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Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу
  • Текст добавлен: 28 сентября 2016, 22:00

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Автор книги: Эрих Кестнер



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Nach einer Weile erhoben sie sich wortlos und gingen weiter. Der Wald war zu Ende. Sie gerieten auf freies Feld. Ihr Pfad schien im Himmel zu münden. In Wirklichkeit bog er rechts ab und führte zu einem baumlosen Hügel, auf dem sich zwei schwarze Punkte bewegten.

Hagedorn sagte: »Ich bin glücklich! Bis weit über die Grenzen des Erlaubten!« Er schüttelte befremdet den Kopf. »Wenn man's so bedenkt: Vorgestern noch in Berlin. Seit Jahren ohne Arbeit. Und in vierzehn Tagen wieder in Berlin ...«

»Glücklichsein ist keine Schande«, sagte Schulze, »sondern eine Seltenheit.«

118.  Plötzlich entfernte sich der eine der schwarzen Punkte von dem anderen (одна из черных точек вдруг стала удаляться от другой). Der Abstand wuchs (расстояние между ними нарастало; wachsen). Der Punkt wuchs auch (точка тоже увеличивалась). Es war ein Skifahrer (это был лыжник). Er kam mit unheimlicher Geschwindigkeit näher und hielt sich mit Mühe aufrecht (он приближался с жуткой скоростью и с трудом держался на ногах; die Geschwindigkeit; die Mühe – усилие).

»Da gehen jemandem die Schneeschuhe durch (кого-то понесли лыжи)«, meinte Hagedorn (сказал Хагедорн).

Ungefähr zwanzig Meter von ihnen tat der Skifahrer einen marionettenhaften Sprung, stürzte kopfüber in eine Schneewehe und war verschwunden (метрах в двадцати от них лыжник совершил какой-то акробатический прыжок: «подобный тому, как прыгнула бы марионетка», нырнул вперед головой в снежный сугроб и исчез; die Marionétte – марионетка; der Sprung; stürzen – свалиться; падать).

»Spielen wir ein bisschen Feuerwehr (поиграем немного в пожарную команду; die Feuerwehr; das Feuer – огонь; die Wehr – оборона, защита)!« rief Schulze. Dann liefen sie querfeldein, versanken wiederholt bis an die Hüften im Schnee und halfen einander, so gut es ging, vorwärts (и они побежали напрямик, они увязали по пояс в снегу и помогали друг другу /продвигаться вперед/, насколько это было возможно; die Hüfte – бедро, пояс; querfeldein – напрямик, через поле, не по дороге; quer – наискосок; das Feld – поле; ein – внутрь).

Endlich erblickten sie ein Paar zappelnde Beine und ein Paar Skibretter (наконец они увидели пару дрыгающихся ног и пару лыж) und zogen und zerrten an dem fremden Herrn, bis er, dem Schneemann Kasimir nicht unähnlich, zum Vorschein kam (и стали тянуть и дергать незнакомого господина, пока он не появился, мало чем отличающийся: «не непохожий на» от снеговика Казимира; zum Vorschein kommen – появиться, объявиться; jemandem ähnlich sein – бытьпохожимнакого-либо). Er hustete und prustete, spuckte pfundweise Schnee aus und sagte dann tieftraurig (он кашлял, фыркал, выплюнул огромное количество: «фунтами» снега, а затем с глубокой скорбью сказал; traurig – грустный): »Guten Morgen, meine Herren (доброе утро, господа).« Es war Johann Kesselhuth (это был Иоганн Кессельгут).

Herr Schulze lachte Tränen (господин Шульце смеялся до слез: «смеялся слезы»). Doktor Hagedorn klopfte den Schnee vom Anzug des Verunglückten (доктор Хагедорн стал отряхивать снег с костюма потерпевшего). Und Kesselhuth befühlte misstrauisch seine Gliedmaßen (а Кессельгут недоверчиво ощупал свои конечности; trauen – верить, доверять; misstrauen – недоверять). »Ich bin anscheinend noch ganz (кажется, я еще цел)«, meinte er dann.

»Weshalb sind Sie denn in diesem Tempo den Hang heruntergefahren (зачем же Вы покатились со склона с такой скоростью; der Hang; herunter – вниз: «сюда-вниз»)?« fragte Schulze.

