Текст книги "Bitterschokolade (Горький шоколад)"
Автор книги: Мириам Пресслер
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Современная проза
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Romane Bitterschokolade
1
»Eva«, sagte Herr Hochstein. Eva senkte den Kopf, griff nach ihrem Fьller, schrieb. »Eva«, sagte Herr Hochstein noch einmal. Eva senkte den Kopf tiefer, griff nach Lineal und Bleistift, zeichnete die Pyramide. Sie hцrte ihn nicht. Sie wollte ihn nicht hцren. Nicht aufstehen, nicht zur Tafel gehen. Jetzt hatte sie gewackelt. Blind tastete sie nach dem Federmдppchen, lieЯ ihre Finger ьber die Gegenstдnde gleiten, harte Bleistifte, ein kleiner, kantiger Metallspitzer, der Kugelschreiber mit der abgebrochenen Klammer, aber kein Radiergummi. Sie nahm ihre Schultasche auf die Knie, suchte mit gesenktem Kopf. Man kann lange nach einem Radiergummi wьhlen. Ein Radiergummi ist klein in einer Schultasche.
»Barbara«, sagte Herr Hochstein. In der dritten Reihe erhob sich Babsi und ging zur Tafel. Eva schaute nicht auf. Aber sie wusste trotzdem, wie Babsi ging, mit schmalen, langen Beinen, mit dem kleinen Hintern in engen Jeans.
Eva fand den Radiergummi und hдngte die Schultasche wieder an den Haken. Sie radierte die verwackelte Linie und zog sie neu.
»Gut hast du das gemacht, Barbara«, sagte Herr
Hochstein. Babsi kam durch den schmalen Gang zwischen den Bankreihen zurьck und setzte sich. In ihr Stuhlrьcken hinein schrillte die Glocke.
Dritte Stunde Sport. Gekicher und Lachen im Umkleideraum. Es wьrde ein heiЯer Tag werden, es war jetzt schon heiЯ. Eva zog ihre schwarzen Leggings an, wie immer, und dazu ein schwarzes T-Shirt mit kurzen Дrmeln. Sie gingen zum Sportplatz. Frau Madler pfiff und alle stellten sich in einer Reihe auf. Handball.
»Alexandra und Susanne wдhlen die Mannschaft.«
Eva kauerte sich nieder, цffnete die Schleife an ihrem linken Turnschuh, zog den Schnьrsenkel heraus und fдdelte ihn neu ein.
Alexandra sagte: »Petra.«
Susanne sagte: »Karin.«
Eva hatte den Schnьrsenkel durch die beiden untersten Lцcher geschoben und zog ihn gerade, sorgfдltig zog sie die beiden Teile auf gleiche Lдnge.
»Karola.« – »Anna.« – »Ines.« – »Nina.« – »Kath-rin.«
Eva fдdelte langsamer.
»Maxi.« – »Ingrid.« – »Babsi.« – »Monika.« – »Fran-ziska.« – »Christine.«
Eva begann mit der Schleife. Sie kreuzte die Bдnder und zog sie zusammen.
»Sabine Mьller.« – »Lena.« – »Claudia.« – »Ruth.« -»Sabine Karl.«
Eva lieЯ das Band ьber ihre Finger gleiten, legte die
Schleife und hielt sie zwischen Daumen und Zeigefinger fest.
»Irmgard.« – »Maja.« – »Inge.« – »Ulrike.« – »Hanna.« – »Kerstin.«
Ich mьsste meine Turnschuhe mal wieder waschen, dachte Eva, sie haben es nцtig.
»Gabi.« – »Anita.« – »Agnes.« – »Eva.«
Eva zog die Schleife fest und erhob sich. Sie war in Alexandras Gruppe.
Eva schwitzte. Der SchweiЯ rann ihr von der Stirn ьber die Augenbrauen, ьber die Backen und manchmal sogar in die Augen. Immer wieder musste sie ihn mit dem Unterarm und dem Handrьcken wegwischen. Der Ball war hart und schwer, und die Finger taten ihr weh, wenn sie ihn einmal erwischte.
