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Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу
  • Текст добавлен: 28 сентября 2016, 22:00

Текст книги "Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу"


Автор книги: Эрих Кестнер



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Текущая страница: 29 (всего у книги 34 страниц)

Frau Kunkel lachte despektierlich (фрау Кункель пренебрежительно усмехнулась).

»Pass mal auf (послушай)«, sagte Hilde. »Wir werden sogar sparen (мы сможем даже экономить). Wir brauchen kein Dienstmädchen, sondern ich lasse dreimal in der Woche eine Aufwartefrau kommen (служанки нам не надо, хватит приходящей работницы, три раза в неделю; die Aufwartefrau; jemandem aufwartren – прислуживатькому-либо).«

»Aber wenn der Junge da ist, nehmen wir ein Dienstmädchen (но когда появится мальчик, возьмем служанку)«, erklärte Hagedorn besorgt (сказал озабоченно Хагедорн).

»Welcher Junge (какой мальчик)?« fragte die Tante (спросила тетя).

»Unser Junge (наш мальчик)!« sagte Hilde stolz (гордо ответила Хильда).

»Wir werden ihn Eduard nennen (мы назовем его Эдуард)«, bemerkte der künftige Papa (заметил будущий отец). »Im Hinblick auf meinen Freund (из уважения к моему другу; der Hinblick – рассмотрение, учет).«

»Und wenn es ein Mädchen ist (а если будет девочка)?« fragte Schulze besorgt (озабоченно спросил Шульце).

»Für diesen Fall möchte ich Eduardine vorschlagen (для такого случая осмелюсь предложить /имя/ Эдуардина)«, erklärte Herr Kesselhuth (заявил господин Кессельгут).

»Sie sind ein findiger Kopf (Вы находчивый человек)«, sagte Schulze anerkennend (сказал Шульце с признательностью; erkennen – узнавать/опознавать/; anerkennen – признавать).

213.  »Es tut mir Leid«, sagte er. »Aber ich kann leider aufHildes Tanten keine Rücksicht nehmen. Das würde zu weit führen. Liebling, ob dein Vater einverstanden sein wird? Achthundert Mark sind doch 'ne Stange Geld.«

Frau Kunkel lachte despektierlich.

»Pass mal auf«, sagte Hilde. »Wir werden sogar sparen. Wir brauchen kein Dienstmädchen, sondern ich lasse dreimal in der Woche eine Aufwartefrau kommen.«

»Aber wenn der Junge da ist, nehmen wir ein Dienstmädchen«, erklärte Hagedorn besorgt.

»Welcher Junge?« fragte die Tante.

»Unser Junge!« sagte Hilde stolz.

»Wir werden ihn Eduard nennen«, bemerkte der künftige Papa. »Im Hinblick auf meinen Freund.«

»Und wenn es ein Mädchen ist?« fragte Schulze besorgt.

»Für diesen Fall möchte ich Eduardine vorschlagen«, erklärte Herr Kesselhuth.

»Sie sind ein findiger Kopf«, sagte Schulze anerkennend.

214.  »Es wird bestimmt ein Junge (наверняка будет мальчик)«, versicherte Hagedorn (заверил Хагедорн; sicher – уверенный).

Hilde meinte: »Ich habe auch so das Gefühl (у меня тоже такое предчувствие).« Und dann wurde sie rot bis über beide Ohren (и после этого она покраснела до ушей).

Tante Julchen rang nach neuem Gesprächsstoff (тетя Юлечка поспешила найти новую тему для разговора; ringen – бороться, прилагатьусилия, стремитьсядостичь). Sie fragte: »Welche Firma hat Sie denn engagiert (а какая фирма Вас приняла на работу)?«

Hagedorn warf sich in die Brust (Хагедорн принял самодовольный вид; die Brust – грудь; sich in die Brust werfen – принятьсамодовольныйвид, принятьгордыйвид): »Sie werden staunen, Tantchen (Вы будете удивлены, тетушка). Die Toblerwerke (фирма «Тоблер»)!«

Tante Julchen staunte wirklich (тетя Юлечка действительно удивилась). Sie staunte so sehr, dass ihr ein Hühnerknochen in die Speiseröhre geriet (она удивилась настолько, что ей в горло попала куриная косточка; die Speiseröhre – пищевод; der Hühnerknochen; das Huhn – курица). Die Augen traten ihr faustdick aus dem Kopf (глаза вылезли на лоб: «глаза крупно: «толщиной в кулак» выступили из головы»). Sie hustete aus tiefster Seele (она сильно закашлялась; aus tiefster Seele – от всей души: «из глубочайшей души»). Man flößte ihr Wasser ein (ей влили в рот воду).

