuten später meldete sich ein verschlafener König Abdullah. Sobald der Präsident ihn aufgeklärt hatte, griff er nach einem anderen Telefon und ließ sich mit dem Chef seiner Luftwaffe verbinden.

»Ihre Maschinen sollen die Amerikaner über die Grenze eskortieren, aber auf keinen Fall aktive Abwehrmaßnahmen ergreifen«, sagte er auf Arabisch.

Danach meldete er sich wieder beim Präsidenten: »Mr. President, wenn Ihr Außenminister keine ausreichende Erklärung für diese Vorgänge hat, werden Ihre Bürger einen sehr kalten Winter haben.«

»Sobald Sie wissen, was geschehen ist, glaube ich, dass Sie unsere Maßnahmen gutheißen werden.«

»Ich sehe dem Treffen mit Ihrem Außenminister mit Spannung entgegen«, erwiderte König Abdullah.

Reeves brachte die C-17A glatt auf die Sandpiste und wendete sofort.

»Lassen Sie die Ladeklappe herunter«, wies er seinen Flugingenieur an.

Der Pick-up rollte bereits auf die Maschine zu, während sich die Heckklappe langsam herabsenkte. Als der Lastwagen die Maschine erreicht hatte, bildete die Klappe eine Rampe. Der Fahrer des Ford gab Gas und lenkte den Wagen in den Laderaum.

Im Flugzeug schwang er sich aus dem Wagen und eilte zum Cockpit. »Wir sind drin«, meldete er.

»Klappe zu«, befahl Reeves.

Reeves ließ die Maschinen schon wieder hochlaufen. Sobald eine grüne Kontrollampe auf dem Armaturenbrett signalisierte, dass die Ladeklappe geschlossen war, schob er die Gashebel nach vorn und ließ die Maschine mit zunehmender Geschwindigkeit die Sandpiste hinunterrasen.

Keine zwei Minuten später befand sich die C-17A wieder in der Luft.

»Hundertvierzig Kilometer bis zum Roten Meer!«, rief er nach hinten. »In fünf Minuten haben wir es geschafft.«

»Zwei Kampfjets nähern sich von hinten«, meldete der Kopilot.

»Bereiten Sie Abwehrmaßnahmen vor«, befahl Reeves.

Doch die Jets machten keinerlei Anstalten anzugreifen. Sie nahmen die C-17A in die Mitte und blieben in ihrer Nähe, bis sie die Küste überflogen hatte. Dann wendeten sie und kehrten zu ihrer Basis zurück.

»Wir haben den saudischen Luftraum verlassen«, rief Reeves nach hinten, »zwei Stunden bis Cutter.«

Kasim begab sich zum Heck des Pick-up und zog die Plane weg. »Okay, Männer«, sagte er, »wir haben es geschafft – die nächste Station ist Katar.«

Hochrufe hallten durch den Laderaum der C-17A.

»Übernehmen Sie«, sagte Reeves zu seinem Kopiloten.

Dann suchte er den Frachtraum auf. »Ich hätte Ihnen gerne ein kaltes Bier angeboten, aber soweit ich weiß, trinken Sie keinen Alkohol. Daher habe ich Mineralwasser und einen Imbiss für Sie vorbereiten lassen. Hamburger, Hot Dogs, Kartoffelsalat und so weiter. Es ist zwar schon ein paar Stunden her, aber dank der Thermosbehälter müsste das Essen noch einigermaßen warm sein. Lassen Sie es sich schmecken.«

Dann kehrte Reeves in das Cockpit zurück.

»Okay, Männer«, sagte Hali Kasim und öffnete einen der Thermosbehälter, »greift zu.«

EPILOG

Drei Stunden vor Sonnenaufgang am 10. Januar beendeten Angehörige der amerikanischen Streitkräfte in Zusammenarbeit mitsaudischen Militärs und Geheimdienstleuten die Durchsuchung aller drei Moscheen. Alle Sprengsätze, die sie fanden, wurden entfernt und unschädlich gemacht, so dass der ganze Bereich für sicher erklärt und für den Haddsch freigegeben werden konnte.

Saud Al-Sheik blickte hinunter in den Innenhof, während der letzte der alten Gebetsteppiche ausgebreitet wurde. Er hätte liebend gern die neuen Teppiche verteilt, aber die waren spurlos verschwunden – daher hatte er für dieses Jahr noch einmal die alten aus dem Lagerhaus holen lassen.

Hinter dem Vorhang, der die Kaaba umhüllte, erwartete der Schwarze Stein Abrahams die Schar der Gläubigen.

Bei Sonnenaufgang begannen Ströme von weiß gekleideten Pilgern die heiligen Stätten zu füllen.

Nichts würde den Ablauf des Haddsch stören.