Kesselhuth sagte ärgerlich (Кессельгут сердито ответил): »Die Bretter sind gefahren (это лыжи покатились). Ich doch nicht (а вовсе не я)!«

Nun kam auch der Graswander Toni angesaust (наконец примчался и Тони Грасвандер; ansausen – вихремпримчаться). Er fuhr einen eleganten Bogen und blieb mit einem Ruck stehen (он сделал элегантный вираж и остановился перед ними как вкопанный; der Ruck – толчок, рывок). »Aber, mein Herr (ну что же вы, уважаемый)!« rief er (воскликнул он). »Schussfahren kommt doch erst in der fünften Stunde dran (скоростной спуск у нас на очереди только на пятом занятии)!«

118.  Plötzlich entfernte sich der eine der schwarzen Punkte von dem anderen. Der Abstand wuchs. Der Punkt wuchs auch. Es war ein Skifahrer. Er kam mit unheimlicher Geschwindigkeit näher und hielt sich mit Mühe aufrecht.

»Da gehen jemandem die Schneeschuhe durch«, meinte Hagedorn.

Ungefähr zwanzig Meter von ihnen tat der Skifahrereinen marionettenhaften Sprung, stürzte kopfüber in eine Schneewehe und war verschwunden.

»Spielen wir ein bisschen Feuerwehr!« rief Schulze. Dann liefen sie querfeldein, versanken wiederholt bis an die Hüften im Schnee und halfen einander, so gut es ging, vorwärts.

Endlich erblickten sie ein Paar zappelnde Beine und ein Paar Skibretter und zogen und zerrten an dem fremden Herrn, bis er, dem Schneemann Kasimir nicht unähnlich, zum Vorschein kam. Er hustete und prustete, spuckte pfundweise Schnee aus und sagte dann tieftraurig: »Guten Morgen, meine Herren.« Es war Johann Kesselhuth.

Herr Schulze lachte Tränen. Doktor Hagedorn klopfte den Schnee vom Anzug des Verunglückten. Und Kesselhuth befühlte misstrauisch seine Gliedmaßen. »Ich bin anscheinend noch ganz«, meinte er dann.

»Weshalb sind Sie denn in diesem Tempo den Hang heruntergefahren?« fragte Schulze.

Kesselhuth sagte ärgerlich: »Die Bretter sind gefahren. Ich doch nicht!«

Nun kam auch der Graswander Toni angesaust. Er fuhr einen eleganten Bogen und blieb mit einem Ruck stehen. »Aber, mein Herr!« rief er. »Schussfahren kommt doch erst in der fünften Stunde dran!«

119.  Nach dem Mittagessen gingen die drei Männer auf die Hotelterrasse hinaus, legten sich in bequeme Liegestühle, schlossen die Augen und rauchten Zigarren (после обеда трое друзей вышли на террасу отеля, расположились в удобных шезлонгах, закрыли глаза и закурили сигары; das Mittagessen; der Liegestuhl). Die Sonne brannte heißer als im Sommer (cолнце припекало жарче, чем летом). »In ein paar Tagen werden wir wie die Neger aussehen (через несколько дней мы будем выглядеть, как негры)«, meinte Schulze. »Braune Gesichtsfarbe tut Wunder (коричневый цвет лица творит чудеса; die Gesichtsfarbe; das Wunder). Man blickt in den Spiegel und ist gesund (посмотришь в зеркало – и ты здоров).«

Die anderen nickten zustimmend (остальные согласно кивнули; zustimmen – соглашаться).

Nach einiger Zeit sagte Hagedorn (через некоторое время Хагедорн сказал): »Wissen Sie, wann meine Mutter den Brief geschrieben hat, der heute ankam (знаете, когда моя матушка написала письмо, которое пришло сегодня)? Während ich in Berlin beim Fleischer war, um Wurst für die Reise zu holen (когда я был еще в Берлине, у мясника, покупал колбасу в дорогу; der Fleischer; die Wurst).«

»Wozu diese Überstürzung (зачем такая спешка; die Überstürzung)?« fragte Kesselhuth verständnislos (спросил Кессельгут недоуменно; das Verständnis – понимание, разумение).

»Damit ich bereits am ersten Tage Post von ihr hätte (чтобы я в первый же день получил от нее письмо)!«

»Aha!« sagte Schulze. »Ein sehr schöner Einfall (прекрасная идея; der Einfall; einfallen – придтинаум/обидее/).«

Die Sonne brannte (солнце жарило). Die Zigarren brannten nicht mehr (сигары больше не гор ели = сигары потухли). Die drei Männer schliefen (трое мужчин спали). Herr Kesselhuth träumte vom Skifahren (господину Кессельгуту снилось катание на лыжах). Der Graswander Toni stand auf dem einen Turm der Münchner Frauenkirche (Тони Грасвандер стоял на одной церковной башне мюнхенской Фрауэнкирхе). Und er, Kesselhuth, stand auf dem andern Turm (а он, Кессельгут, стоял на второй башне).