Man hielt ihr die Arme hoch (подняли вверх руки). Sie riss sich los, warf einen gequälten Blick auf Herrn Schulze und entwich (она вырвалась, бросила страдальческий взгляд на Шульце и удалилась; entweichen).

»Hat sie das häufig (и часто это с ней бывает)?« fragte Fritz, als sie fort war (спросил Фриц, когда она ушла).

»Seit sie meine Tante ist (с тех пор, как она моя тетя)«, wollte Hilde eigentlich sagen (хотела сказать Хильда). Aber sie sah die Augen ihres Vaters und die des Dieners Johann auf sich gerichtet und erklärte (но она заметила устремленные на нее глаза отца и слуги Иоганна и сказала): »Die Freude wird sie überwältigt haben (наверное, это она от радости: «видимо, радость ее одолела = потрясла»; überwältigen – охватывать, овладевать, потрясать).«

214.  »Es wird bestimmt ein Junge«, versicherte Hagedorn.

Hilde meinte: »Ich habe auch so das Gefühl.« Und dann wurde sie rot bis über beide Ohren.

Tante Julchen rang nach neuem Gesprächsstoff. Sie fragte: »Welche Firma hat Sie denn engagiert?«

Hagedorn warf sich in die Brust: »Sie werden staunen, Tantchen. Die Toblerwerke!«

Tante Julchen staunte wirklich. Sie staunte so sehr, dassihr ein Hühnerknochen in die Speiseröhre geriet. Die Augen traten ihr faustdick aus dem Kopf. Sie hustete aus tiefster Seele. Man flößte ihr Wasser ein.

Man hielt ihr die Arme hoch. Sie riss sich los, warf einen gequälten Blick auf Herrn Schulze und entwich.

»Hat sie das häufig?« fragte Fritz, als sie fort war.

»Seit sie meine Tante ist«, wollte Hilde eigentlich sagen. Aber sie sah die Augen ihres Vaters und die des Dieners Johann auf sich gerichtet und erklärte: »Die Freude wird sie überwältigt haben.«

215.  Am gleichen Abend fand, eine Stunde später, ein Gespräch statt, das nicht ohne Folgen bleiben sollte (в тот же вечер, часом позднее, произошел разговор, который не должен был остаться без последствий; dieFolge). Frau Casparius kam zu Onkel Polter, der hinter seinem Ladentisch saß und eine englische Zeitung überflog (фрау Каспариус пришла к дядюшке Польтеру, который сидел за своей стойкой и просматривал английскую газету; überfliegen). »Ich habe mit Ihnen zu reden (мне надо с Вами поговорить)«, erklärte sie (заявила она).

Er stand langsam auf (он медленно поднялся). Die Füße taten ihm weh (у него болели ноги).

»Wir kennen einander seit fünf Jahren, nicht wahr (мы знаем друг друга уже пять лет, не так ли)?«

»Jawohl, gnädige Frau (так точно, сударыня). Als Sie das erstemal bei uns waren, wohnten gerade die akademischen Skiläufer im Hotel (когда Вы приехали к нам впервые, в отеле как раз жили университетские лыжники).« Das klang etwas anzüglich (это прозвучало несколько двусмысленно/колко/с намеком).

Sie lächelte, griff in ihre kleine Brokattasche und gab ihm ein Bündel Banknoten (она улыбнулась, залезла в свою маленькую парчовую сумочку и дала ему пачку банкнот; dieBrokattasche; derBrokát– парча). »Es sind fünfhundert Mark (здесь пятьсот марок)«, erklärte sie obenhin (упомянула она вскользь). »Ich habe die Summe gerade übrig (эта сумма у меня как раз лишняя).«

Er nahm das Geld (он взял деньги). »Gnädige Frau, verfügen Sie über mich (сударыня, располагайте мной)!«

Sie holte eine Zigarette aus dem goldenen Etui (из золотого портсигара она достала сигарету). Er gab ihr Feuer (он дал ей огня = прикурить). Sie rauchte und blickte ihn prüfend an (она курила и пристально смотрела на него). »Hat sich eigentlich noch keiner der Gäste über Herrn Schulze beschwert (скажите, никто из туристов еще не жаловался на господина Шульце)?«

»O doch«, sagte er. »Man hat sich wiederholt erkundigt, wieso ein derart abgerissen gekleideter Mensch ausgerechnet in unserem Hotel wohnt (то и дело спрашивают, почему этот так потрепанно одетый человек = человек в такой потрепанной одежде живет именно в нашем отеле). Dazu kommt ja noch, dass sich der Mann im höchsten Grade unverschämt aufführt (к тому же он ведет себя в высшей степени нагло; der Grad). Ich selber hatte heute Nachmittag einen Auftritt mit ihm, der jeder Beschreibung spottet (сегодня днем у меня был с ним неприятный разговор, который не поддается никакому описанию; der Auftritt – выступление; /перен./ ссора; auftreten – выступать; die Beschreibung; spotten – насмехаться, издеваться, глумиться).«

