Текст книги "Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу"
Автор книги: Эрих Кестнер
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Классическая проза
,сообщить о нарушении
Текущая страница: 12 (всего у книги 34 страниц)
»Ich werde die Daumen halten (сжимаю за Вас кулачки = желаю удачи: «буду держать большой палец»; der Daumen – большойпалецруки)«, sagte der andere.
Sie schritten den schmalen Korridor entlang (они шагали по узкому коридору). »Ich möchte, wenn ich wieder Geld verdiene, mit meiner Mutter eine größere Reise machen (когда я снова заработаю денег, то хочу отправиться в большое путешествие вместе с матерью)«, erklärte Hagedorn. »Vielleicht an die oberitalienischen Seen (может быть, на озера в Северной: «Верхней» Италии). Sie kennt nur Swinemünde und den Harz (она знает только Свинемюнде и Гарц). Das ist für eine sechzigjährige Frau zu wenig, nicht (для шестидесятилетней женщины это слишком мало, не правда ли)?«
84. Sie schwiegen, bis sie im vierten Stock ausstiegen. »Sie wohnen wohl auf dem Blitzableiter?« fragte der junge Mann, als der andere die Stufen betrat, die zur fünften Etage führten.
»Noch höher«, erklärte Schulze.
»Herr Kesselhuth will dem Tobler meine Arbeiten schicken«, berichtete Hagedorn. »Hoffentlich versteht der olle Millionär etwas von Reklame. Schrecklich, dass ich schon wieder davon anfange, was? Aber es geht mir nicht aus dem Kopf. Da rennt man sich in Berlin seit Jahren die Hacken schief. Fast jeden Tag wird man irgendwo anders abgewiesen. Dann kutschiert man in die Alpen. Und kaum ist man dort, fragt einen ein wildfremder Herr, ob man im Toblerkonzern angestellt zu werden wünscht.«
»Ich werde die Daumen halten«, sagte der andere.
Sie schritten den schmalen Korridor entlang. »Ich möchte, wenn ich wieder Geld verdiene, mit meiner Mutter eine größere Reise machen«, erklärte Hagedorn. »Vielleicht an die oberitalienischen Seen. Sie kennt nur Swinemünde und den Harz. Das ist für eine sechzigjährige Frau zu wenig, nicht?«
85. Das sei auch seine Meinung, entgegnete Schulze (он такого же мнения, ответил Шульце). Und während der junge Mann von den sieben gewonnenen Preisausschreiben und den damit verbundenen geographischen Erfahrungen erzählte (и пока молодой человек рассказывал о семи выигранных конкурсах и связанных с ними географических познаниях), schloss der andere die Tür zu dem Dachstübchen auf (второй открывал дверь своей чердачной комнатушки; das Dachstübchen; die Stube – комната). Er öffnete und machte Licht (он открыл и зажег свет).
Hagedorn blieben Stockholm und die Schären im Halse stecken (Стокгольм и шхеры застряли у Хагедорна в горле). Er starrte verständnislos in die elende Kammer (он уставился бессмысленным взглядом на убогую каморку; verständnislos – непонимающий; das Verständnis – пониманиечего-либо). Nach längerer Zeit sagte er (спустя долгое время = после долгого молчания он сказал): »Machen Sie keine Witze (не шутите так: «не делайте шуток»)!«
»Treten Sie näher (подойдите ближе)!« bat Schulze (попросил Шульце; bitten). »Setzen Sie sich, bitte, aufs Bett oder in die Waschschüssel (присаживайтесь, пожалуйста, на кровать или в умывальный таз; die Schüssel – миска, блюдо)! Was Ihnen lieber ist (как Вам угодно; lieber – охотнее, милее)!«
Der andere klappte den Jackettkragen hoch und steckte die Hände in die Taschen (Хагедорн поднял воротник пиджака и сунул руки в карманы; hochklappen – поднимать/воротник/; klappen – хлопать, стучать).
