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Todesschrein
  • Текст добавлен: 7 октября 2016, 11:02

Текст книги "Todesschrein"


Автор книги: Clive Cussler


Соавторы: Graig Dirgo

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Триллеры


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Текущая страница: 22 (всего у книги 30 страниц)

»Geht zu dem Laden«, bat er Ross und Kasim, »und bezahlt dem Händler, was immer er für die Maschine verlangt. Dann fragt ihn, wohin das gute Stück gebracht werden soll, um es wieder zu reparieren.«

»Willst du das Motorrad etwa behalten, Juan?«, fragte Linda Ross.

»Aber sicher«, erwiderte Cabrillo.

In diesem Augenblick kam Fleming am Ort des Geschehens an. Cabrillo ging ihm entgegen, um ihn über den Stand der Dinge zu informieren. Lababiti war aus dem Verkehr gezogen worden und würde niemandem mehr schaden können. Aber es würde sicherlich noch einige Wochen dauern, bis er die fehlenden Teile des Puzzles preisgab.

TEIL Zwei

42

An Bord der U.S.-Navy-Flugkörper-Fregatte mussten Scott Thompson und seine Mannschaft von der Free Enterpriseimmer noch zum Reden gebracht werden. Obwohl sie vom Kommandanten des Kriegsschiffs seit ihrer Kapitulation intensiv verhört wurden, waren noch viele Fragen offen.

Auf der Kommandobrücke wartete Fregattenkapitän Timothy Gant auf das Eintreffen des Helikopters vom Festland. Der Himmel war pechschwarz, eine steife Brise peitschte das Wasser und zauberte Schaumkronen auf die Wellen. Ein Lichtpunkt auf dem Radarschirm verriet, dass sich der Helikopter zügig näherte.

»Er befindet sich im Anflug, Sir«, meldete der Steuermann. »Windgeschwindigkeit zwanzig bis dreißig Knoten von Nord und Nordwest.«

Gant griff nach seinem Mikrofon. »Sichert ihn an Deck, sobald er aufsetzt«, wies er den Chef der zuständigen Mannschaft an.

»Verstanden, Sir«, antwortete der Mann.

Der Hubschrauber tauchte mit eingeschaltetem Landescheinwerfer aus dem Dunst auf. Er kam direkt auf das Schiff zu und wurde kaum langsamer, als er sich näherte.

»Achtung, ich komme«, kündigte der Pilot per Funk an. Hundert Meter, achtzig, sechzig, vierzig, zwanzig, ehe der Pilot abbremste. Sobald er über dem Schiff schwebte und ein Drittel des Sinkflugs absolviert hatte, erkannte er die Männer mit den Handscheinwerfern. Dann sah er auch schon den freien Platz auf dem Landedeck und setzte mit dem Helikopter auf. Kaum hatten dessen Kufen das Landefeld berührt, kamen vier Matrosen geduckt herbeigerannt und sicherten sie mit Ketten. Der Rotor war noch nicht zum Stillstand gekommen, als ein Mann mit einer Reisetasche aus der Maschine stieg und zur Tür gebracht wurde, die ins Schiffsinnere führte. Gant war von der Kommandobrücke heruntergekommen und öffnete die Tür.

»Kommen Sie rein. Bei dem Wetter jagt man doch nicht mal einen Hund nach draußen«, sagte Gant, während der Mann eintrat. »Ich bin Fregattenkapitän Timothy Gant.«

Der Mann war hoch gewachsen und hager. Sein pockennarbiges Gesicht wurde von einer Hakennase beherrscht.

»Dr. Jack Berg«, stellte er sich vor, »Central Intelligence Agency.«

»Die Gefangenen hüllen sich nach wie vor in Schweigen«, sagte Gant und geleitete seinen Besucher durch den Treppengang zum Schiffsgefängnis.