Auch die anderen hatten groЯe SchweiЯflecken unter den Armen, als die Stunde zu Ende war. Eva ging sehr langsam zum Umkleideraum, sie zog sich sehr langsam aus. Als sie sich ihr groЯes Handtuch ьbergehдngt hatte und die Tьr aufmachte, waren nur noch ein paar Mдdchen im Duschraum. Sie ging zur hintersten Dusche, zu der in der Ecke. Nun beeilte sie sich, lieЯ das kalte Wasser ьber Rьcken und Bauch laufen, nicht ьber den Kopf, das Fцnen dauerte bei ihr zu lange. Mit den Hдnden klatschte sie sich Wasser ins Gesicht. Die Zementwand bekam dunkle Flecken, wo sie nass geworden war. Jetzt war Eva ganz allein im Duschraum. In aller Ruhe trocknete sie sich ab und hдngte
sich das Handtuch wieder so ьber die Schulter, dass es ihren Busen und ihren Bauch verdeckte. Im Umkleide-rauni war niemand mehr. Als sie sich gerade ihren Rock angezogen hatte, цffnete Frau Madler die Tьr. »Ach, Eva, du bist noch da. Bring mir doch nachher den Schlьssel.«
Eva kreuzte die Arme vor ihrer Brust und nickte.
Die groЯe Pause hatte schon angefangen. Eva holte sich ihr Buch aus dem Klassenzimmer und ging in den Pausenhof. Sie drдngte sich zwischen den Mдdchen hindurch bis zu ihrer Ecke am Zaun. Ihre Ecke! Sie setzte sich auf den Zementsockel des Zaunes und blдtterte in ihrem Buch, suchte die Stelle, an der sie gestern Abend aufgehцrt hatte zu lesen. Neben ihr standen Lena, Babsi, Karola und Tine. Babsi war aber doch die Schцnste. Dass sie sich das traute, das enge, weiЯe T-Shirt ьber der nackten Brust!
Eva fand die Stelle im Buch. Ich betrachtete den Toten, seine ausgezehrte Gestalt. Die Falten in seinem Gesicht, obwohl er hцchstens fьnfunddreiЯig sein mochte. Er war einen fьr die Indios typischen Tod gestorben. An Entkrдftung. Sie kauen Kokablдtter, um den Hunger zu unterdrьcken, und eines Tages fallen sie um und sind tot.
»Ich war gestern in der Disko. Mit Johannes, dem Sohn von Dr. Braun.«
»Mensch, Babsi, das ist ja toll. Wie ist der denn so, so aus der Nдhe?«
»Prima. Und tanzen kann der!«
Eva las weiter in »Warum zeigst du der Welt das Licht?« Vom schlanken Schlemmer bis hin zur Hollywoodkur fiel mir alles ein. Von der Vernichtung der Ьberproduktion in der EWG bis zu den Appetithemmern, die in den Schaufenstern der Apotheken angepriesen werden.
»Seid ihr mit seinem Auto gefahren?«
»Natьrlich.«
»Mein Bruder ist mit ihm in einer Klasse.«
Er hatte Hunger, ich wusste es. Auch ich hatte Hunger, und ich konnte meine Rцcke nur mehr mit Sicherheitsnadeln daran hindern, mir am Kцrper herunterzurutschen. Ich machte die natьrlichste Abmagerungskur der Welt. Ich hatte wenig zu essen.
Die Mдdchen kicherten. Eva konnte nichts mehr verstehen, sie flьsterten jetzt. Franziska setzte sich neben Eva.
»Was liest du denn?«
Eva klappte das Buch zu, den noch nicht gelesenen Teil zwischen Ringfinger und Mittelfinger haltend.