»Kälte ist gesund (холод полезен для здоровья; die Kälte)«, meinte Schulze. »Schlimmstenfalls werde ich die Pantoffeln anbehalten, wenn ich schlafen gehe (в худшем случае не сниму: «сохраню надетыми» домашние туфли, когда лягу спать; der Pantóffel).«
Hagedorn blickte sich suchend um (Хагедорн в поисках чего-то огляделся). »Nicht einmal ein Schrank ist da (даже шкафа нет)«, sagte er. »Können Sie sich das Ganze erklären (как Вы все это объясняете)? Mir gibt man ein feudales Appartement (мне даруют шикарный: «феодальный» апартамент). Und Sie sperrt man in eine hundekalte Bodenkammer (а Вас запирают в чердачной конуре, где собачий холод)!«
»Es gibt eine einzige Erklärung (есть единственное объяснение)«, behauptete Schulze. »Man hält Sie für einen andern (Вас принимают за кого-то другого)! Irgendwer muss sich einen Scherz erlaubt haben (кто-то осмелился подшутить: «позволил себе шутку»; der Scherz – шутка, забава). Vielleicht hat er verbreitet, Sie seien der Thronfolger von Albanien (возможно, он распустил слух, что Вы престолонаследник Албании). Oder der Sohn eines Multimillionärs (или сын мультимиллионера).«
85. Das sei auch seine Meinung, entgegnete Schulze. Und während der junge Mann von den sieben gewonnenen Preisausschreiben und den damit verbundenengeographischen Erfahrungen erzählte, schloss der andere die Tür zu dem Dachstübchen auf. Er öffnete und machte Licht.
Hagedorn blieben Stockholm und die Schären im Halse stecken. Er starrte verständnislos in die elende Kammer. Nach längerer Zeit sagte er: »Machen Sie keine Witze!«
»Treten Sie näher!« bat Schulze. »Setzen Sie sich, bitte, aufs Bett oder in die Waschschüssel! Was Ihnen lieber ist!«
Der andere klappte den Jackettkragen hoch und steckte die Hände in die Taschen.
»Kälte ist gesund«, meinte Schulze. »Schlimmstenfalls werde ich die Pantoffeln anbehalten, wenn ich schlafen gehe.«
Hagedorn blickte sich suchend um. »Nicht einmal ein Schrank ist da«, sagte er. »Können Sie sich das Ganze erklären? Mir gibt man ein feudales Appartement. Und Sie sperrt man in eine hundekalte Bodenkammer!«
»Es gibt eine einzige Erklärung«, behauptete Schulze. »Man hält Sie für einen andern! Irgendwer muss sich einen Scherz erlaubt haben. Vielleicht hat er verbreitet, Sie seien der Thronfolger von Albanien. Oder der Sohn eines Multimillionärs.«
86. Hagedorn zeigte den Glanz auf den Ellenbogen seines Anzuges und hielt einen Fuß hoch, um das biblische Alter seiner Schuhe darzulegen (Хагедорн показал блеск на локтях своего пиджака и поднял ногу, чтобы продемонстрировать библейский возраст своих ботинок; der Glanz; der Ellenbogen). »Sehe ich so aus (разве я так выгляжу = разве я похож на них)?«
»Gerade darum (именно поэтому)! Es gibt genug extravagante Personen unter denen, die sich Extravaganzen pekuniär leisten können (среди них есть немало экстравагантных личностей, которые могут позволить себе финансово такие сумасбродства = которые в состоянии оплатить свои сумасбродства; die Extravagánz).«
»Ich habe keinen Spleen (я не страдаю сплином; der Spleen)«, sagte der junge Mann (сказал молодой человек). »Ich bin kein Thronfolger und kein Millionär (я не наследник престола и не миллионер). Ich bin ein armes Luder (я бедняк; das Luder – падаль; зд. бедняжка; arm – бедный). Meine Mutter war auf der Sparkasse, damit ich mir hier ein paar Glas Bier leisten kann (моя мать была в сберкассе, чтобы я смог позволить себе пару кружек пива).« Er schlug wütend auf den Tisch (он с яростью стукнул /кулаком/ по столу; schlagen – бить). »So! Und jetzt gehe ich zu dem Hoteldirektor und erzähle ihm, dass man ihn veralbert hat und dass ich sofort hier oben, neben Ihnen, eine ungeheizte Hundehütte zu beziehen wünsche (а теперь я пойду к директору отеля и скажу, что его одурачили и что я хочу немедленно переселиться сюда наверх, рядом с вами, в нетопленную собачью конуру)!« Er war schon an der Tür (он был уже у двери).
86. Hagedorn zeigte den Glanz auf den Ellenbogen seines Anzuges und hielt einen Fuß hoch, um das biblische Alter seiner Schuhe darzulegen. »Sehe ich so aus?«
»Gerade darum! Es gibt genug extravagante Personen unter denen, die sich Extravaganzen pekuniär leisten können.«
»Ich habe keinen Spleen«, sagte der junge Mann. »Ich bin kein Thronfolger und kein Millionär. Ich bin ein armes Luder. Meine Mutter war auf der Sparkasse, damit ich mir hier ein paar Glas Bier leisten kann.« Er schlug wütend auf den Tisch. »So! Und jetzt gehe ich zu dem Hoteldirektor und erzähle ihm, dass man ihn veralbert hat und dass ich sofort hier oben, neben Ihnen, eine ungeheizte Hundehütte zu beziehen wünsche!« Er war schon an der Tür.