Der 10. Januar 2006 zog mit klarer Luft, einem leichten östlichen Wind und gemäßigten Temperaturen um die zwanzig Grad Celsius herauf. Fast eine Million Pilger kamen nach Medina, wo sie das Grab Mohammeds besuchten und dann in die großen offenen Waggons der Hejaz-Bahn stiegen, um die vierhundertfünfzig Kilometer weite Reise nach Mekka zu beginnen.

Während sich der Zug der heiligen Stadt näherte, wo die Kaaba stand, zogen sich die Pilger aus, legten Lendenschurze an und drapierten ein Stück Stoff auf ihre linken Schultern. Sobald der Zug stoppte, stieg die erste Gruppe aus und machte sich auf den Weg zur Moschee. Dort begannen sie die Tawaf, wie die Umwanderung der Kaaba genannt wurde. Siebenmal mussten sie sie entgegen dem Uhrzeigersinn umrunden, um danach an die Kaaba heranzutreten und den heiligen Stein Abrahams zu küssen.

Als die erste Gruppe die heilige Stätte schon wieder verließ, drängten bereits Tausende weiterer Pilger in die Moschee.

Während der nächsten Tage würden die Pilger aus dem Zamzam-Brunnen trinken, während einer Zeremonie den Teufel steinigen und andere heilige Stätten in der Nähe aufsuchen. Hunderttausende würden von der Moschee, in der die Kaaba stand, nach Mina, zum Berg Namira, nach Muzdalifah und zum Arafat, dem Berg der Vergebung, wandern.

Rund um Mekka und Medina würde es von Pilgern in weißen Gewändern wimmeln.

Sie würden die Tage mit Gebeten und Meditation, mit Kontemplation und der Lektüre des Koran verbringen. Jeder Teilnehmer fände im Haddsch seinen Sinn. Und alle würden sich für den Rest ihres Lebens daran erinnern.

Heute war ein ganz normaler Tag, dem Tausende ähnliche Tage folgen würden.

NACHTRAG

Am Ende ging alles gut aus. Die kontaminierten Gebetsteppiche wurden im Indischen Ozean entsorgt und die Container in einem stillgelegten Bergwerk versenkt und zugesprengt. Cabrillo sowie Skutter und Colgan setzten mit ihren Teams auf der Akbardie Reise nach Katar fort, wo sie auf der Militärbasis feierlich begrüßt und mit Ehren überhäuft wurden. Jeder von ihnen wurde um einen Dienstrang und eine Soldstufe befördert. Skutter und Colgan sollten sogar zwei Stufen höher steigen. Skutter erhielt den Rang eines Oberstleutnant, doch Colgan, dem die Chance geboten wurde, Offizier zu werden, verzichtete. Er war mit seinem derzeitigen Dienstrang zufrieden, dafür wurden ihm zwei Jahre Dienstzeit angerechnet. Am nächsten Tag flogen Juan Cabrillo, Hali Kasim und Pete Jones mit einem Jet der Corporation nach Barcelona, wo die Oregonvor Anker lag.

Dem Team aus Florida, das die Akbarzur Werft im Mittelmeer bringen sollte, wurde die doppelte Heuer angeboten, um den Auftrag auszuführen. Sie trafen zwei Wochen später als geplant ein und hatten dafür die Taschen voller Geld.

Der einzige Saudi, der zu Schaden gekommen war – nämlich der Wächter, der sich am Kopf verletzt hatte, als er zu fliehen versuchte – litt noch ein paar Monate lang unter leichten Sehstörungen, genas jedoch am Ende vollständig. In Anerkennung seines Mutes gestattete ihm König Abdullah, sich bei voller Pension zur Ruhe zu setzen.

Michelle Hunt wurde nach Kalifornien zurückgebracht. Man entschuldigte sich bei ihr und machte ihr die Auflage, über die Geschehnisse strengstes Stillschweigen zu bewahren. Sie trauerte um Halifax Hickman, aber da war sie die Einzige.

Der Meteorit aus Grönland wurde nach Fort Derrick ins Labor gebracht, wo er zur Zeit eingehend untersucht wird. Woody Campbell absolvierte erfolgreich seine Entziehungskur und hat bis jetzt keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt. Elton John erzählt seinen Freunden gelegentlich von dem denkwürdigen Neujahrskonzert, aber nur wenige schenken ihm Glauben. Lababiti wurde vor Gericht gestellt und in einem geheimen Prozess zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilt. Ein paar Wochen, nachdem Billy Joe Shea mit seinem MG TC von seiner Englandreise zurückgekehrt war, erhielt er den größten Auftrag seines Lebens.

Er sollte für eine Firma in Tibet nach Ölschlamm bohren.

Und in einer kleinen Werkstatt in England nahm jemand mit großer Sorgfalt die Restaurierung einer Vincent Black Shadow in Angriff.

Und weit draußen auf dem Atlantik dampfte die Oregonin Richtung Südamerika.


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