»Warum zeigst du der Welt das Licht?«, las Franziska laut. »Ich kenne es auch. Gefдllt es dir?«
Eva nickte. »Es ist spannend. Und manchmal traurig.«
»Magst du traurige Bьcher?«
»Ja. Ich finde, wenn ein Buch gut sein soll, muss man wenigstens einmal weinen kцnnen beim Lesen.«
»Ich weine eigentlich nie beim Lesen. Aber im Kino, wenn es traurig ist, weine ich sehr schnell.«
»Bei mir ist es umgekehrt. Im Kino weine ich nie, aber beim Lesen oft. Ich gehe aber auch selten ins Kino.«
»Wir kцnnten doch mal zusammen gehen. Magst du?«
Eva zuckte mit den Schultern. »Kцnnten wir.«
Wann weinte sie? Welche Stellen in Bьchern waren es, die sie zum Weinen brachten? Eigentlich immer Worte wie Liebe, Streicheln, Vertrauen, Einsamkeit, richtig kitschige Worte. Eva betrachtete Karola und Lena. Lena hatte den Arm um Karola gelegt, sehr besitzergreifend, sehr selbstbewusst. So, genau so, hatte Karola frьher den Arm um sie gelegt. Eva kannte das Gefьhl von Wдrme, das man fьhlt, wenn man von jemand anders den Arm um die Schulter gelegt bekommt, so ganz offen, vor allen anderen, so selbstverstдndlich. Es tat weh, das zu sehen. Wussten denn die, die das taten, die ihre Vertrautheit miteinander demonstrierten, nicht, wie weh das den anderen tat? Denen, die niemand hatten, die allein waren, ohne Nдhe, ohne jemanden, den man unbefangen anfassen konnte, wenn man wollte.
Eva stand auf. »Ich hole mir noch einen Tee«, sagte sie. Sie wollte Franziska nicht verletzen, die Einzige, von der sie begrьЯt wurde, wenn sie morgens in die Klasse kam.
Eva kam immer spдt, im letzten Moment. An der Ecke FriedrichstraЯe/ElisabethstraЯe war eine Normaluhr, dort wartete sie immer, bis es vier Minuten vor acht war, um ja nicht zu frьh anzukommen, um dem morgendlichen >WeiЯt-du-gestern-habe-ich< zu entgehen.
Der Tee schmeckte schal und sьЯlich. Er war nur heiЯ.
Eva stand vor dem Schaufenster des Feinkostladens Schneider. Sie hatte sich dicht an die Schaufensterscheibe gestellt, damit sie ihr Bild im Glas nicht sehen musste, eine verzerrte, verschwommene Eva. Sie wollte das nicht sehen. Sie wusste auch so, dass sie zu fett war. Jeden Tag, fьnfmal in der Woche, konnte sie sich mit anderen vergleichen. Fьnf Vormittage, an denen sie gezwungen war zuzuschauen, wie die anderen in ihren engen Jeans herumliefen. Nur sie war so fett. Sie war so fett, dass keiner sie anschauen mochte. Als sie elf oder zwцlf Jahre alt gewesen war, hatte es damit angefangen, dass sie immer Hunger hatte und nie satt wurde. Und jetzt, mit fьnfzehn, wog sie einhundertvier-unddreiЯig Pfund. Siebenundsechzig Kilo, und sie war nicht besonders groЯ.
Und auch jetzt hatte sie Hunger, immer hatte sie nach der Schule Hunger. Mechanisch zдhlte sie die Geldstьcke in ihrem Portemonnaie. Vier Mark fьnf-undachtzig hatte sie noch. Der Heringssalat kostete
zwei Mark hundert Gramm. Im Laden war es kьhl nach der sengenden Hitze drauЯen. Bei dem Geruch nach Essen wurde ihr fast schwindelig vor Hunger.
»Zweihundert Gramm Heringssalat mit Mayonnaise, bitte«, sagte sie leise zu der Verkдuferin, die gelangweilt hinter der Theke stand und sich trдge am Ohr kratzte. Es schien einen Moment zu dauern, bis sie kapierte, was Eva wollte. Doch dann nahm sie den Finger von ihrem Ohr und griff nach einem Plastikbecher. Sie lцffelte die Heringsstьckchen und die Gurkenscheiben hinein, klatschte noch einen Lцffel Mayonnaise darauf und stellte den Becher auf die Waage. »Vier Mark«, sagte sie gleichgьltig.