87. Tobler sah sein eigenes Abenteuer in Gefahr (Тоблер понял, что его затея в опасности: «увидел свое собственное приключение в опасности»). Er hielt den andern am Jackett fest und zwang ihn auf den einzigen Stuhl (он схватил молодого человека за пиджак и усадил на единственный стул; festhalten – держать, удерживать; zwingen – принуждать). »Lieber Hagedorn, machen Sie keine Dummheiten (дорогой Хагедорн, не делайте глупостей; die Dummheit)! Davon, dass Sie neben mir eine Eisbude beziehen, haben wir alle beide nichts (от того, что Вы поселитесь в ледяной ящик рядом со мной, мы оба ничего не выиграем). Seien Sie gescheit (будьте разумнее)! Bleiben Sie der geheimnisvolle Unbekannte (оставайтесь таинственным незнакомцем)! Behalten Sie Ihre Zimmer, damit ich weiß, wohin ich gehen soll, wenn mir's hier oben zu kalt wird (сохраните Ваши комнаты, чтоб я знал, куда мне пойти, если здесь наверху станет слишком холодно)! Lassen Sie sich in drei Teufels Namen eine Flasche Kognak nach der andern bringen und eine ganze Ziegelei ins Bett legen (пусть Вам носят коньяк, черт возьми: «во имя трех чертей», бутылку за бутылкой, и положат в постель целый кирпичный завод)! Was schadet es denn (кому от этого плохо; schaden– вредить)?«
»Schrecklich (ужасно)!« sagte der junge Mann. »Morgen früh kommt der Masseur (завтра утром придет массажист).«
Schulze musste lachen (Шульце рассмеялся). »Massage ist gesund (массаж полезен для здоровья)!«
»Ich weiß (я знаю)«, erwiderte Hagedorn. »Sie fördert die Durchblutung der Haut (он усиливает кровоснабжение кожи).« Er schlug sich vor die Stirn (он хлопнул себя по лбу). »Und der Portier sammelt Briefmarken (а швейцар собирает почтовые марки)! Diese Mystifikation ist gewissenhaft durchdacht (эта мистификация хорошо: «на совесть» продумана; das Gewissen – совесть)! Und ich Rindvieh bildete mir ein, die Leute hier seien von Natur aus nett (а я, дурень, вообразил, что люди здесь душевные от природы; das Rindvieh – крупныйрогатыйскот; олух, тупица, дурень; die Natúr; sich etwas einbilden – внушитьсебе, вообразитьсебечто-либо).« Er warf das Kuvert mit den Briefmarken beleidigt auf den Tisch (c обиженным видом он швырнул конверт c марками на стол; beleidigen – оскорбить; beleidigt – оскорбленно; das Kuvért).
87. Tobler sah sein eigenes Abenteuer in Gefahr. Er hielt den andern am Jackett fest und zwang ihn auf den einzigen Stuhl. »Lieber Hagedorn, machen Sie keine Dummheiten! Davon, dass Sie neben mir eine Eisbude beziehen, haben wir alle beide nichts. Seien Sie gescheit! Bleiben Sie der geheimnisvolle Unbekannte! Behalten Sie Ihre Zimmer, damit ich weiß, wohin ich gehen soll, wenn mir's hier oben zu kalt wird! Lassen Sie sich in drei Teufels Namen eine Flasche Kognak nach der andern bringen und eine ganze Ziegelei ins Bett legen! Was schadet es denn?«
»Schrecklich!« sagte der junge Mann. »Morgen früh kommt der Masseur.«
Schulze musste lachen. »Massage ist gesund!«
»Ich weiß«, erwiderte Hagedorn. »Sie fördert die Durchblutung der Haut.« Er schlug sich vor die Stirn. »Und der Portier sammelt Briefmarken! Diese Mystifikation ist gewissenhaft durchdacht! Und ich Rindvieh bildete mir ein, die Leute hier seien von Natur aus nett.« Er warf das Kuvert mit den Briefmarken beleidigt auf den Tisch.
88. Schulze prüfte den Inhalt fachmännisch und steckte das Kuvert ein (Шульце профессионально проверил содержимое конверта и засунул его /в карман/; der Inhalt).