»Keine Sorge«, bemerkte Berg ruhig, »das wird sich bald ändern.«

Einen Techniker zu finden, der die Säge auch an einem Feiertag reparieren würde, war nicht so einfach gewesen. Schließlich war Dwyer in einen Schutzanzug geschlüpft, hatte die Isolationskammer betreten und die Reparatur selbst durchgeführt. Glücklicherweise hatte sich das Problem als geringfügig erwiesen – ein Riemen, der das Sägeblatt antrieb, war abgerutscht, und Dwyer hatte lediglich die entsprechende Rolle mit einem Schraubenschlüssel fixieren müssen. Nachdem er den Erfolg seiner Reparatur bereits in der Isolationskammer überprüft und festgestellt hatte, dass die Säge wieder einwandfrei funktionierte, hatte er die Kammer durch die Isolationsschleuse verlassen, seinen Schutzanzug unter der chemischen Dusche gesäubert, ausgezogen und zum Trocknen auf einen Bügel gehängt. Dann war er in den Kontrollraum zurückgekehrt.

Der Techniker, der die Anzeigeinstrumente überwachte, nickte zufrieden.

»Keine Lecks«, sagte er. »Außerdem sieht es so aus, als hätten Sie die Säge wieder hinbekommen.«

Dwyer nickte und betätigte einen Schalter, um die Säge erneut in Gang zu setzen. Sobald das Sägeblatt rotierte, setzte er sich hinter den Joystick zu Steuerung der Säge und ließ sie zu der Gesteinsprobe herabsinken, die er aus dem Meteoritenkrater in Arizona mitgenommen hatte. Das Sägeblatt fraß sich in den apfelsinengroßen Metallklumpen, und Funken sprühten herum – wie bei einer Wunderkerze.

Dwyer hatte den Klumpen zur Hälfte durchgesägt, als der Alarm erklang.

»Negativer Druck«, rief der Techniker »Lassen Sie Luft rein«, befahl Dwyer.

Der Techniker drehte an einem Einstellrad und beobachtete die Anzeigeinstrumente an der Wand. »Immer noch sinkender Druck«, brüllte er.

Innerhalb der Isolationskammer bildeten sich Wirbel wie bei einem Tornado. Mehrere Gesteinsproben stiegen auf und wirbelten herum, als wären sie schwerelos, während der Schraubenschlüssel, den Dwyer in der Kammer zurückgelassen hatte, von der Werkbank gesogen wurde und neben der Säge in der Luft tanzte. Es war, als wäre ein überdimensionaler Abfluss geöffnet worden, durch den die gesamte Luft in der Kammer ins Nichts gesogen wurde.

»Vollen Druck«, rief Dwyer.

Der Techniker drehte das Luftventil ganz auf. Der Druck fiel jedoch weiter ab.

Die innere Schicht des dicken Glasfensters verwandelte sich in ein Spinnennetz. Sollte sie sich völlig auflösen, befände sich nur noch eine einzige Glasschicht zwischen Dwyer, dem Techniker und dem sicheren Tod. Die Kevlarhandschuhe, die durch die Wand in die Kammer ragten, wurden durch den Unterdruck grotesk zusammengequetscht. Dwyer verschloss die Armlöcher blitzschnell mit Metallplatten und legte Hebel um, die sie an Ort und Stelle fixierten. Die Werkbank in der Kammer war mit fast drei Zentimeter dicken Bolzen am Fußboden befestigt. Einer dieser Bolzen wurde losgerissen und schoss auf die Mitte der Werkbank zu. Diese begann zu schwanken, als weitere Bolzen sich lockerten.

»Sir«, rief der Techniker, »die Kammer gibt den Geist auf! Ich habe vollen Druck, und das Vakuum nimmt ständig zu!«

Dwyer starrte in die Kammer. Er war nur Sekunden von einer Katastrophe entfernt. Dann traf es ihn wie ein Faustschlag. Er machte einen Schritt zur Bedienungskonsole und schaltete den Laser ein. Der Laser wurde aktiv, und die Schneidlanze begann, wild zu rotieren. Qualm erfüllte die Kammer, während die Apparatur sich drehte und dann auf die Gesteinsprobe zielte. Dort wo der Laser auftraf, loderten Flammen hoch.