Hastig legte Eva das Geld auf den Tisch, nahm den Becher und verlieЯ gruЯlos den Laden. Die Verkдuferin fuhr fort, sich am Ohr zu kratzen.
DrauЯen war es wieder heiЯ, die Sonne knallte vom Himmel. Wie kann es nur im Juni so warm sein, dachte Eva. Der Becher in ihrer Hand war kalt. Sie beschleunigte ihre Schritte, sie rannte fast, als sie den Park betrat. Ьberall auf den Bдnken saЯen Leute in der Sonne, Mдnner hatten sich die Hemden ausgezogen, Frauen die Rцcke bis weit ьber die Knie hochgeschoben, damit auch ihre Beine braun wьrden. Eva ging langsam an den Bдnken vorbei. Schauten ihr die Leute nach? Redeten sie ьber sie? Lachten sie darьber, dass ein junges Mдdchen so fett sein konnte?
Sie war an den Bьschen angekommen, die die Bank-
reihe von dem Spielplatz trennten. Schnell drьckte sie sich zwischen zwei WeiЯdornhecken hindurch. Die Zweige schlugen hinter ihr wieder zusammen.
Hier war sie ungestцrt, hier konnte sie keiner sehen. Sie lieЯ die Schultasche von der Schulter gleiten und kauerte sich auf den Boden. Das Gras kitzelte ihre nackten Beine. Sie hob den Deckel von dem Becher und legte ihn neben sich auf den Boden. Einen Moment lang starrte sie den Becher andдchtig an, die graurosa Heringsstьckchen in der fetten, weiЯen Mayonnaise. An einem Fischstьck sah man noch die blausilberne Haut. Sie nahm dieses Stьck vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger und steckte es dann in den Mund. Kьhl war es und sдuerlich scharf. Sie schob es langsam mit der Zunge hin und her, bis sie auch deutlich den dдmpfenden, fetten Geschmack der Mayonnaise spьrte. Dann fing sie an zu kauen und zu schlucken, griff wieder mit den Fingern in den Becher und stopfte die Heringe in den Mund. Den letzten Rest der Sauce schabte sie mit dem Zeigefinger heraus. Seufzend erhob sie sich, als der Becher leer war, und warf ihn unter einen Busch. Dann nahm sie ihre Schultasche wieder ьber ihre Schulter und glдttete mit den Hдnden ihren Rock. Sie fьhlte sich traurig und mьde.
2
Eva klingelte unten am Hauseingang, zweimal kurz. Das tat sie immer. Ihre Mutter drehte dann die Platte des Elektroherdes an, auf dem das Mittagessen zum Aufwдrmen stand. Wenn Eva nach Hause kam, hatten ihre Mutter und ihr Bruder bereits gegessen. Berthold war erst zehn und ging noch in die Grundschule um die Ecke.
Diesmal war das Essen noch nicht fertig. Es gab Pfannkuchen mit Apfelmus und Pfannkuchen machte ihre Mutter immer frisch. »Schцn knusprig mьssen sie sein. Aufgewдrmt sind sie wie Waschlappen.«
»Wo ist Berthold?«, fragte Eva, als sie sich an den Tisch setzte. Irgendetwas musste man ja sagen.
»Schon lang im Schwimmbad. Er hat hitzefrei.«
»Das mьsste uns auch mal passieren«, sagte Eva. »Aber bei uns ist es ja angeblich kьhl genug in den Rдumen.«
Die Mutter hatte die Pfanne auf die Herdplatte gestellt. Es zischte laut, als sie einen Schцpflцffel Teig in das heiЯe, brutzelnde Fett goss. »Was hast du heute vor?«, fragte sie und wendete den Pfannkuchen. Eva lцffelte sich Apfelmus in eine Glasschьssel und begann zu essen. Von dem Geruch des heiЯen Fettes wurde
ihr ьbel. »Ich mag keine Pfannkuchen, Mama«, sagte sie.