»Ich habe eine großartige Idee (у меня великолепная идея)«, sagte Hagedorn. »Sie beziehen meine Zimmer, und ich werde hier wohnen (Вы переселитесь в мой номер, а я буду жить здесь). Wir erzählen dem Direktor, er habe sich geirrt (директору мы скажем, что он ошибся). Der Thronfolger von Albanien seien Sie (престолонаследник Албании – Вы)! Ist das gut (хорошо)?«
»Nein«, erwiderte Schulze. »Für einen Thronfolger bin ich zu alt (для наследника я слишком стар).«
»Es gibt auch alte Thronfolger (бывают и старые наследники)«, wandte der junge Mann ein (возразил молодой человек; einwenden).
»Und den Millionär glaubt man mir erst recht nicht (а уж за миллионера меня точно никто не примет)!« sagte Schulze. »Stellen Sie sich das doch vor (Вы только представьте)! Ich als Millionär (я – миллионер)! Lächerlich (смешно)!«
»Sehr überzeugend würden Sie allerdings nicht wirken (во всяком случае, Вы будете выглядеть не очень убедительно)«, gab Hagedorn offen zu (откровенно признался Хагедорн). »Aber ich will niemand anders sein (но я не хочу быть кем-то другим)!«
»Tun Sie's mir zuliebe (сделайте это ради меня)«, bat Schulze (попросил Шульце). »Mir haben die drei kleinen Katzen so gut gefallen (мне так понравились трое этих маленькие котят).«
Der junge Mann kratzte sich am Kopf (молодой человек почесал в затылке). »Also schön (ну ладно)«, erklärte er. »Aber bevor wir abreisen, geben wir durch Anschlag am Schwarzen Brett bekannt, dass das Hotel von irgendeinem Spaßmacher hineingelegt worden ist (но перед тем как уехать, мы повесим объявление на черной доске, /в котором сообщим/, что отель стал жертвой обмана какого-то шутника; das Brett; der Spaßmacher). Ja?«
»Das eilt nicht (это не к спеху)«, sagte Schulze. »Bis auf weiteres bleiben Sie, bitte, ein Rätsel (пока, пожалуйста, останьтесь загадкой; das Rätsel)!«
88. Schulze prüfte den Inhalt fachmännisch und steckte das Kuvert ein.
»Ich habe eine großartige Idee«, sagte Hagedorn. »Sie beziehen meine Zimmer, und ich werde hier wohnen. Wir erzählen dem Direktor, er habe sich geirrt. Der Thronfolger von Albanien seien Sie! Ist das gut?«
»Nein«, erwiderte Schulze. »Für einen Thronfolger bin ich zu alt.«
»Es gibt auch alte Thronfolger«, wandte der junge Mann ein.
»Und den Millionär glaubt man mir erst recht nicht!« sagte Schulze. »Stellen Sie sich das doch vor! Ich als Millionär! Lächerlich!«
»Sehr überzeugend würden Sie allerdings nicht wirken«, gab Hagedorn offen zu. »Aber ich will niemand anders sein!«
»Tun Sie's mir zuliebe«, bat Schulze. »Mir haben die drei kleinen Katzen so gut gefallen.«
Der junge Mann kratzte sich am Kopf. »Also schön«, erklärte er. »Aber bevor wir abreisen, geben wir durch Anschlag am Schwarzen Brett bekannt, dass das Hotel von irgendeinem Spaßmacher hineingelegt worden ist. Ja?«
»Das eilt nicht«, sagte Schulze. »Bis auf weiteres bleiben Sie, bitte, ein Rätsel!«
Das achte Kapitel
(глава восьмая)
Der Schneemann Kasimir (снеговик Казимир)
89. Als die beiden miteinander durch die Halle gingen, war die Empörung groß (когда оба вместе проходили рядом через холл, возмущение /публики/ было велико; sich empören – возмущаться). Das Publikum fand sich brüskiert (публика посчитала, что с ними обращаются бесцеремонно). Wie konnte der geheimnisvolle Millionär mit dem einzigen armen Teufel, den das Hotel zu bieten hatte, gemeinsame Sache machen (как таинственный миллионер может делать общие дела = проводить свое время с единственным бедняком, который имеется в отеле)! So realistisch brauchte er seine Rolle wirklich nicht zu spielen (уж настолько реалистично ему незачем играть свою роль; wirklich– действительно)!