»Und jetzt eine kleine Schussfahrt (а теперь небольшой скоростной спуск)«, sagte der Toni (сказал Тони). »Über das Kirchendach, bitte schön (по церковной крыше, пожалуйста; die Kirche – церковь). Und dann, mit einem stilreinen Sprung, in die Brienner Straße (оттуда стильный прыжок на Бриэннерштрассе). Vorm Hofgarten, beim Annast, machen S' einen Stemmbogen und warten auf mich (перед Дворцовым парком, у /кафе/ «Аннаст», сделайте поворот в упоре и ждите меня; der Hofgarten).«

»Ich fahre nicht (я не поеду)«, erklärte Kesselhuth (заявил Кессельгут). »Das würde mir nicht einmal im Traum einfallen (мне такое не пришло бы на ум даже во сне)!« Hierbei fiel ihm ein, dass er träumte (но тут он сообразил, что он видит сон)! Da wurde er mutig und sagte zum Toni (тогда он расхрабрился: «стал отважным» и сказал Тони; derMut– мужество): »Rutschen Sie mir in stilreinen Stemmbögen den Buckel runter (а теперь спуск у меня по спине со стильным поворотом в упоре = мне на Вас наплевать; derBuckel– горб; er kann mir den Buckel herunterrutschen – наплевать мне на него: «он может у меня по хребту скатиться»)!« Anschließend lächelte er im Schlaf (и затем он улыбнулся во сне).

119.  Nach dem Mittagessen gingen die drei Männer auf die Hotelterrasse hinaus, legten sich in bequeme Liegestühle, schlossen die Augen und rauchten Zigarren. Die Sonne brannte heißer als im Sommer. »In ein paar Tagen werden wir wie die Neger aussehen«, meinte Schulze. »Braune Gesichtsfarbe tut Wunder. Man blickt in den Spiegel und ist gesund.«

Die anderen nickten zustimmend.

Nach einiger Zeit sagte Hagedorn: »Wissen Sie, wann meine Mutter den Brief geschrieben hat, der heute ankam? Während ich in Berlin beim Fleischer war, um Wurst für die Reise zu holen.«

»Wozu diese Überstürzung?« fragte Kesselhuth verständnislos.

»Damit ich bereits am ersten Tage Post von ihr hätte!«

»Aha!« sagte Schulze. »Ein sehr schöner Einfall.«

Die Sonne brannte. Die Zigarren brannten nicht mehr. Die drei Männer schliefen. Herr Kesselhuth träumte vom Skifahren. Der Graswander Toni stand auf dem einen Turm der Münchner Frauenkirche. Und er, Kesselhuth, stand auf dem andern Turm.

»Und jetzt eine kleine Schussfahrt«, sagte der Toni. »Über das Kirchendach, bitte schön. Und dann, mit einem stilreinen Sprung, in die Brienner Straße. Vorm Hofgarten, beim Annast, machen S' einen Stemmbogen und warten auf mich.«

»Ich fahre nicht«, erklärte Kesselhuth. »Das würde mir nicht einmal im Traum einfallen!« Hierbei fiel ihm ein, dass er träumte! Da wurde er mutig und sagte zum Toni: »Rutschen Sie mir in stilreinen Stemmbögen den Buckel runter!« Anschließend lächelte er im Schlaf.




Das zehnte Kapitel

(глава десятая)

Herrn Kesselhuths Aufregungen (волнения господина Кессельгута)

120.  Als Hagedorn erwachte, waren Schulze und Kesselhuth verschwunden (когда Хагедорн проснулся, Шульце и Кессельгут исчезли; verschwinden). Aber an einem der kleinen Tische, nicht weit von ihm, saß Frau von Mallebré und trank Kaffee (но за одним из маленьких столиков, недалеко от него, сидела фрау фон Маллебре и пила кофе).

»Ich habe Sie beobachtet, Herr Doktor (я наблюдала за Вами, господин доктор)«, sagte sie. »Sie haben Talent zum Schlafen (у Вас талант спать)!«

»Das will ich meinen (пожалуй, да: «это я хочу иметь полагать»)!« gab er stolz zur Antwort (гордо ответил он). »Habe ich geschnarcht (я храпел)?«