Die Mutter hielt einen Moment inne, stand da, den Bratenwender mit dem darьber hдngenden Pfannkuchen in der Hand, und sah ihre Tochter erstaunt an. »Wieso? Bist du krank?«
»Nein. Ich mag heute nur keine Pfannkuchen.«
»Aber sonst isst du Pfannkuchen doch so gern.«
»Ich habe nicht gesagt, dass ich Pfannkuchen nicht gern esse. Ich habe gesagt, ich mag heute keinen.«
»Das versteh ich nicht. Wenn du sie doch sonst immer gern gegessen hast ...!«
»Heute nicht.«
Die Mutter wurde bцse. »Ich stell mich doch nicht bei dieser Hitze hin und koche und dann willst du nichts essen.« Klatsch! Der Pfannkuchen lag auf Evas Teller. »Dabei habe ich extra auf dich gewartet.« Die Mutter lieЯ wieder Teig in die Pfanne laufen. »Eigentlich wollte ich schon um zwei bei Tante Renate sein.«
»Warum bist du nicht gegangen? Ich bin doch kein kleines Kind mehr.«
Die Mutter wendete den nдchsten Pfannkuchen. »Das sagst du so. Und wenn ich nicht aufpasse, kriegst du nichts Gescheites in den Magen.«
Mechanisch bedeckte Eva den Pfannkuchen mit Apfelmus. Da war auch schon der Zweite. »Aber jetzt langt es, Mama«, bat Eva.
Die Mutter hatte die Pfanne vom Herd genommen und zog sich eine frische Bluse an. »Ich habe im Kaufhof einen schцnen karierten Stoff gefunden, ganz billig, sechs Mark achtzig der Meter. Renate hat mir versprochen, dass sie mir ein Sommerkleid macht.«
»Du kannst doch selbst schon so gut nдhen«, sagte Eva. »Wozu musst du immer noch zur Schmidhuber?«
»Sag nicht immer >die Schmidhuber<. Sag >Tante Renaten«
»Sie ist nicht meine Tante.«
»Aber sie ist meine Freundin. Und sie mag dich. Sie hat schon viele schцne Sachen fьr dich gemacht.«
Das stimmte. Sie nдhte immer wieder Kleider und Rцcke fьr Eva, und sie konnte ja nichts dafьr, dass Eva in diesen Kleidern unmцglich aussah. Eva sah in allen Kleidern unmцglich aus.
»Was machst du heute Nachmittag?«, fragte die Mutter.
»Ich weiЯ noch nicht. Hausaufgaben.«
»Du kannst doch nicht immer nur lernen, Kind. Du musst doch auch mal deinen SpaЯ haben. In deinem Alter war ich schon lдngst mit Jungen verabredet.«
»Mama, bitte, verschon mich.«
»Ich meine es doch nur gut mit dir. Fьnfzehn Jahre alt und sitzt zu Hause rum wie ein TrauerkloЯ.«
Eva stцhnte laut.
»Gut, gut. Ich weiЯ ja, dass du dir von mir nichts sagen lдsst. Mцchtest du vielleicht einmal ins Kino gehen? Soll ich dir Geld geben?« Die Mutter цffnete das
Portemonnaie und legte zwei Fьnfmarkstьcke auf den Tisch. »Das brauchst du mir nicht zurьckzugeben.«
»Danke, Mama.«
»Ich gehe jetzt. Vor sechs komme ich nicht zurьck.«
Eva nickte, aber die Mutter sah es schon nicht mehr, die Wohnungstьr war hinter ihr zugefallen.