»Diese Beschreibung wäre zudem überflüssig (описание излишне)«, erklärte sie. »Ich saß am Nebentisch (я сидела за соседним столиком). Es war skandalös (это было безобразно)! Sie sollten sich eine solche Unverfrorenheit nicht bieten lassen (подобное нахальство Вы не должны допускать; die Unverfrorenheit). Das untergräbt den guten Ruf Ihres Hotels (это подрывает хорошую репутацию Вашего отеля).«

215.  Am gleichen Abend fand, eine Stunde später, ein Gespräch statt, das nicht ohne Folgen bleiben sollte. Frau Casparius kam zu Onkel Folter, der hinter seinem Ladentisch saß und eine englische Zeitung überflog. »Ich habe mit Ihnen zu reden«, erklärte sie.

Er stand langsam auf. Die Füße taten ihm weh.

»Wir kennen einander seit fünf Jahren, nicht wahr?«

»Jawohl, gnädige Frau. Als Sie das erstemal bei uns waren, wohnten gerade die akademischen Skiläufer im Hotel.« Das klang etwas anzüglich.

Sie lächelte, griff in ihre kleine Brokattasche und gab ihm ein Bündel Banknoten. »Es sind fünfhundert Mark«, erklärte sie obenhin. »Ich habe die Summe gerade übrig.«

Er nahm das Geld. »Gnädige Frau, verfügen Sie über mich!«

Sie holte eine Zigarette aus dem goldenen Etui. Er gab ihr Feuer. Sie rauchte und blickte ihn prüfend an. »Hat sich eigentlich noch keiner der Gäste über Herrn Schulze beschwert?«

»O doch«, sagte er. »Man hat sich wiederholt erkundigt, wieso ein derart abgerissen gekleideter Mensch ausgerechnet in unserem Hotel wohnt. Dazu kommt ja noch, dass sich der Mann im höchsten Gradeunverschämt aufführt. Ich selber hatte heute Nachmittag einen Auftritt mit ihm, der jeder Beschreibung spottet.«

»Diese Beschreibung wäre zudem überflüssig«, erklärte sie. »Ich saß am Nebentisch. Es war skandalös! Sie sollten sich eine solche Unverfrorenheit nicht bieten lassen. Das untergräbt den guten Ruf Ihres Hotels.«

216.  Der Portier zuckte die Achseln (швейцар пожал плечами). »Was kann ich dagegen tun, gnädige Frau (а что я могу поделать, сударыня; dagegen – против этого)? Gast bleibt Gast (гость остается гостем).«

»Hören Sie zu (послушайте)! Mir liegt daran, dass Herr Schulze umgehend verschwindet (я заинтересована в том, чтобы господин Шульце немедленно исчез). Die Gründe tun nichts zur Sache (причины к делу не относятся).«

Er verzog keine Miene (швейцар и бровью не повел; die Miene – вид, выражениелица; keine Miene verziehen – неморгнутьглазом, неподаватьвиду; verziehen – растянуть; (с)кривить, (с)морщить, перекосить /лицо/).

»Sie sind ein intelligenter Mensch (Вы разумный человек; intelligént)«, sagte sie. »Beeinflussen Sie den Hoteldirektor (повлияйте на директора отеля; der Einfluss – влияние)! Übertreiben Sie die Beschwerden, die gegen Schulze geführt wurden (преувеличьте жалобы, поступающие на Шульце; die Beschwerde). Fügen Sie hinzu, dass ich niemals wieder hierherkomme, falls nichts unternommen wird (и добавьте, что я никогда больше не приеду сюда, если ничего не будет предпринято; unternehmen). Herr Lenz geht übrigens mit mir d'accord (господин Ленц, кстати, уедет со мной заодно /франц./).«

»Und was soll praktisch geschehen (а что должно практически произойти = что нужно сделать)?«

»Herr Kühne soll morgen dem Schulze vorschlagen, im Interesse der Gäste und des Hotels abzureisen (завтра господин Кюне должен преложить Шульце, чтобы он в интересах постояльцев уехал из отеля). Der Mann ist offensichtlich sehr bedürftig (человек этот явно очень нуждается). Bieten Sie ihm eine pekuniäre Entschädigung an (предложите ему денежную компенсацию; die Entschädigung; entschädigen – возмещать, компенсировать /убытки, ущерб/; der Schaden – вред, ущерб)! Die Höhe der Summe ist mir gleichgültig (размер суммы для меня неважен). Geben Sie ihm dreihundert Mark (дайте ему триста марок). Das ist für ihn ein Vermögen (для него это состояние; das Vermögen).«

»Ich verstehe (я понимаю)«, meinte der Portier.