»Einfach tierisch (убиться можно: «просто зверски»)!« sagte Karl der Kühne, der beim Portier stand (сказал Карл Отважный, стоявший возле швейцара). »Dieser Schulze (этот Шульце)! Das ist das Letzte (уму непостижимо: «это – последнее»)!«
»Die Casparius und die Mallebré machen schon Jagd auf den Kleinen (Каспариус и Маллебре уже начали охоту за молодым; die Jagd)«, erzählte Onkel Poker. »Er könnte es haben wie in Abrahams Schoß (он мог бы быть как у Христа за пазухой: «как на коленях Авраама»; der Schoß)!«
»Der Vergleich stimmt nur teilweise (cравнение верно лишь отчасти)«, meinte der Direktor. (Er neigte gelegentlich zur Pedanterie (при случае он был склонен к педантичности; die Pedanteríe).)
»Ich sehe schon (понятно: «я уж вижу»)«, sagte der Portier, »ich werde für Herrn Schulze eine kleine Nebenbeschäftigung erfinden müssen (я придумаю для господина Шульце какое-нибудь побочное занятие; die Nebenbeschäftigung; die Beschäftigung – занятие). Sonst geht er dem Millionär nicht von der Seite (иначе его не отойдет от миллионера; j-m nicht von der Seite gehen – неотходитьоткого-либо; die Seite – сторона).«
»Vielleicht reist er bald wieder ab (может быть, он скоро уедет)«, bemerkte Herr Kühne. »Die Dachkammer, die wir ihm ausgesucht haben, wird ihm auf die Dauer kaum zusagen (чердачная каморка, которую мы ему подыскали, вряд ли надолго придется ему по вкусу; die Dauer – продолжительность). Dort oben hat es noch kein Stubenmädchen und kein Hausdiener ausgehalten (там наверху еще не выдерживали ни одна горничная, ни один коридорный; dienen – служить; der Diener – слуга).«
Onkel Polter kannte die Menschen besser (дядюшка Польтер знал людей лучше). Er schüttelte das Haupt (он покачал головой). »Sie irren sich (Вы заблуждаетесь; irren – блуждать). Schulze bleibt (Шульце останется). Schulze ist ein Dickkopf (Шульце упрямец; der Dickkopf; dick – толстый).«
Der Hoteldirektor folgte den beiden seltsamen Gästen in die Bar (директор отеля последовал за обоими странными постояльцами в бар).
89. Als die beiden miteinander durch die Halle gingen, war die Empörung groß. Das Publikum fand sich brüskiert. Wie konnte der geheimnisvolle Millionär mit dem einzigen armen Teufel, den das Hotel zu bieten hatte, gemeinsame Sache machen! So realistisch brauchte er seine Rolle wirklich nicht zu spielen!
»Einfach tierisch!« sagte Karl der Kühne, der beim Portier stand. »Dieser Schulze! Das ist das Letzte!«
»Die Casparius und die Mallebré machen schon Jagd auf den Kleinen«, erzählte Onkel Poker. »Er könnte es haben wie in Abrahams Schoß!«
»Der Vergleich stimmt nur teilweise«, meinte der Direktor. (Er neigte gelegentlich zur Pedanterie.)
»Ich sehe schon«, sagte der Portier, »ich werde für Herrn Schulze eine kleine Nebenbeschäftigung erfinden müssen. Sonst geht er dem Millionär nicht von der Seite.«
»Vielleicht reist er bald wieder ab«, bemerkte Herr Kühne. »Die Dachkammer, die wir ihm ausgesucht haben, wird ihm auf die Dauer kaum zusagen. Dort oben hat es noch kein Stubenmädchen und kein Hausdiener ausgehalten.«
Onkel Polter kannte die Menschen besser. Er schüttelte das Haupt. »Sie irren sich. Schulze bleibt. Schulze ist ein Dickkopf.«
Der Hoteldirektor folgte den beiden seltsamen Gästen in die Bar.
90. Die Kapelle spielte (играла капелла). Etliche elegante Paare tanzten (несколько элегантных пар танцевали). Sullivan, der Kolonialoffizier, trank den Whisky aus alter Gewohnheit pur und war bereits hinüber (колониальный офицер Салливан пил по старой привычке чистое виски и уже перебрал: hinüber – «туда-через», натудругуюсторону). Er hing auf seinem Barhocker, stierte vor sich hin und schien Bruckbeuren mit einer nordindischen Militärstation zu verwechseln (он висел на своем табурете у стойки, таращился перед собой и, казалось, он путает «Брукбойрен» с каким-нибудь гарнизонным клубом в Северной Индии; der Barhocker; die Militärstation).
»Darf ich vorstellen (могу я представить)?« fragte Hagedorn. Und dann machte er Geheimrat Tobler und Johann, dessen Diener, miteinander bekannt (и тогда он познакомил тайного советника Тоблера с его слугой Иоганном). Man nahm Platz (они сели /за столик/). Herr Kesselhuth bestellte eine Runde Kognak (господин Кессельгут заказал всем коньяк; die Runde – круг, виток).