Sie verneinte und lud ihn zu einer Tasse Kaffee ein (она ответила «нет» и пригласила его на чашку кофе; einladen). Er setzte sich zu ihr (он подсел к ней). Sie sprachen zunächst über das Hotel und die Alpen und über das Reisen (сначала они поговорили об отеле, об Альпах и о путешествиях). Dann sagte sie (потом она сказала): »Ich habe das Gefühl, mich bei Ihnen entschuldigen zu müssen, dass ich eine so oberflächliche Frau bin (у меня есть чувство = я чувствую, что должна извиниться перед Вами за то, что я такая несерьезная женщина; die Fläche – плоскость; die Oberfläche – поверхность; flach – плоский). Ja, ja, ich bin oberflächlich (да, да, я несерьезная). Es stimmt leider (к сожалению, это верно). Aber ich war nicht immer so (но я не всегда была такая). Mein Wesen wird jeweils von dem Manne bestimmt, mit dem ich zusammenlebe (моя сущность каждый раз определяется мужчиной, с которым я живу; dasWesen). Das ist bei vielen Frauen so (у многих женщин это так). Wir passen uns an (мы приноравливаемся; sich anpassen – приспосабливаться; passen – быть впору, подходить). Mein erster Mann war Biologe (мой первый муж был биологом; der Biológe). Damals war ich sehr gebildet (тогда я была очень образованной; bilden – образовывать). Mein zweiter Mann war Rennfahrer, und in diesen zwei Jahren habe ich mich nur für Autos interessiert (второй муж был гонщиком, и те два года я интересовалась только автомобилями; der Rennfahrer; rennen – бежать, мчаться, нестись). Ich glaube, wenn ich mich in einen Turner verliebte, würde ich die Riesenwelle können (думаю, что если влюбилась бы в гимнаста, то смогла бы крутить на турнике «солнце»: «громадную волну»; turnen – заниматься гимнастикой /особеннонатурнике/).«

»Hoffentlich heiraten sie niemals einen Feuerschlucker (надеюсь, вы никогда не выйдете замуж за огнеглотателя; der Feuerschlucker; schlucken – глотать)«, meinte Hagedorn. »Überdies soll es Männer geben, denen das Anpassungsbedürfnis der Frau auf die Nerven geht (кроме того, есть мужчины, которым потребность женщины в приспособленчестве действует на нервы).«

»Es gibt überhaupt nur solche Männer (вообще, есть только такие мужчины = других мужчин вообще не бывает)«, sagte sie. »Aber ein, zwei Jahre lang findet es jeder reizend (но один-два года каждый находит это привлекательным).« Sie machte eine Kunstpause (она сделала театральную паузу; die Kunstpause). Dann fuhr sie fort (затем она продолжила; fortfahren): »Ich habe große Angst, dass meine Oberflächlichkeit chronisch wird (я боюсь, что моя несерьезность становится хронической; die Oberflächlichkeit; chronisch [k-]). Aber ohne fremde Hilfe finde ich nicht heraus (но без посторонней помощи я не справлюсь: «не найду путь наружу, не выберусь»; die Hilfe).«

120.  Als Hagedorn erwachte, waren Schulze und Kesselhuth verschwunden. Aber an einem der kleinen Tische, nicht weit von ihm, saß Frau von Mallebré und trank Kaffee.

»Ich habe Sie beobachtet, Herr Doktor«, sagte sie. »Sie haben Talent zum Schlafen!«

»Das will ich meinen!« gab er stolz zur Antwort. »Habe ich geschnarcht?«

Sie verneinte und lud ihn zu einer Tasse Kaffee ein. Er setzte sich zu ihr. Sie sprachen zunächst über das Hotel und die Alpen und über das Reisen. Dann sagte sie: »Ich habe das Gefühl, mich bei Ihnen entschuldigen zu müssen, dass ich eine so oberflächliche Frau bin. Ja, ja, ich bin oberflächlich. Es stimmt leider. Aber ich war nicht immer so. Mein Wesen wird jeweils von dem Manne bestimmt, mit dem ich zusammenlebe. Das ist bei vielen Frauen so. Wir passen uns an. Mein erster Mann war Biologe. Damals war ich sehr gebildet. Mein zweiter Mann war Rennfahrer, und in diesen zwei Jahren habe ich mich nur für Autos interessiert. Ich glaube, wenn ich mich in einen Turner verliebte, würde ich die Riesenwelle können.«

»Hoffentlich heiraten sie niemals einen Feuerschlucker«, meinte Hagedorn. »Überdies soll es Männer geben, denen das Anpassungsbedürfnis der Frau auf die Nerven geht.«

»Es gibt überhaupt nur solche Männer«, sagte sie. »Aber ein, zwei Jahre lang findet es jeder reizend.« Sie machte eine Kunstpause. Dann fuhr sie fort: »Ich habe große Angst, dass meine Oberflächlichkeit chronisch wird. Aber ohne fremde Hilfe finde ich nicht heraus.«

121.  »Wenn ich Sie richtig verstehe, halten Sie mich für einen besonders energischen und wertvollen Menschen (если я Вас правильно понял, Вы считаете меня особенно энергичным и ценным человеком).«

»Sie verstehen mich richtig (Вы правильно меня поняли)«, erwiderte sie und sah ihn zärtlich an (сказала она и нежно посмотрела на него).