»Um so besser (тем лучше)«, meinte sie hochmütig (высокомерно сказала она). »Was Sie von den fünfhundert Mark übrigbehalten, gehört selbstverständlich Ihnen (то, что оставите от пятисот марок, принадлежит, разумеется, вам).«

Er verbeugte sich dankend (он с благодарностью поклонился). »Ich werde tun, was in meinen Kräften steht, gnädige Frau (сделаю все, что в моих силах, сударыня).«

»Noch eins (и еще)«, sagte sie. »Wenn dieser Herr Schulze morgen Nachmittag nicht verschwunden sein sollte, reise ich mit dem Abendzug nach Sankt Moritz (если завтра днем этот господин Шульце не исчезнет, я уеду вечерним поездом в Санкт-Мориц). Auch das wollen Sie, bitte, Ihrem Direktor ausrichten (это тоже передайте, пожалуйста, Вашему директору)!« Sie nickte flüchtig und ging in die Bar (она небрежно кивнула и пошла в бар). Das Abendkleid rauschte (ее вечернее платье шуршало). Es klang, als flüstere es in einem fort seinen Preis (звук был такой, будто оно непрерывно повторяло шепотом свою цену).

216.  Der Portier zuckte die Achseln. »Was kann ich dagegen tun, gnädige Frau? Gast bleibt Gast.«

»Hören Sie zu! Mir liegt daran, dass Herr Schulze umgehend verschwindet. Die Gründe tun nichts zur Sache.«

Er verzog keine Miene.

»Sie sind ein intelligenter Mensch«, sagte sie. »Beeinflussen Sie den Hoteldirektor! Übertreiben Sie die Beschwerden, die gegen Schulze geführt wurden. Fügen Sie hinzu, dass ich niemals wieder hierherkomme, falls nichts unternommen wird. Herr Lenz geht übrigens mit mir d'accord.«

»Und was soll praktisch geschehen?«

»Herr Kühne soll morgen dem Schulze vorschlagen, im Interesse der Gäste und des Hotels abzureisen. Der Mann ist offensichtlich sehr bedürftig. Bieten Sie ihm eine pekuniäre Entschädigung an! Die Höhe der Summe ist mir gleichgültig. Geben Sie ihm dreihundert Mark. Das ist für ihn ein Vermögen.«

»Ich verstehe«, meinte der Portier.

»Um so besser«, meinte sie hochmütig. »Was Sie von den fünfhundert Mark übrigbehalten, gehört selbstverständlich Ihnen.«

Er verbeugte sich dankend. »Ich werde tun, was in meinen Kräften steht, gnädige Frau.«

»Noch eins«, sagte sie. »Wenn dieser Herr Schulze morgen Nachmittag nicht verschwunden sein sollte, reise ich mit dem Abendzug nach Sankt Moritz. Auch das wollen Sie, bitte, Ihrem Direktor ausrichten!« Sie nickte flüchtig und ging in die Bar. Das Abendkleid rauschte. Es klang, als flüstere es in einem fort seinen Preis.




Das achtzehnte Kapitel

(глава восемнадцатая)

Zerstörte Illusionen (разбитые иллюзии; die Illusión)

217.  Am nächsten Morgen kurz nach acht Uhr klingelte es bei Frau Hagedorn in der Mommsenstraße (на следующее утро, вскоре после восьми часов, в квартиру фрау Хагедорн на Моммзенштрассе позвонили). Die alte Dame öffnete (старая дама открыла /дверь/).

Draußen stand der Lehrling vom Fleischermeister Kuchenbuch (снаружи стоял ученик мясника Кухенбуха). Er war fast zwei Meter groß und wurde Karlchen genannt (он был почти двухметрового роста, и звали его Карлуша). »Einen schönen Gruß vom Meister (Вам большой привет от мастера)«, sagte Karlchen. »Und um zehn Uhr würde der Doktor Hagedorn aus den Alpen anrufen (и в десять часов Вам будет звонить господин Хагедорн из Альп). Sie brauchten aber nicht zu erschrecken (но пугаться Вам незачем).«

»Da soll man nicht erschrecken (незачем пугаться)?« fragte die alte Dame (спросила старая дама).