Schulze lehnte sich bequem zurück, betrachtete, gerührt und spöttisch zugleich, das altvertraute Gesicht und sagte (Шульце удобно откинулся /на спинку стула/, растроганно и вместе с тем иронически посмотрел на давно знакомое лицо и сказал; der Spott – насмешка): »Doktor Hagedorn erzählte mir eben, dass Sie den Geheimrat Tobler kennen (господин Хагедорн мне только что рассказал, что Вы знаете тайного советника Тоблера).«
Herr Kesselhuth war nicht mehr ganz nüchtern (господин Кессельгут был уже не совсем трезв). Er hatte nicht des Alkohols wegen getrunken (он пил не ради выпивки; der Alkohól). Aber er war ein gewissenhafter Mensch und hatte nicht vergessen, dass er täglich mindestens hundert Mark ausgeben musste (но он был совестливым человеком и не забывал, что вынужден тратить ежедневно не менее сотни марок; das Gewissen – совесть). »Ich kenne den Geheimrat sogar ausgezeichnet (я даже превосходно знаю тайного советника Тоблера)«, erklärte er und blinzelte vergnügt zu Schulze hinüber (заявил он и весело подмигнул Шульце). »Wir sind fast dauernd zusammen (мы почти все время вместе)!«
90. Die Kapelle spielte. Etliche elegante Paare tanzten. Sullivan, der Kolonialoffizier, trank den Whisky aus alter Gewohnheit pur und war bereits hinüber. Er hing auf seinem Barhocker, stierte vor sich hin und schien Bruckbeuren mit einer nordindischen Militärstation zu verwechseln.
»Darf ich vorstellen?« fragte Hagedorn. Und dann machte er Geheimrat Tobler und Johann, dessen Diener, miteinander bekannt. Man nahm Platz. Herr Kesselhuth bestellte eine Runde Kognak.
Schulze lehnte sich bequem zurück, betrachtete, gerührt und spöttisch zugleich, das altvertraute Gesicht und sagte: »Doktor Hagedorn erzählte mir eben, dass Sie den Geheimrat Tobler kennen.«
Herr Kesselhuth war nicht mehr ganz nüchtern. Er hatte nicht des Alkohols wegen getrunken. Aber er war ein gewissenhafter Mensch und hatte nicht vergessen, dass er täglich mindestens hundert Mark ausgeben musste. »Ich kenne den Geheimrat sogar ausgezeichnet«, erklärte er und blinzelte vergnügt zu Schulze hinüber. »Wir sind fast dauernd zusammen!«
91. »Sie sind vermutlich Geschäftsfreunde (Вы, по всей вероятности, компаньоны; vermuten – предполагать)?« fragte Schulze.
»Vermutlich (по всей вероятности)?« sagte Kesselhuth großartig (с важным видом переспросил Кессельгут). »Erlauben Sie mal (позвольте)! Mir gehört eine gutgehende Schiff-Fahrtslinie (мне принадлежит процветающая пароходная линия; die Schiff-Fahrt – судоходство; мореплавание; die Fahrt – поездка, путешествие)! Wir sitzen zusammen im Aufsichtsrat (мы заседаем вместе в наблюдательном совете; der Aufsichtsrat). Direkt nebeneinander (прямо друг возле друга)!«
»Donnerwetter (черт побери; das Donnerwetter)!« rief Schulze. »Welche Linie ist das denn (это какая же линия)?«
»Darüber möchte ich nicht sprechen (об этом мне не хотелось бы говорить)«, sagte Kesselhuth vornehm (сказал Кессельгут важно). »Aber es ist nicht die kleinste, mein Herr (но она не самая маленькая, милостивый господин)!«
Sie tranken (они выпили). Hagedorn setzte sein Glas nieder, zog die Oberlippe hoch und meinte (Хагедорн поставил рюмку, вздернул верхнюю губу и сказал): »Ich verstehe nichts von Schnaps (ничего не смыслю в спиртном). Aber der Kognak schmeckt, wenn ich nicht irre, nach Seife (но коньяк, если не ошибаюсь, отдает мылом; die Seife).«
»Das muss er tun (должен отдавать)«, erklärte Schulze. »Sonst taugt er nichts (иначе он ни на что не годится).«
»Wir können ja auch etwas anderes trinken (мы можем попробовать что-нибудь другое)«, sagte Kesselhuth. »Herr Ober, was schmeckt bei Ihnen nicht nach Seife (кельнер, что у Вас не отдает мылом; der Ober – официант)?«
91. »Sie sind vermutlich Geschäftsfreunde?« fragte Schulze.