»Ihre Ansicht ehrt mich (Ваше мнение льстит мне; die Ansicht)«, sagte er. »Aber ich bin doch schließlich kein Gesundbeter, gnädige Frau (но ведь я, в конце концов, не знахарь, милостивая госпожа; der Gesundbeter; gesund – здоровый, полезныйдляздоровья; beten – молиться)!«

»Das ist falsch ausgedrückt (Вы неправильно выразились)«, meinte sie leise (тихо сказала она). »Ich will doch nicht mit Ihnen beten (я же не собираюсь с Вами молиться)!«

Er stand auf (он поднялся). »Ich muss leider fort und meine Bekannten suchen (к сожалению, я должен идти и искать моих знакомых). Wir werden das Gespräch ein andermal fortsetzen (мы продолжим беседу как-нибудь в другой раз).«

Sie gab ihm die Hand (она протянула ему руку). Ihre Augen blickten verschleiert (ее глаза смотрели туманным взглядом; verschleiern – закрывать вуалью/покрывалом; der Schleier – покрывало; вуаль). »Schade, dass Sie schon gehen, lieber Doktor (жаль, что Вы уже уходите, дорогой доктор). Ich habe sehr großes Vertrauen zu Ihnen (у меня к Вам огромное доверие = я отношусь к Вам с огромным доверием).«

Er machte sich aus dem Staube und suchte Schulze, um sich auszuweinen (он дал тягу и стал искать Шульце, чтобы поплакаться; sichausdemStaubmachen– испариться, улетучиться, смыться: «убраться из пыли»). Er suchte Schulze, fand aber Kesselhuth (искал Шульце, но нашел Кессельгута). Dieser sagte (тот сказал): »Vielleicht ist er in seinem Zimmer (возможно, он у себя в номере).« Sie begaben sich also ins fünfte Stockwerk (они поднялись на пятый этаж). Sie klopften (они постучали). Weil niemand antwortete, drückte Hagedorn auf die Klinke (поскольку никто не ответил, Хагедорн нажал на дверную ручку). Die Tür war nicht verschlossen (дверь была не заперта). Sie traten ein (они вошли). Das Zimmer war leer (комната была пуста; verschließen – запирать).

»Wer wohnt hier (кто здесь проживает)?« fragte Kesselhuth.

»Schulze«, antwortete der junge Mann. »Das heißt, von Wohnen kann natürlich gar keine Rede sein (разумеется, о проживании не может быть и речи). Es ist seine Schlafstelle (это его ночлег: «место для спанья»; die Schlafstelle). Er kommt am späten Abend, zieht seinen Mantel an, setzt die rote Pudelmütze auf und legt sich ins Bett (он приходит поздно вечером, надевает пальто, натягивает красную вязаную шапку и ложится на кровать).«

Herr Kesselhuth schwieg (господин Кессельгут молчал). Er konnte es nicht fassen (он не мог этого постичь).

»Na, gehen wir wieder (ну, пойдемте)!« meinte Hagedorn (сказал Хагедорн).

»Ich komme nach (я Вас догоню)«, sagte der andere (ответил тот). »Das Zimmer interessiert mich (меня интересует эта комната).«

121.  »Wenn ich Sie richtig verstehe, halten Sie mich für einen besonders energischen und wertvollen Menschen. «

»Sie verstehen mich richtig«, erwiderte sie und sah ihn zärtlich an.

»Ihre Ansicht ehrt mich«, sagte er. »Aber ich bin doch schließlich kein Gesundbeter, gnädige Frau!«

»Das ist falsch ausgedrückt«, meinte sie leise. »Ich will doch nicht mit Ihnen beten!«

Er stand auf. »Ich muss leider fort und meine Bekannten suchen. Wir werden das Gespräch ein andermal fortsetzen.«

Sie gab ihm die Hand. Ihre Augen blickten verschleiert. »Schade, dass Sie schon gehen, lieber Doktor. Ich habe sehr großes Vertrauen zu Ihnen.«

Er machte sich aus dem Staube und suchte Schulze, um sich auszuweinen. Er suchte Schulze, fand aber Kesselhuth. Dieser sagte: »Vielleicht ist er in seinem Zimmer.« Sie begaben sich also ins fünfte Stockwerk. Sie klopften. Weil niemand antwortete, drückte Hagedorn auf die Klinke. Die Tür war nicht verschlossen. Sie traten ein. Das Zimmer war leer.