»Nein. Er hat uns gestern Abend ein Telegramm geschickt, und wir sollten Sie, bitte, auf ein freudiges Ereignis vorbereiten (он прислал нам вчера вечером телеграмму и просил, чтобы мы подготовили Вас к радостному событию; das Ereignis; sich ereignen – происходить, случаться).«

»Das sieht ihm ähnlich (это на него похоже)«, sagte die Mutter. »Ein freudiges Ereignis (радостное событие)? Ha! Ich komme gleich hinunter (я сейчас спущусь). Moment mal, ich hole Ihnen einen Sechser (минутку, возьму только для вас монетку; der Sechser – шестерка; /разг./ монета в пять /десять, двадцать (в зависимости от местности)/ пфеннигов). Für den Weg (за дорогу).« Sie verschwand, brachte ein Fünfpfennigstück und gab es Karlchen (она удалилась, принесла монетку в пять пфеннигов и дала ее Карлуше; das Fünfpfennigstück). Er bedankte sich und rannte polternd treppab (он поблагодарил и, топая, сбежал по лестнице).

Punkt neun Uhr erschien Frau Hagedorn bei Kuchenbuchs im Laden (ровно в девять фрау Хагедорн явилась в лавку Кухенбуха; der Laden).

»Karlchen hat natürlich wieder einmal Quatsch gemacht (Карлуша, как всегда, опять напутал; der Quatsch – чепуха, глупость, meinte die Frau des Fleischermeisters (сказала жена мясника). »Sie kommen eine Stunde zu früh (Вы пришли на час раньше).«

»Ich weiß (я знаю)«, sagte Mutter Hagedorn; »Aber ich habe zu Hause keine Ruhe (но дома я волнуюсь; die Ruhe – спокойствие, покой). Vielleicht telefoniert er früher (вдруг он позвонит раньше). Ich werde Sie gar nicht stören (я вовсе не буду Вам мешать).«

217.  Am nächsten Morgen kurz nach acht Uhr klingelte es bei Frau Hagedorn in der Mommsenstraße. Die alte Dame öffnete.

Draußen stand der Lehrling vom Fleischermeister Kuchenbuch. Er war fast zwei Meter groß und wurde Karlchen genannt. »Einen schönen Gruß vom Meister«, sagte Karlchen. »Und um zehn Uhr würde der Doktor Hagedorn aus den Alpen anrufen. Sie brauchten aber nicht zu erschrecken.«

»Da soll man nicht erschrecken?« fragte die alte Dame.

»Nein. Er hat uns gestern Abend ein Telegramm geschickt, und wir sollten Sie, bitte, auf ein freudiges Ereignis vorbereiten.«

»Das sieht ihm ähnlich«, sagte die Mutter. »Ein freudiges Ereignis? Ha! Ich komme gleich hinunter. Moment mal, ich hole Ihnen einen Sechser. Für den Weg.« Sie verschwand, brachte ein Fünfpfennigstück und gab es Karlchen. Er bedankte sich und rannte polternd treppab.

Punkt neun Uhr erschien Frau Hagedorn bei Kuchenbuchs im Laden.

»Karlchen hat natürlich wieder einmal Quatsch gemacht«, meinte die Frau des Fleischermeisters. »Sie kommen eine Stunde zu früh.«

»Ich weiß«, sagte Mutter Hagedorn; »Aber ich habezu Hause keine Ruhe. Vielleicht telefoniert er früher. Ich werde Sie gar nicht stören.«

218.  Frau Kuchenbuch lachte gutmütig (фрау Кухенбух добродушно засмеялась). Von Stören könne keine Rede sein (о «мешать» не может быть и речи). Dann gab sie der alten Dame die Depesche und lud sie zum Sitzen ein (она вручила старой даме телеграмму и предложила сесть).

»Wie er sich hat (что он воображает)!« meinte Frau Hagedorn gereizt (раздраженно сказала фрау Хагедорн). »Er tut ja gerade, als ob ich eine Zimttüte wäre (ведет себя так, будто я кисейная барышня; dieZimttüte; der Zimt – корица; dieTüte– пакетик, кулек). So schnell erschrecke ich nun wirklich nicht (уж я так сразу не пугаюсь).«

»Was mag er nur wollen (что же ему хочется)?« fragte die Meistersfrau (спросила жена мясника).

»Ich bin schrecklich aufgeregt (я ужасно взволнована)«, stellte die alte Dame fest (констатировала стая дама). Dann kamen Kunden, und sie musste den Mund halten (но тут вошли покупатели, и ей пришлось умолкнуть; der Kunde). Sie blickte jede Minute dreimal auf die Wanduhr, die über den Zervelat– und Salamiwürsten hing (каждую минуту она трижды взглядывала на стенные часы, висевшие над сервелатом и салями; die Salámiwurst; die Zervelátwurst). Kalt war's im Laden (в лавке было холодно). Und die Steinfliesen waren feucht (и каменные плитки были влажными; die Steinfliese; der Stein – камень). Draußen war Matschwetter (на улице стояла ненастная погода; das Matschwetter; der Matsch – /разг./ вязкаягрязь, слякоть).