»Vermutlich?« sagte Kesselhuth großartig. »Erlauben Sie mal! Mir gehört eine gutgehende Schiff-Fahrtslinie! Wir sitzen zusammen im Aufsichtsrat. Direkt nebeneinander!«
»Donnerwetter!« rief Schulze. »Welche Linie ist das denn?«
»Darüber möchte ich nicht sprechen«, sagte Kesselhuth vornehm. »Aber es ist nicht die kleinste, mein Herr!«
Sie tranken. Hagedorn setzte sein Glas nieder, zog die Oberlippe hoch und meinte: »Ich verstehe nichts von Schnaps. Aber der Kognak schmeckt, wenn ich nicht irre, nach Seife.«
»Das muss er tun«, erklärte Schulze. »Sonst taugt er nichts.«
»Wir können ja auch etwas anderes trinken«, sagte Kesselhuth. »Herr Ober, was schmeckt bei Ihnen nicht nach Seife?«
92. Es war aber gar nicht der Kellner, der an den Tisch getreten war, sondern der Hoteldirektor (но это был совсем не кельнер, а директор отеля, подошедший к их столику). Er fragte den jungen Mann, ob ihm die Zimmer gefielen (он спросил молодого человека, нравятся ли ему его комнаты; gefallen).
»Doch, doch«, sagte Hagedorn, »ich bin soweit ganz zufrieden (в общем и целом я всем доволен).«
Herr Kühne behauptete, dass er sich glücklich schätze (господин Кюне заверил, что он считает себя счастливым). Dann winkte er; und Jonny und ein Kellner brachten einen Eiskübel mit einer Flasche Champagner und zwei Gläser (потом он подал знак /рукой/; и бармен Джонни и кельнер принесли бутылку шампанского в ведерке со льдом и два бокала; der Eiskübel; der Champagner). »Ein kleiner Begrüßungsschluck (маленький приветственный глоточек; der Schluck – глоток; die Begrüßung – приветствие)«, sagte der Hoteldirektor lächelnd (сказал директор, улыбаясь).
»Und ich kriege kein Glas (а мне не дадут бокал)?« fragte Schulze unschuldsvoll (невинно спросил Шульце; die Unschuld – невинность, невиновность).
Kühne lief rot an (Кюне покраснел). Der Kellner brachte ein drittes Glas und goss ein (кельнер принес третий бокал и наполнил его; eingießen – наливать). Der Versuch, Schulze zu ignorieren, war misslungen (попытка игнорировать Шульце не удалась; misslingen – неудаваться; gelingen – удаваться).
»Auf Ihr Wohl (за Ваше здоровье)!« rief dieser fidel (весело воскликнул тот; fidél).
Der Direktor verschwand, um dem Portier sein jüngstes Leid zu klagen (директор исчез, чтобы излить свое последнее: «недавнейшее» горе швейцару; das Leid).
Schulze stand auf, schlug ans Glas und hob es hoch (Шульце встал, постучал по своему бокалу и поднял его; schlagen; hochheben). Die anderen Gäste blickten unfreundlich zu ihm hin (cидевшие в баре гости недружелюбно смотрели на него). »Trinken wir darauf (выпьем за то)«, sagte er, »dass Herr Kesselhuth für meinen jungen Freund beim ollen Tobler etwas erreichen möge (чтобы господину Кессельгуту удалось что-нибудь сделать для моего молодого друга у старого Тоблера)!«
92. Es war aber gar nicht der Kellner, der an den Tisch getreten war, sondern der Hoteldirektor. Er fragte den jungen Mann, ob ihm die Zimmer gefielen.
»Doch, doch«, sagte Hagedorn, »ich bin soweit ganz zufrieden.«
Herr Kühne behauptete, dass er sich glücklich schätze. Dann winkte er; und Jonny und ein Kellner brachten einen Eiskübel mit einer Flasche Champagner und zwei Gläser. »Ein kleiner Begrüßungsschluck«, sagte der Hoteldirektor lächelnd.
»Und ich kriege kein Glas?« fragte Schulze unschuldsvoll.
Kühne lief rot an. Der Kellner brachte ein drittes Glas und goss ein. Der Versuch, Schulze zu ignorieren, war misslungen.
»Auf Ihr Wohl!« rief dieser fidel.
Der Direktor verschwand, um dem Portier sein jüngstes Leid zu klagen.