»Wer wohnt hier?« fragte Kesselhuth.

»Schulze«, antwortete der junge Mann. »Das heißt, von Wohnen kann natürlich gar keine Rede sein. Es ist seine Schlafstelle. Er kommt am späten Abend,zieht seinen Mantel an, setzt die rote Pudelmütze auf und legt sich ins Bett.«

Herr Kesselhuth schwieg. Er konnte es nicht fassen.

»Na, gehen wir wieder!« meinte Hagedorn.

»Ich komme nach«, sagte der andere. »Das Zimmer interessiert mich.«

122.  Als der junge Mann gegangen war, begann Herr Kesselhuth aufzuräumen (когда молодой человек ушел, господин Кессельгут приступил к уборке; das Zimmer aufräumen – убиратькомнату). Der Spankorb stand aufgeklappt auf dem Fußboden (открытая корзина стояла на полу; der Fußboden). Die Wäsche war durchgewühlt (белье было перерыто; wühlen – копать; копаться; рыть; рыться). Der Mantel lag auf dem Bett (пальто лежало на кровати). Schlipse, Röllchen und Socken häuften sich auf dem Tisch (галстуки, манжетки и носки валялись на столе). Im Krug und im Waschbecken war kein frisches Wasser (в графине и умывальнике не было свежей воды; der Krug). Johann hatte Tränen in den Augen (у Иоганна навернулись слезы на глаза).

Nach zwanzig Minuten war Ordnung (через двадцать минут был порядок)! Der Diener holte aus seinem eleganten Jackett ein Etui hervor und legte drei Zigarren und eine Schachtel Streichhölzer auf den Tisch (слуга вынул из своего элегантного пиджака портсигар и положил на стол три сигары и коробок спичек).

Dann eilte er treppab, durchstöberte seine Koffer und Schränke und kehrte, über die Dienstbotentreppe schleichend, in die Dachkammer zurück (затем он поспешил вниз по лестнице /к себе в номер/, перерыл свои чемоданы и шкафы и вернулся крадучись по служебной лестнице в чердачную каморку; derDienstbote– слуга, посыльный). Er brachte ein Frottierhandtuch, einen Aschenbecher, eine Kamelhaardecke, eine Vase mit Tannengrün, eine Gummiwärmflasche und drei Äpfel angeschleppt (он притащил с собой мохнатое полотенце, пепельницу, одеяло из верблюжьей шерсти, вазу с еловой веткой, резиновую грелку и три яблока; dasFrottierhandtuch; frottieren – растирать /полотенцем/; массировать; derAschenbecher; dieAsche– пепел, зола; dieKamelhaardecke; dasKamelhaar– верблюжья шерсть, верблюжий волос; dasKamél– верблюд; dieVase; dasTannengrün; derGummi– резина; derApfel). Nachdem er die verschiedenen Gaben aufgestellt und hingelegt hatte, blickte er sich noch einmal prüfend um (расставив и разложив разнообразные дары, он еще раз пристально оглядел все; dieGabe– дар; prüfen– проверять, испытывать), notierte einiges in seinem Notizbuch und ging, wieder über die Hintertreppe, in sein vornehm eingerichtetes Zimmer zurück (сделал пометки в своем блокноте и возвратился, снова по задней лестнице, в свой прекрасно обустроенный = аристократический номер; vornehm – знатный, аристократический; фешенебельный).

Er war niemandem begegnet (он никого не встретил /по дороге/).

122.  Als der junge Mann gegangen war, begann Herr Kesselhuth aufzuräumen. Der Spankorb stand aufgeklappt auf dem Fußboden. Die Wäsche war durchgewühlt. Der Mantel lag auf dem Bett. Schlipse, Röllchen und Socken häuften sich auf dem Tisch. Im Krug und im Waschbecken war kein frisches Wasser. Johann hatte Tränen in den Augen.

Nach zwanzig Minuten war Ordnung! Der Diener holte aus seinem eleganten Jackett ein Etui hervor und legte drei Zigarren und eine Schachtel Streichhölzer auf den Tisch.