»Der Druck sinkt«, meldete der Techniker eine Sekunde später.

»Schließen Sie die Luftzufuhr«, befahl Dwyer.

Die Gegenstände in der Kammer kamen zur Ruhe, während der normale Druck wiederhergestellt wurde. Nach wenigen Minuten herrschten wieder die vertrauten Verhältnisse. Dwyer schaltete den Laser aus und blickte in die Kammer.

»Sir«, fragte der Techniker schließlich, »können Sie mir vielleicht verraten, was gerade passiert ist?«

»Ich glaube«, erwiderte Dwyer, »dass in diesen Proben irgendetwas enthalten ist, das scharf auf unsere Atmosphäre ist.«

»Liebe Güte«, murmelte der Techniker.

»Zu unserem Glück«, meinte Dwyer, »haben wir soeben sowohl die Krankheit als auch die richtige Therapie gefunden.«

»Gibt es denn noch mehr davon?«, fragte der Techniker.

»Ja, an die hundert Pfund.«

Nicht mehr lange, und die Pilger würden in Charterflugzeugen, Reisebussen aus Jordanien und Schiffen aus Afrika, die übers Rote Meer kamen, nach Saudi-Arabien strömen. Saud Al-Sheik musste sich um Tausende von Details kümmern. Das Wichtigste war die Lieferung der Gebetsteppiche. Sie war ihm vom neuen Inhaber der Spinnerei für den nächsten Tag zugesagt worden. Daher rief er bei der Saudi National Airline an und reservierte den entsprechenden Laderaum in einer 747 Frachtmaschine, die in zwei Tagen zur Verfügung stehen sollte.

Wenn die Gebetsteppiche nicht rechtzeitig einträfen, könnten ihn noch nicht einmal die vielfältigen Beziehungen seiner Familie vor dem Zorn bewahren, der sich auf seinem Haupt entladen würde. Er schaute sich in der Lagerhalle in Mekka um. Paletten mit Lebensmitteln und Mineralwasserflaschen türmten sich bis zur Decke. Ein Gabelstapler kam hereingefahren und hievte den ersten Container mit Zelten vom Fußboden hoch, um ihn auf den Lastwagen zu laden, der die Fracht ins Stadion bringen sollte.

Schon morgen sollten die ersten Zelte aufgebaut werden.

Von da an würde alles sehr schnell gehen.

Während er auf einem Schreibbrett notierte, dass er sich später noch persönlich vergewissern wollte, ob auch die Zeltstangen, die Erdnägel und die nötigen Schnüre mitgenommen wurden, verließ Al-Sheik die Lagerhalle, um draußen das Beladen des Lkw zu überwachen.

Jeff Porte sammelte die Gegenstände ein, die er aus Hickmans Büro mitzunehmen gedachte, und sah den Sicherheitschef an. »Unser Durchsuchungsbeschluss gestattet uns den Zugriff auf alles, was wir für mitnehmenswert erachten.«

Der großformatige Ordner in Portes Händen enthielt Dokumente, die Erkennungsmarken und ein paar Haare, die er auf dem Schreibtisch gefunden hatte.

»Ich verstehe, Jeff«, sagte der Sicherheitschef.

»Zwei meiner Männer bleiben hier«, fuhr Porte fort, »falls wir noch etwas brauchen sollten.«

Der Sicherheitschef nickte.

Porte ging zur Tür und begab sich durch den Flur zum Wohnzimmer, wo seine beiden Detectives warteten.

»Keiner darf ohne meine ausdrückliche Erlaubnis rein oder raus«, erklärte Porte.

Nachdem er das Penthouse verlassen hatte, fuhr Porte mit dem Lift nach unten, durchquerte die Lobby und stieg draußen in seinen Dienstwagen. Sobald er sein Büro im Las Vegas Police Department betreten hatte, kopierte er die Erkennungsmarken und die anderen Dokumente und schickte sie per Fax an die CIA.