Schulze stand auf, schlug ans Glas und hob es hoch. Die anderen Gäste blickten unfreundlich zu ihm hin. »Trinken wir darauf«, sagte er, »dass Herr Kesselhuthfür meinen jungen Freund beim ollen Tobler etwas erreichen möge!«
93. Johann kicherte vor sich hin (Иоганн хихикнул). »Mach ich, mach ich (сделаю, сделаю)!« murmelte er und trank sein Glas leer (пробормотал он и осушил свой бокал; leer – пустой; leer trinken – выпитьдодна, осушить).
Hagedorn sagte: »Lieber Schulze, wir kennen uns noch nicht lange (дорогой Шульце, мы знаем друг друга не так уж давно). Aber vielleicht sollten wir in diesem Augenblick fragen, ob Herr Kesselhuth auch für Sie etwas unternehmen kann (но в такой момент, наверное, следует спросить, не может ли господин Кессельгут что-нибудь предпринять и для Вас)?«
»Keine schlechte Idee (неплохая идея; die Idée)«, meinte Schulze.
Johann Kesselhuth sagte amüsiert (Иоганн Кессельгут, смеясь: «развлеченный», сказал): »Ich werde Geheimrat Tobler nahelegen, auch Herrn Schulze anzustellen (я порекомендую тайному советнику Тоблеру взять на службу и господина Шульце). Was sind Sie denn von Beruf (кто Вы по профессии)?«
»Auch Werbefachmann (тоже специалист по рекламе)«, antwortete Schulze.
»Schön war's, wenn wir in derselben Abteilung arbeiten könnten (вот было бы здорово, если бы мы смогли работать в одном отделе; die Abteilung)«, meinte Hagedorn. »Wir verstehen uns nämlich sehr gut, Schulze und ich (ведь Шульце и я, мы отлично понимаем друг друга). Wir würden den Toblerkonzern propagandistisch gründlich aufmöbeln (мы обновили бы в корне всю рекламу концерна Тоблера; propagandístisch – пропагандистский). Er kann's gebrauchen (ему это пригодилось бы: «он сможет это использовать»). Was ich da in der letzten Zeit an Reklame gesehen habe, war zum Heulen (ведь та реклама, что я видел последнее время, хоть волком вой = кошмар; das Heulen – вой, рев, рыдания).«
93. Johann kicherte vor sich hin. »Mach ich, mach ich!« murmelte er und trank sein Glas leer.
Hagedorn sagte: »Lieber Schulze, wir kennen uns noch nicht lange. Aber vielleicht sollten wir in diesem Augenblick fragen, ob Herr Kesselhuth auch für Sie etwas unternehmen kann?«
»Keine schlechte Idee«, meinte Schulze.
Johann Kesselhuth sagte amüsiert: »Ich werde Geheimrat Tobler nahelegen, auch Herrn Schulze anzustellen. Was sind Sie denn von Beruf?«
»Auch Werbefachmann«, antwortete Schulze.
»Schön war's, wenn wir in derselben Abteilung arbeiten könnten«, meinte Hagedorn. »Wir verstehen uns nämlich sehr gut, Schulze und ich. Wir würden den Toblerkonzern propagandistisch gründlich aufmöbeln. Er kann's gebrauchen. Was ich da in der letzten Zeit an Reklame gesehen habe, war zum Heulen.«
94. »So (неужели)?« fragte Schulze.
»Grauenhaft dilettantisch (ужасно по-дилетантски)«, erklärte der junge Mann. »Bei dem Reklameetat, den so ein Konzern hat, kann man ganz anders loslegen (с таким бюджетом на рекламу, который имеет концерн, можно развернуться гораздо интереснее; der Etát – смета, бюджет). Wir werden dem Tobler zeigen, was für knusprige Kerle wir sind (мы покажем Тоблеру, что мы за крутые парни; knusprig – хрустящий)! Ist er übrigens ein netter Mensch (между прочим, он симпатичный/милый человек)?«
»Ach ja«, sagte Johann Kesselhuth. »Mir gefällt er (мне он нравится). Aber das ist natürlich Geschmackssache (но, конечно, это дело вкуса; der Geschmack – вкус).«
»Wir werden ja sehen (ладно, посмотрим)«, meinte Hagedorn. »Trinken wir auf ihn (выпьем за него)! Der olle Tobler soll leben (за здоровье старого Тоблера)!«
Sie stießen an (они чокнулись; anstoßen).
»Das soll er (пусть будет здоров)«, sagte Kesselhuth und blickte Herrn Schulze liebevoll in die Augen (сказал Кессельгут и ласково посмотрел господину Шульце в глаза).