Als kurz nach zehn Uhr das Telefon klingelte, war sie bereits völlig aufgelöst (к десяти часам с минутами, когда зазвонил телефон, она уже в конец расклеилась; auflösen – развязывать, распускать; растворять). Sie lief zittrig hinter den Ladentisch, schob sich am Hackblock vorbei, preßte den Hörer krampfhaft ans Ohr und sagte zu Frau Kuchenbuch (дрожа, она вошла за прилавок, протиснулась мимо колоды для рубки мяса, судорожно прижала к уху трубку и сказала фрау Кухенбух; der Hackblock; hacken – колоть; рубить; der Hörer; der Krampf – судорога; zittern – дрожать): »Hoffentlich verstehe ich ihn deutlich (надеюсь, что отчетливо его расслышу). Er ist so weit weg (ведь он так далеко)!« Dann schwieg sie und lauschte angespannt (она замолчала и стала напряженно вслушиваться). Plötzlich erstrahlte ihr Gesicht (внезапно ее лицо осветилось). Wie ein Festsaal, der eben noch im Dunkeln lag (словно банкетный зал, который только что лежал во мраке). »Ja?« rief sie mit heller Stimme (крикнула она звонким голосом). »Hier Hagedorn! Fritz, bist du's (Фриц, это ты)? Hast du dir ein Bein gebrochen (ты сломал ногу)? Nein? Das ist recht (хорошо). Oder einen Arm (может руку)? Auch nicht? Da bin ich aber froh, mein Junge (тогда я рада, мой мальчик). Bist du bestimmt gesund (ты точно здоров)? Wie? Was sagst du (что ты говоришь)? Ich soll ruhig zuhören (я должна спокойно выслушать)? Fritz, benimm dich (Фриц, веди себя как подобает). So spricht man nicht mit seiner Mutter (так с матерью не разговаривают). Nicht einmal telefonisch (даже по телефону). Was gibt's (ну, что там)?«

218.  Frau Kuchenbuch lachte gutmütig. Von Stören könne keine Rede sein. Dann gab sie der alten Dame die Depesche und lud sie zum Sitzen ein.

»Wie er sich hat!« meinte Frau Hagedorn gereizt. »Er tut ja gerade, als ob ich eine Zimttüte wäre. So schnell erschrecke ich nun wirklich nicht.«

»Was mag er nur wollen?« fragte die Meistersfrau.

»Ich bin schrecklich aufgeregt«, stellte die alte Dame fest. Dann kamen Kunden, und sie musste den Mund halten. Sie blickte jede Minute dreimal auf die Wanduhr, die über den Zervelat– und Salamiwürsten hing. Kalt war's im Laden. Und die Steinfliesen waren feucht. Draußen war Matschwetter.

Als kurz nach zehn Uhr das Telefon klingelte, war sie bereits völlig aufgelöst. Sie lief zittrig hinter den Ladentisch, schob sich am Hackblock vorbei, preßte den Hörer krampfhaft ans Ohr und sagte zu Frau Kuchenbuch: »Hoffentlich verstehe ich ihn deutlich. Er ist so weit weg!« Dann schwieg sie und lauschte angespannt. Plötzlich erstrahlte ihr Gesicht. Wie ein Festsaal, der eben noch im Dunkeln lag. »Ja?« rief sie mit heller Stimme. »Hier Hagedorn! Fritz, bist du's? Hast du dir ein Bein gebrochen? Nein? Das ist recht. Oder einen Arm? Auch nicht? Da bin ich aber froh, mein Junge. Bist du bestimmt gesund? Wie? Was sagst du? Ich soll ruhig zuhören? Fritz, benimm dich. So spricht man nicht mit seiner Mutter. Nicht einmal telefonisch. Was gibt's?«

219.  Sie schwieg ziemlich lange, hörte angespannt zu und tat unvermittelt einen kleinen Luftsprung (довольно долго она молчала, напряженно слушала и вдруг подпрыгнула: «сделала небольшой прыжок вверх»; unvermittelt – внезапный, неожиданный: «неопосредованный; vermitteln – посредничать).