Eva atmete auf. Die Mutter und ihre Schmidhuber! Eva konnte die Schmidhuber nicht ausstehen. >Tante RenateTante Re-nate< sagte und sich ьber den Kopf streicheln lieЯ. »Sie mag Kinder so gern. Es ist ihr grцЯter Kummer, dass sie selbst keine bekommen kann«, hatte die Mutter gesagt. Von dem Kummer merkt man aber nicht viel, hatte Eva gedacht.
»Na, Eva, was macht die Schule? Hast du schon einen Freund?« Hihi-Gekicher in dem runden Gesicht, volle, rot gemalte Lippen ьber weiЯen Zдhnen und runde Arme, die sich um Eva legen wollten. Und ein tiefer Ausschnitt, der den Schatten zwischen den hochgeschnьrten Brьsten sehen lieЯ. »Man kann ruhig zeigen, was man hat, nicht wahr, Marianne?« Und Evas Mutter hatte beifдllig genickt. Sie nickte immer beifдllig, wenn die Schmidhuber etwas sagte. Eva fand, dass die Hдlfte der Menschheit mit einem Busen herumlief und dass es keinen Grund gab, sich darauf was einzubilden und ihn besonders zur Schau zu stellen.
Eva ging in ihr Zimmer. Sie legte eine Kassette von Leonard Cohen ein und drehte den Lautsprecher auf volle Stдrke. Das konnte sie nur machen, wenn ihre Mutter nicht da war. Sie legte sich auf ihr Bett. Die tiefe, heisere Stimme erfьllte mit ihren trдgen Liedern das Zimmer und vibrierte auf Evas Haut.
Sie цffnete die Nachttischschublade. Es stimmte, da war wirklich noch eine Tafel Schokolade. Sie lieЯ sich wieder auf das Bett fallen und wickelte mit behutsamen Bewegungen die Schokolade aus dem Silberpapier. Es war ein Glьck, dass ihr Zimmer nach Osten lag. Die Schokolade war weich, aber nicht geschmolzen. Sie brach einen Riegel ab, teilte ihn noch einmal und schob sich die beiden Stьckchen m den Mund. Zartbitter! Zart-zдrtlich, bitter-bitterlich. Zдrtlich streicheln, bitterlich weinen. Eva steckte schnell noch ein Stьck in den Mund und streckte sich aus. Die Arme unter dem Nacken verschrдnkt, das rechte Knie angezogen und den linken Unterschenkel quer darьber gelegt, lag sie da und betrachtete ihren nackten linken FuЯ. Wie zierlich er doch war im Vergleich zu ihren unfцrmigen Waden und Oberschenkeln. Sie lieЯ den FuЯ leicht auf– und abwippen und bewunderte die Form der Zehennдgel. Halbmondfцrmig, dachte sie.
Ihre Mutter hatte dicke Ballen an den FьЯen, breite PlattfьЯe hatte sie, richtig hдssliche FьЯe, mit nach der Mitte eingebogenen Zehen. Eva ekelte sich vor den FьЯen ihrer Mutter, vor allem im Sommer, wenn die Mutter Riemensandalen trug und die rцtlich verfдrbten
Beulen seitlich zwischen den schmalen Lederriemchen herausquollen.
Eva griff wieder nach der Schokolade. Leonard Cohen sang: »She was takmg her body so brave und so free, if I am to remember, it's a fine memory.« Automatisch ьbersetzte sie in Gedanken: Sie trug ihren Kцrper so tapfer und frei, wenn ich mich erinnern soll: Es ist eine schцne Erinnerung.
Der Geschmack der Schokolade wurde bitter in ihrem Mund. Nicht zartbitter, sondern unangenehm bitter. Herb. Brennend. Schnell schluckte sie sie hinuner. Ich dьrfte keine Schokolade essen. Ich bin sowieso viel zu fett. Sie nahm sich vor, zum Abendessen nichts zu essen, auЯer vielleicht einem kleinen Joghurt. Aber der bittere Geschmack in ihrem Mund blieb. »She was ta-king her body so brave and so free!« Sie, die Frau, von der Leonard Cohen sang, hatte sicher einen schцnen Kцrper, so wie Babsi, einen mit kleinen Brьsten und schmalen Schenkeln. Aber wieso nannte er sie dann tapfer? Als ob es tapfer wдre, sich zu zeigen, wenn man schцn war!