Sobald Overholt sie erhalten hatte, leitete er sie zur Oregonweiter.

Max Hanley blätterte in dem Stapel Papiere, als Michael Halpert den Kontrollraum betrat.

»Max«, sagte er, »ich habe hier meinen Bericht.«

Hanley nickte und reichte ihm die Papiere, die Overholt geschickt hatte. Halpert überflog sie und gab sie dann zurück.

»Das bestätigt nur, was ich herausgefunden habe«, stellte Halpert zufrieden fest. »Ich habe Hunts Geburtsurkunde entdeckt. Seine Mutter, Michelle, hat keine Angaben über den Vater gemacht, aber ich konnte mir Zugang zum Krankenhausarchiv verschaffen und habe auf diesem Weg erfahren, dass die Rechnungen von einer von Hickmans Firmen bezahlt wurden. Kein Zweifel, dass Hunt Hickmans Sohn war.«

»Und was hat das mit dem Meteoriten zu tun?«, fragte Hanley.

»Sieh dir das mal an«, sagte Halpert und reichte Hanley einen Schnellhefter.

»Hunt wurde in Afghanistan von den Taliban getötet«, bemerkte Hanley, nachdem er die Lektüre beendet hatte.

»Und kurz darauf konnte man bei Hickman ein immer seltsameres Verhalten beobachten«, sagte Halpert nach einem kurzen Blick in seine Notizen.

»Demnach macht er die arabische Welt für den Tod seines einzigen Sohnes verantwortlich«, sagte Hanley.

»Und wie kam er dazu, die Expedition nach Grönland zu finanzieren?«, wollte Eric Stone wissen.

»Offenbar hat Hickman seit dem Tod seines Sohnes zahlreiche archäologische Institute im ganzen Land unterstützt. Ackermans Expedition für die UNLV war nur eine von mehreren, die für dieses Jahr geplant waren. Die bedeutendste war die Forschungsreise eines Wissenschaftlers nach Saudi-Arabien, und zwar mit dem Ziel, die Geschichte von Mohammed als einen reinen Mythos zu entlarven. Ackermans Projekt lag auf einem ganz anderen Gebiet, trotzdem erhielt er bedeutende finanzielle Zuwendungen. Ich vermute, dass die Entdeckung und Bergung des Meteoriten nicht mehr als ein glücklicher Zufall war.«

»Demnach hatte Hickman ursprünglich die Absicht, der arabischen Welt mit Hilfe bestimmter historischer Erkenntnisse Schaden zuzufügen«, sagte Hanley nachdenklich, »und dann, als sei es ein Geschenk der Götter persönlich, fällt ihm der Meteorit in den Schoß.«

»Aber das hat nicht das Geringste mit dem Islam oder mit Mohammed zu tun«, stellte Eric Stone fest.

Halpert nickte. »Ich glaube, dass Hickman an diesem Punkt zu der Überzeugung gelangte, dass eher eine unmittelbare Vergeltungsmaßnahme vonnöten war. Ich habe Daten in seinem Computer gefunden, die er sich kurz nach Ackermans Entdeckung beschafft hat. Sie beziehen sich auf die radioaktive Strahlung von Iridium und die damit verbundenen Gefahren.«

»Er beschließt also, sich den Meteoriten zu beschaffen, und was dann?« Hanley runzelte die Stirn. »Ihn mit einem bereits vorhandenen Sprengkopf zusammenzubringen und damit irgendein arabisches Land zu bombardieren?«

»Genau das hat mich viel zu lange beschäftigt«, gab Halpert zu. »Zuerst habe ich den gleichen Gedanken verfolgt – nämlich dass der Meteorit als eine Art nukleare Waffe eingesetzt werden soll. Aber das war eine Sackgasse – es gibt nicht den geringsten Hinweis, dass zwischen ihm und der ukrainischen Atombombe irgendeine Verbindung besteht –, daher habe ich meine Fantasie spielen lassen.«

»Radioaktiver Staub?«, fragte Hanley.