»Junge, Junge! Mach keine Witze (ты не шути)! Achthundert Mark im Monat (восемьсот марок в месяц)? Hier in Berlin (здесь в Берлине)? Das ist aber schön (вот это хорошо). Stelle dir vor, du müsstest nach Königsberg oder Köln, und ich säße in der Mommsenstraße und finge Fliegen (представь, что тебе пришлось бы ехать в Кенигсберг или Кёльн, а я сидела бы на Моммзенштрассе и ловила бы мух; die Fliege; fangen – ловить). Was soll ich mich (что я должна)? Sprich lauter, Fritz (говори громче, Фриц)! Es ist jemand im Laden (в лавке народ). Ach so, festhalten soll ich mich (а-а, я должна за что-нибудь держаться)!! Gern, mein Junge (с удовольствием, мой мальчик). Wozu denn (а зачем)? Was hast du dich (что ты сделал)? Du hast dich verlobt (ты обручился)? Schreck, lass nach (ой, не может быть: «ужас, отпусти = чур меня»; nachlassen – отпускать, ослаблять)! Hildegard Schulze (Хильдегард Шульце)? Kenne ich nicht (не знаю такую). Weshalb denn gleich verloben (зачем же сразу обручаться)? Dazu muss man sich doch erst näher kennen (надо сначала хорошо узнать друг друга). Widersprich nicht (не возражай; widersprechen; wider – против). Das weiß ich besser (я лучше знаю). Ich war schon verlobt, da warst du noch gar nicht auf der Welt (я уже была обручена, когда тебя еще на свете не было). Wieso willst du das hoffen (что значит «ты надеешься»)? Ach so (ах так)!«

Sie lachte (она засмеялась).

»Na, ich werde das Fräulein mal unter die Lupe nehmen (ну хорошо, я присмотрюсь к барышне; die Lupe – лупа; увеличительноестекло; jemanden unter die Lupe nehmen – пристальноприсмотретьсяккому-либо). Wenn sie mir nicht gefällt, erlaube ich's nicht (если она мне не понравится, не дам согласия: «не разрешу»). Abwarten und Tee trinken (подождем и чаю попьем = поживем – увидим). Tee trinken, habe ich gesagt (увидим, я сказала). Lade sie zum Abendessen bei uns ein (пригласи ее к нам на ужин)! Ist sie verwöhnt (она избалована)? Nein? Dein Glück (твое счастье)! Was hast du abgeschickt (что ты послал)? Zweihundert Mark (двести марок)? Ich brauche doch nichts (но мне же ничего не надо). Also gut (ну хорошо). Ich kaufe ein paar Oberhemden und was du sonst noch brauchst (куплю тебе пару сорочек и что-нибудь еще нужное для тебя). Müssen wir nicht aufhören, Fritz (нам не пора заканчивать /разговор/, Фриц)? Es wird sonst zu teuer (а то будет слишком дорого /стоить/). Was ich noch fragen wollte (что я еще хотела спросить): Reicht die Wäsche (белья хватает)? Habt ihr schönes Wetter (погода у вас хорошая)? Dort taut es auch (там тоже тает)? Das ist aber schade (вот это жаль). Und grüße das Mädchen von mir (и передай от меня привет девушке). Nicht vergessen (не забудь)! Und deinen Freund (и твоему другу). Du, der heißt doch auch Schulze (постой, ведь его фамилия тоже Шульце)! Sie ist wohl seine Tochter (а она не его дочь)? Gar nicht miteinander verwandt (ни в каком родстве друг с другом)? Soso (так, так).«

219.  Sie schwieg ziemlich lange, hörte angespannt zu und tat unvermittelt einen kleinen Luftsprung.

»Junge, Junge! Mach keine Witze! Achthundert Mark im Monat? Hier in Berlin? Das ist aber schön. Stelle dir vor, du müsstest nach Königsberg oder Köln, und ich säße in der Mommsenstraße und finge Fliegen. Was soll ich mich? Sprich lauter, Fritz! Es ist jemand im Laden. Ach so, festhalten soll ich mich!! Gern, mein Junge. Wozu denn? Was hast du dich? Du hast dich verlobt? Schreck, lass nach! Hildegard Schulze? Kenne ich nicht. Weshalb denn gleich verloben? Dazu muss man sich doch erst näher kennen. Widersprich nicht. Das weiß ich besser. Ich war schon verlobt, da warst du noch gar nicht auf der Welt. Wieso willst du das hoffen? Ach so!«

Sie lachte.