»Du bist wirklich zu dick«, hatte die Mutter neulich wieder gesagt. »Wenn du so weitermachst, passt du bald nicht mehr in normale GrцЯen.«
Der Vater hatte gegrinst. »Lass nur«, hatte er gesagt, »es gibt Mдnner, die haben ganz gern was in der Hand.« Dazu hatte er eine anzьgliche Handbewegung gemacht.
Eva war rot geworden und aufgestanden.
»Aber Fritz«, hatte die Mutter gesagt, »mach doch nicht immer solche Bemerkungen vor dem Kind.«
Das »Kind« hatte wьtend die Tьr hinter sich zugeknallt.
Die Mutter war ihr in das Zimmer nachgekommen. »Sei doch nicht immer so empfindlich, Eva. Der Vater meint das doch nicht so.«
Aber Eva hatte ihr nicht geantwortet. Sie hatte wortlos und demonstrativ ihre Schulsachen auf dem Schreibtisch ausgebreitet. Die Mutter hatte noch eine Weile unschlьssig an der Tьr herumgestanden und war dann gegangen.
Mдnner haben ganz gern was in der Hand, dachte Eva bцse. Als ob ich dazu da wдre, damit irgendein Mann was in der Hand hat.
Sie machte den Kassettenrecorder aus. Leonard Co-hens Stimme verstummte.
Eva war unruhig. Sie stand unschlьssig in ihrem Zimmer und blickte sich um. Lesen? Nein. Aufgaben machen? Nein. Klavier spielen? Nein. Was blieb eigentlich noch? Spazieren gehen. Bei der Hitze! Vielleicht doch noch schwimmen? Das war bei diesem Wetter keine schlechte Idee. Trotzdem war sie noch unentschlossen. Einerseits war das Wasser schon verlockend, aber andrerseits genierte sie sich immer im Badeanzug. Einen Bikini trug sie nie.
Im Mai hatte sie sich einen Badeanzug gekauft, einen
ganz teuren. Vater hatte eine Gehaltserhцhung bekommen. Vergnьgt hatte er seine Brieftasche herausgezogen, schweinsledern, naturfarben, ein Weihnachtsgeschenk von der Oma, und Eva einen Hunderter in die Hand gedrьckt. »Da, kauf dir was Schцnes.«
»Einen Badeanzug«, hatte die Mutter gesagt. »Du brauchtest einen Badeanzug.«
Eva stand am nдchsten Tag in der Kabine, ganz dicht vor dem Spiegel, und hдtte am liebsten vor Verzweiflung geheult. She was taking her body so brave and so free. Eva hatte Angst gehabt, die Verkдuferin kцnnte den Vorhang zur Seite schieben und sie so sehen.
»Passt Ihnen der Anzug oder soll ich ihn eine Nummer grцЯer bringen?«
Es war eine peinliche Erinnerung. Auch jetzt noch, in der Erinnerung, fьhlte Eva die Scham und ihre eigene Unbeholfenheit.
»ScheiЯe«, sagte sie laut in ihr Zimmer.
Sie packte ihr Badezeug und lieЯ die Tьr hinter sich ins Schloss fallen. TьrenschmeiЯen, das tat sie gern, das war eigentlich das Einzige, das sie tat, wenn sie sauer war. Was hдtte sie auch sonst tun sollen? Schreien? Wenn man schon wie ein Trampel aussah, sollte man nichts tun, um aufzufallen. Im Gegenteil.
Als Eva aus dem Haus trat, schlug ihr die Hitze entgegen, flimmerte ьber den Asphalt der StraЯe und brannte in ihren Augen. Fast bedauerte sie es schon, nicht in ihrem kьhlen, ruhigen Zimmer geblieben zu sein. Sie nahm den Weg durch den Park. Er war zwar ein bisschen lдnger, aber wenn sie unter den Bдumen ging, war die Hitze ertrдglicher.