Dann eilte er treppab, durchstöberte seine Koffer und Schränke und kehrte, über die Dienstbotentreppe schleichend, in die Dachkammer zurück. Er brachte ein Frottierhandtuch, einen Aschenbecher, eine Kamelhaardecke, eine Vase mit Tannengrün, eine Gummiwärmflasche und drei Äpfel angeschleppt. Nachdem er die verschiedenen Gaben aufgestellt und hingelegt hatte, blickte er sich noch einmal prüfend um, notierte einiges in seinem Notizbuch und ging, wieder über die Hintertreppe, in sein vornehm eingerichtetes Zimmer zurück.

Er war niemandem begegnet.

123.  Hagedorn, der im Schreibsalon, im Spielzimmer, in der Bar, in der Bibliothek und sogar auf der Kegelbahn gesucht hatte, wusste sich keinen Rat mehr (Хагедорн, который искал в кабинете, в игорном салоне, в баре, в библиотеке и даже в кегельбане, не знал, что и делать: «не знал больше совета»; die Bibliothék; die Kegelbahn; der Rat – совет). Das Hotel lag wie ausgestorben (отель словно вымер: «лежал, словно вымерший»; aussterben – вымирать). Die Gäste waren noch in den Bergen (постояльцы были еще в горах).

Er ging in die Halle und fragte den Portier, ob er eine Ahnung habe, wo Herr Schulze stecke (он направился в холл и спросил швейцара, не знает ли тот, где находится господин Шульце).

»Er ist auf der Eisbahn, Herr Doktor (он на катке, господин доктор; die Eisbahn; das Eis – лед)«, sagte Onkel Folter. »Hinterm Haus (за домом).«

Der junge Mann verließ das Hotel (молодой человек покинул отель). Die Sonne ging unter (солнце садилось; untergehen– заходить, садиться /о светилах/). Es schimmerten nur noch die höchsten Gipfel (еще светились только самые высокие макушки). – Die Eisbahn befand sich auf dem Tennisgelände (каток находился на теннисных кортах; das Gelände – местность; участокземли). Aber es lief niemand Schlittschuh (но на коньках никто не катался). Die Eisfläche war hoch mit Schnee bedeckt (поверхность катка была покрыта высоким снегом). Am anderen Ende der Bahn schippten zwei Männer (на другом конце катка двое мужчин работали лопатами = сгребали лопатами снег; dieSchippe – лопата). Hagedorn hörte sie reden und lachen (Хагедорн слышал, как они разговаривают и смеются). Er ging an dem hohen Drahtgitter entlang, um den Platz herum (он пошел вдоль высокой проволочной сетки вокруг площадки; dasGitter – решетка; derDraht– проволока). Als er nahe genug war, rief er (подойдя достаточно близко, он крикнул): »Entschuldigen Sie, haben Sie einen großen älteren Herrn gesehen, der Schlittschuh laufen wollte (извините, Вы не видели высокого пожилого господина, который хотел кататься на коньках)?«

Einer der beiden Arbeiter rief laut zurück (один из рабочих крикнул в ответ): »Jawohl, mein Lieber (видели, мой дорогой)! Der große ältere Herr schippt Schnee (высокий пожилой господин сгребает снег)!«

123.  Hagedorn, der im Schreibsalon, im Spielzimmer, in der Bar, in der Bibliothek und sogar auf der Kegelbahngesucht hatte, wusste sich keinen Rat mehr. Das Hotel lag wie ausgestorben. Die Gäste waren noch in den Bergen.

Er ging in die Halle und fragte den Portier, ob er eine Ahnung habe, wo Herr Schulze stecke.

»Er ist auf der Eisbahn, Herr Doktor«, sagte Onkel Folter. »Hinterm Haus.«

Der junge Mann verließ das Hotel. Die Sonne ging unter. Es schimmerten nur noch die höchsten Gipfel. – Die Eisbahn befand sich auf dem Tennisgelände. Aber es lief niemand Schlittschuh. Die Eisfläche war hoch mit Schnee bedeckt. Am anderen Ende der Bahn schippten zwei Männer. Hagedorn hörte sie reden und lachen. Er ging an dem hohen Drahtgitter entlang, um den Platz herum. Als er nahe genug war, rief er: »Entschuldigen Sie, haben Sie einen großen älteren Herrn gesehen, der Schlittschuh laufen wollte?«

Einer der beiden Arbeiter rief laut zurück: »Jawohl, mein Lieber! Der große ältere Herr schippt Schnee!«

124.  »Schulze?« fragte Hagedorn. »Sind Sie's wirklich (это действительно Вы)? Ihnen ist wohl die Sicherung durchgebrannt (у Вас что, перегорел предохранитель)?«