»Das erscheint mir als die einzige logische Einsatzmöglichkeit«, sagte Halpert.

»Was hast du sonst noch in Erfahrung gebracht?«

»Ich habe eindeutige Hinweise gefunden, dass Hickman soeben eine Spinnerei in England, und zwar in der Nähe von Maidenhead, gekauft hat.«

»Also genau dort, wo sich nach den Angaben unserer Peilsender im Augenblick der Meteorit befindet«, sagte Stone.

»Meinst du, er will irgendwelche Kleider damit kontaminieren und sie in den Mittleren Osten schicken?«, fragte Hanley.

»Das glaube ich nicht, Max«, erwiderte Halpert langsam. »Die Fabrik hat von Saudi-Arabien eine Bestellung für eine Ladung Gebetsteppiche erhalten, die demnächst ausgeliefert werden sollen.«

»Also will er den Staub auf die Gebetsteppiche streuen und die Muslime während ihrer Gebete verseuchen«, sagte Hanley. »Das ist ja geradezu teuflisch.«

»Er ist heute Morgen mit seinem Jet in London gelandet«, sagte Halpert. »Ich glaube …«

In diesem Augenblick klingelte Hanleys Telefon, und er gab Halpert ein Zeichen, sich einen Moment zu gedulden, während er das Gespräch annahm. Overholt war am anderen Ende und kam sofort zur Sache.

»Wir haben ein Problem«, sagte er.

»Nein«, sagte der Sicherheitschef von Dreamworld, »ich rufe von meinem privaten Telefon aus an. Ich glaube nicht, dass es abgehört wird.«

Er fuhr fort, indem er von dem Durchsuchungsbeschluss berichtete und die Dinge aufzählte, die die Detectives mitgenommen hatten.

Hickman hörte aufmerksam zu. »Wo sind Sie im Augenblick, Sir?«, fragte der Sicherheitschef. »Sie würden sich nur zu gerne mit Ihnen unterhalten.«

»Es ist besser, dass Sie das nicht wissen«, antwortete Hickman.

»Wollen Sie, dass wir irgendetwas tun?«

»Zurzeit«, erwiderte Hickman, »kann niemand außer mir etwas tun.«

Damit legte Hickman auf und lehnte sich im Schreibtischsessel des Büros bei Maidenhead Mills zurück.

Irgendjemand in der Regierung war ihm dicht auf den Fersen. Es würde nicht allzu lange dauern, bis sie seinen augenblicklichen Aufenthaltsort aufgespürt hätten. Er nahm den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer.

Die Mannschaftsmitglieder der Free Enterprise,die in Calais geblieben waren, während das Schiff nach Norden dampfte, waren an diesem Morgen in London eingetroffen. Es waren vier Mann, eine ziemlich magere Mannschaft, aber sie waren alles, was Hickman noch geblieben war. Per Telefon gab er ihnen seine Anweisungen durch.

»Ihr werdet drei Lastwagen stehlen müssen«, sagte Hickman. »Sie zu mieten, dürfte wegen des Feiertags unmöglich sein.«

»Welcher Typ?«, fragte der Anführer.

»Die Fracht besteht aus den üblichen Schiffscontainern, die auf entsprechende Sattelschlepper passen«, erklärte Hickman. »Ich habe meinen Kontaktmann bei Global Air Cargo angerufen, er empfahl mir verschiedene Wagentypen.«

Hickman las dem Mann am anderen Ende die Liste vor.

»Und wenn wir sie haben, wohin sollen wir dann kommen?«

»Schauen Sie auf Ihre Landkarte«, befahl Hickman.

»Nördlich von Windsor liegt eine Stadt namens Maidenhead.«

»Schon gefunden«, sagte der Mann.

»In Maidenhead fahren Sie zu folgender Adresse«, fuhr Hickman fort und gab dem Mann eine Wegbeschreibung durch.

»Wie schnell sollen wir dort sein?«, fragte der Mann.