»Na, ich werde das Fräulein mal unter die Lupe nehmen. Wenn sie mir nicht gefällt, erlaube ich's nicht. Abwarten und Tee trinken. Tee trinken, habe ich gesagt. Lade sie zum Abendessen bei uns ein! Ist sie verwöhnt? Nein? Dein Glück! Was hast du abgeschickt? Zweihundert Mark? Ich brauche doch nichts. Also gut. Ich kaufe ein paar Oberhemden und was du sonst noch brauchst. Müssen wir nicht aufhören, Fritz? Es wird sonst zu teuer. Was ich noch fragen wollte: Reicht die Wäsche? Habt ihr schönes Wetter? Dort taut es auch? Das ist aber schade. Und grüße das Mädchen von mir. Nicht vergessen! Und deinen Freund. Du, der heißt doch auch Schulze! Sie ist wohl seine Tochter? Gar nicht miteinander verwandt? Soso.«

220.  Nun hörte die alte Dame wieder längere Zeit zu (старая дама опять довольно долго слушала). Dann fuhr sie fort (потом она продолжила): »Also, mein lieber Junge, auf frohes Wiedersehen (хорошо, мой мальчик, до скорого: «радостного» свидания)! Bleib mir gesund (будь здоров: «останься мне здоровым»)! Komme nicht unter die Straßenbahn (не попади там под трамвай). Weiß ich ja (да, знаю). Es gibt gar keine in eurem Kuhdorf (в вашей дыре их вообще нет; das Kuhdorf – «коровьядеревня»).« Sie lachte (она засмеялась). »Mir geht's ausgezeichnet (у меня все отлично). Und vielen Dank für den Anruf (и большое спасибо за звонок). Das war sehr lieb von dir (это было очень мило с твоей стороны). Weißt du schon, ob du günstige Fahrverbindung zum Büro hast (ты не узнавал еще, как удобнее ехать до работы;günstig– благоприятный, удобный; dieFahrverbindung– транспортное сообщение, связь)? Weißt du noch nicht (ты еще не знаешь)? Aha. Wie heißt denn die Firma (а как называется фирма)? Toblerwerke (заводы «Тоблера»? Die dir den Preis verliehen haben (которая присудила тебе приз; verleihen – давать взаймы; награждать, присуждать)? Da wird sich aber Herr Franke freuen (вот господин Франке порадуется). Natürlich grüß ich ihn (конечно, передам ему привет). Selbstverständlich (само собой разумеется). So, nun wollen wir hinhängen (все, давай вешать /трубку/). Sonst kostet es das Doppelte (иначе будет стоить вдвойне). Auf Wiedersehen, mein Junge (до свидания, мой мальчик). Ja. Natürlich. Ja, ja. Ja! Auf Wiedersehen (до свидания)!«

»Das waren aber gute Nachrichten (вот это были хорошие известия)«, meinte Frau Kuchenbuch anerkennend (одобрительно сказала фрау Кухенбух; anerkennen – признавать).

»Achthundert Mark im Monat (восемьсот марок в месяц)«, sagte die alte Dame. »Und vorher jahrelang keinen Pfennig (а до этого несколько лет ни пфеннига)!«

»Achthundert Mark und eine Braut (восемьсот марок и невесту)!«

Frau Hagedorn nickte (фрау Хагедорн кивнула). »Ein bisschen viel aufs Mal, wie (многовато для одного раза, да)? Aber dazu sind die Kinder ja schließlich da, dass sie später Eltern werden (но, в конце концов, дети и существуют, что потом стать родителями).«

»Und wir Großeltern (а мы бабушками).«

»Das wollen wir stark hoffen (очень будем надеяться; stark – сильно)«, meinte die alte Dame. Sie musterte den Ladentisch (она посмотрела на мясной прилавок).

»Geben Sie mir, bitte, ein Viertelpfund Hochrippe (дайте мне, пожалуйста, четверть фунта грудинки; das Viertelpfund; die Hochrippe; die Rippe – ребро). Und ein paar Knochen extra (и несколько костей отдельно). Und ein Achtel gekochten Schinken (и восьмушку вареной ветчины; das Achtel; der Schinken). Der Tag muss gefeiert werden (такой день надо отпраздновать: «этот день должен быть отпразднован»).«

220.  Nun hörte die alte Dame wieder längere Zeit zu. Dann fuhr sie fort: »Also, mein lieber Junge, auf frohes Wiedersehen! Bleib mir gesund! Komme nicht unter die Straßenbahn. Weiß ich ja. Es gibt gar keine ineurem Kuhdorf.« Sie lachte. »Mir geht's ausgezeichnet. Und vielen Dank für den Anruf. Das war sehr lieb von dir. Weißt du schon, ob du günstige Fahrverbindung zum Büro hast? Weißt du noch nicht? Aha. Wie heißt denn die Firma? Toblerwerke? Die dir den Preis verliehen haben? Da wird sich aber Herr Franke freuen. Natürlich grüß ich ihn. Selbstverständlich. So, nun wollen wir hinhängen. Sonst kostet es das Doppelte. Auf Wiedersehen, mein Junge. Ja. Natürlich. Ja, ja. Ja! Auf Wiedersehen!«


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