»Keineswegs (вовсе нет)!« antwortete Schulze heiter (весело ответил Шульце). »Ich treibe Ausgleichsgymnastik (я занимаюсь производственной гимнастикой; die Ausgleichsgymnastik; der Ausgleich – компенсация, выравнивание; ausgleichen – выравнивать; gleich – ровный, равный)!« Er hatte die rote Pudelmütze auf dem Kopf sitzen, trug die schwarzen Ohrenklappen, die dicken Strickhandschuhe und zwei Paar Pulswärmer (на голове у него была красная вязаная шапка, черные наушники, на руках толстые черные перчатки и две пары напульсников). »Der Portier hat mich als technische Nothilfe eingesetzt (швейцар использовал меня в качестве аварийной технической службы; die Nothilfe; die Not – нужда; die Hilfe – помощь; einsetzen – вводить в действие, задействовать).«

Hagedorn betrat, tastenden Schritts, die gekehrte Eisfläche und lief vorsichtig zu den beiden Männern hinüber (Хагедорн, прощупывая шагами = предварительно прощупывая ногами путь, ступил на очищенный лед и осторожно пошел к рабочим; tasten – ощупывать; der Schritt – шаг; schreiten – шагать).

Schulze schüttelte ihm die Hand (Шульце пожал ему руку).

»Aber das gibt's doch gar nicht (но это же немыслимо: «такого же вовсе не бывает»)«, meinte der junge Mann verstört (растерянно сказал молодой человек). »So eine Unverschämtheit (какая наглость; die Unverschämtheit; die Scham – стыд, стыдливость; sich schämen – стыдиться; unverschämt – бесстыдный, наглый, беззастенчивый)! Das Hotel hat doch Angestellte genug (в отеле достаточно служащих)!«

Sepp, der Gärtner und Skihallenwächter, spuckte in die Hände, schippte weiter und sagte (Зепп, садовник и сторож лыжного склада, поплевал на ладони, продолжил работать лопатой и сказал): »Freilich hat es das (конечно, есть). Es dürfte eine Schikane sein (это должно быть какая-то каверза /подстроена/; die Schikáne).«

»Ich kann das nicht finden (я не вижу здесь этого /каверзы/)«, erklärte Schulze. »Der Portier ist um meine Gesundheit besorgt (швейцар озабочен моим здоровьем = заботится о моем здоровье).«

»Kommen Sie sofort hier weg (немедленно уйдемте отсюда)!« sagte Hagedorn. »Ich werde den Kerl ohrfeigen, bis er weiße Mäuse sieht (я надаю этому типу таких пощечин, что: «пока» он увидит белых мышей = что у него появятся чертики в глазах; die Ohrfeige – пощечина, оплеуха; die Maus)!«

124.  »Schulze?« fragte Hagedorn. »Sind Sie's wirklich? Ihnen ist wohl die Sicherung durchgebrannt?«

»Keineswegs!« antwortete Schulze heiter. »Ich treibe Ausgleichsgymnastik!« Er hatte die rote Pudelmütze auf dem Kopf sitzen, trug die schwarzen Ohrenklappen, die dicken Strickhandschuhe und zwei Paar Pulswärmer. »Der Portier hat mich als technische Nothilfe eingesetzt.«

Hagedorn betrat, tastenden Schritts, die gekehrte Eisfläche und lief vorsichtig zu den beiden Männern hinüber.

Schulze schüttelte ihm die Hand.

»Aber das gibt's doch gar nicht«, meinte der jungeMann verstört. »So eine Unverschämtheit! Das Hotel hat doch Angestellte genug!«

Sepp, der Gärtner und Skihallenwächter, spuckte in die Hände, schippte weiter und sagte: »Freilich hat es das. Es dürfte eine Schikane sein.«

»Ich kann das nicht finden«, erklärte Schulze. »Der Portier ist um meine Gesundheit besorgt.«

»Kommen Sie sofort hier weg!« sagte Hagedorn. »Ich werde den Kerl ohrfeigen, bis er weiße Mäuse sieht!«

125.  »Mein Lieber (дорогой мой)«, sagte Schulze. »Ich bitte Sie noch einmal, sich nicht in diese Angelegenheit hineinzumischen (вторично прошу Вас не вмешиваться в это дело).«

»Ist noch eine Schippe da (еще лопата есть)?« fragte der junge Mann.

»Das schon (конечно: «это уж /да/»)«, meinte der Sepp (ответил Зепп). »Aber der halbe Platz ist gekehrt (да ведь полкатка уже очищено). Das andere schaff ich allein (с остальным я и один справлюсь). Gehen S' jausen, Herr Schulze (ступайте полдничать, господин Шульце; jausen– /австр./ полдничать)!«


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