»So schnell wie möglich«, antwortete Hickman. »Ich habe veranlasst, dass in Heathrow eine 747 der Global Air Cargo bereitsteht, um die Fracht zu übernehmen.«

»Wie haben Sie das zu Silvester geschafft?«, platzte der Mann staunend heraus.

»Mir gehört die Firma.«

»Wir brauchen mindestens eine Stunde«, sagte der Mann.

»Je schneller, desto besser.«

Die Schlinge zog sich allmählich zu, aber noch spürte Hickman sie nicht um seinen Hals.

Judy Michaels lenkte das Wasserflugzeug neben die Oregon,dann schaltete sie den Motor aus und ging zur Frachtraumtür. Während das Flugzeug langsam weitertrieb, wartete sie, bis sie jemanden auf dem Schiffsdeck sah, und warf dann ein Seil zu ihm hinauf. Der Matrose machte das Flugzeug fest, und Cliff Hornsby stieg die Leiter hinunter.

»’n Abend, Judy«, begrüßte er die Pilotin, während er das Material annahm, das zu ihm heruntergereicht wurde, »wie ist das Wetter da oben?«

»Schnee und Matsch«, antwortete Judy, während auch sie sich mehrere Kartons und Säcke reichen ließ.

Rick Barrett kletterte über die Reling. Er hatte eine Reisetasche in der Hand. Auf dem Deck wandte er sich an Judy.

»Darin findest du etwas zu essen und Kaffee«, sagte er. »Alles von mir selbst zubereitet.«

»Danke«, sagte Judy Michaels und verstaute das letzte Paket.

Michael Halpert und Tom Reyes kamen vom Schiff herunter.

»Ist von euch schon mal jemand geflogen?«, fragte Judy Michaels, ehe sie nach vorn zum Cockpit ging.

»Ich nehme zur Zeit Flugstunden«, meldete sich Barrett.

»Koch und Pilot.« Judy Michaels schüttelte den Kopf. »Eine seltsame Kombination. Komm nach vorn – du kannst das Funkgerät bedienen und bei der Navigation helfen.«

»Was sollen wir tun?«, fragte Halpert.

»Sobald der Matrose das Seil herunterwirft, müsst ihr uns mit diesem Bootshaken vom Schiff abstoßen. Dann schließt die Tür, verriegelt sie und sucht eure Plätze auf. Ich lasse den Motor an, sobald ihr meldet, dass wir freie Bahn haben.«

Sie schlängelte sich in den Pilotensitz, wartete, bis Barrett neben ihr Platz genommen hatte, dann drehte sie sich zum Frachtraum um. »Wir sind bereit«, meldete sie.

Hornsby fing das Seil auf, das heruntergeworfen wurde, Halpert schob sie von der Schiffswand weg, und Reyes schloss die Tür. »Du kannst starten«, sagte Halpert anschließend.

Judy Michaels drehte den Zündschlüssel, die Motoren sprangen brüllend an. Sie lenkte die Maschine von der Oregonweg, wartete, bis die Distanz ungefähr fünfzig Meter betrug, und gab dann Vollgas. Das Wasserflugzeug jagte über die Wellen und stieg auf.

Judy Michaels gewann an Höhe und flog eine scharfe Linkskurve.

Sie befand sich noch immer im Steigflug, als die Außenbezirke von London unter ihnen auftauchten.

Hanley verfolgte über die Außenkameras, wie sich das Wasserflugzeug vom Schiff entfernte, und wandte sich dann an Eric Stone.

»Wie läuft es bei dir?«, fragte er.

Halpert hatte seine Notizen im Kontrollraum zurückgelassen. Stone ging die verschiedenen Hinweise durch.

»Ich überprüfe gerade Hickmans Firmen«, sagte Stone.

»Und ich versuche mal rauszukriegen, ob Hickmans Pilot irgendwelche anderen Flugpläne abgegeben hat«, sagte Hanley.

Im Frachtbereich des Heathrow Airport saßen zwei Piloten im Aufenthaltsraum des riesigen Hangars der Global Air Cargo vor dem Fernseher und tranken Tee.

»Hast du schon den letzten Wetterbericht besorgt?«, fragte der Pilot seinen Kopiloten.

»Vor einer Viertelstunde«, antwortete der Kopilot. »Die Schlechtwetterfront über Frankreich löst sich auf. Der Himmel über dem Mittelmeer ist klar und bleibt so bis Riad.«

»Starterlaubnis und Zollpapiere sind in Ordnung?«, fragte der Pilot.

»Wir können sofort los.«

»Ich habe eine Strecke von dreitausendeinhundert Meilen ausgerechnet.«

»Das dürfte eine Flugzeit von gut fünfeinhalb Stunden ausmachen«, meinte der Kopilot.

»Wenn wir nur endlich unsere Fracht hätten.«

»Wenn der Eigentümer verlangt, dass wir warten sollen«, sagte der Kopilot, »dann warten wir.«

Der Pilot nickte. »Was sagt das Fernsehprogramm?«

»Eine Wiederholung des Elton-John-Konzerts im Hyde Park«, antwortete der Kopilot. »Müsste gleich anfangen.«

Der Pilot stand auf und ging zur Küche. »Ich mach uns Popcorn in der Mikrowelle.«

»Für mich bitte mit reichlich Butter.«

Judy Michaels schwebte über dem Fluss ein und landete. Nachdem sie die Maschine zum Ufer gesteuert hatte, banden die Männer das Flugzeug an ein paar Bäumen in der Nähe fest, dann entluden sie die Maschine und sahen sich um.

Der MI5 hatte sämtliche Agenten in London im Einsatz, daher war niemand gekommen, um sie zu begrüßen.

»Weiß jemand, wie man die Zündung eines Wagens kurzschließt?«, erkundigte sich Halpert.

»Ich kann das«, sagte Reyes.

»Cliff«, wandte sich Halpert an Hornsby, »schnapp dir Tom und macht euch auf die Suche nach etwas, das groß genug ist, um uns und die Ausrüstung zu transportieren.«

»Bin schon weg«, sagte Hornsby, kletterte mit Reyes die Uferböschung hinauf und machte sich auf den Weg zur Stadt.

Halpert vertrieb sich die Wartezeit, indem er die Landkarte studierte. Er hatte Judy Michaels gebeten, auf dem Weg hierher die Maidenhead Mills zu überfliegen – jetzt brauchte er auf der Karte nur noch die Straße zu finden. Sobald er sich orientiert hatte, wandte er sich an Judy, die immer noch auf einem Schwimmer ihrer Maschine stand.

»Hast du einen Becher Kaffee für mich übrig?«, fragte er.

Judy Michaels kletterte in das Cockpit, schenkte einen Becher voll und reichte ihn Halpert ans Ufer. »Wie lautet der Plan?«

»Zuerst beobachten wir«, antwortete Halpert, »dann schlagen wir zu.«

In diesem Moment fuhr Reyes mit einem alten englischen Ford-Pritschenwagen vor. Mehrere Hühnerkörbe standen auf der Ladefläche hinter dem Führerhaus. Daneben lagen ein paar verrostete Werkzeuge und ein längeres Stück Kette.

»Tut mir Leid, dass ich nichts Besseres gefunden habe«, entschuldigte er sich, während er ausstieg, »aber in unserer Situation dürfen wir nicht wählerisch sein.«

»Los, laden wir ein«, sagte Halpert und reichte Reyes die Landkarte, auf der er ihr Ziel markiert hatte.

»Ich halte am Funkgerät Wache«, sagte Judy, während die Männer die Kisten und Taschen auf die Ladefläche hievten.

»Viel Glück.«

Halpert lächelte nur und sagte nichts. Sobald alle einen Platz gefunden hatten, schlug er mit der Faust auf die Ladefläche. »Auf geht’s.«

Von hochwirbelnden Schneeflocken begleitet, entfernte sich der Lastwagen vom Ufer und schlug die Richtung zur Spinnerei ein.


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