Die Parkbдnke waren ziemlich leer um diese Zeit. Sie kam an den Bьschen vorbei, hinter denen sie ihren Heringssalat gegessen hatte. Sie betrachtete den Kies auf dem Weg. Er war gelblich braun und auch ihre nackten Zehen waren schon von einer gelblich braunen Staubschicht ьberzogen. Da rempelte sie mit jemand zusammen, stolperte und fiel.
»Hoppla!«, hцrte sie. »Hast du dir wehgetan?«
Sie hob den Kopf. Vor ihr stand ein Junge, vielleicht in ihrem Alter, und streckte ihr die Hand entgegen. Verblьfft griff sie danach und lieЯ sich von ihm beim Aufstehen helfen. Dann bьckte er sich und reichte ihr das Handtuch mit dem Badeanzug, das auf den Boden gefallen war. Sie rollte es wieder zusammen.
»Danke.«
Ihr Knie war aufgeschьrft und brannte.
»Komm«, sagte der Junge. »Wir gehen rьber zum Brunnen. Da kannst du dir dein Knie abwaschen.«
Eva schaute auf den Boden. Sie nickte. Der Junge lachte. »Na los, komm schon.« Er nahm ihre Hand und sie humpelte neben ihm her zum Brunnenrand.
»Ich heiЯe Michel. Eigentlich Michael, aber alle sagen Michel zu mir. Und du?«
»Eva.« Sie schaute ihn von der Seite an. Er gefiel ihr.
»Eva.« Er dehnte das »e« ganz lang und grinste.
Sie war durcheinander und das Grinsen des Jungen machte sie bцse. »Da gibt es nichts zu lachen«, fauchte sie. »Ich weiЯ selbst, wie komisch das ist, wenn ein Elefant wie ich auch noch Eva heiЯt.«
»Du spinnst ja«, sagte Michel. »Ich habe dir doch gar nichts getan. Wenn es dir nicht passt, kann ich ja wieder gehen.«
Aber er ging nicht.
Dann saЯ Eva auf dem Brunnenrand. Sie hatte ihre Sandalen ausgezogen und stellte ihre nackten FьЯe in das seichte Wasser. Michel stand im Brunnen drin, schцpfte mit der hohlen Hand Wasser und lieЯ es ьber ihr Knie rinnen. Es brannte und lief als brдunlich blutige SoЯe an ihrem Schienbein hinunter.
»Zu Hause solltest du dir ein Pflaster draufmachen.«
Sie nickte.
Michel stakte frцhlich im Brunnen herum. Eva musste lachen. »Eigentlich wollte ich ja ins Schwimmbad. Aber der Brunnen tut's auch.«
»Und kostet nichts«, sagte Michel.
Eva stampfte ins Wasser, dass es hoch aufspritzte. Sie bьckte sich und sprengte sich Wasser in das erhitzte Gesicht. Dann saЯen sie wieder auf dem Mдuerchen, das um den Brunnen herumfьhrte.
»Wenn ich Geld hдtte, wьrde ich dich zu einer Cola einladen«, sagte Michel. »Aber leider ...!«
Eva nestelte an ihrer Rocktasche und hielt ihm ein Fьnfmarkstьck hin. »Bitte, lade mich ein.« Sie wurde rot.
Michel lachte wieder. Er hatte ein schцnes Lachen. »Du bist ein komisches Mдdchen.« Er nahm das Geld und einen Augenblick lang berьhrten sich ihre Hдnde.
»So, jetzt bin ich reich«, rief er ьbermьtig. »Was mцchte die Dame haben? Cola oder Limo?«
Sie gingen nebeneinander her zum anderen Ende des Parks, zum Gartencafe. Es war das erste Mal, dass sie mit einem Jungen ging, auЯer mit ihrem Bruder natьrlich. Sie schaute ihn von der Seite an.
»Eva ist doch ein schцner Name«, sagte Michel plцtzlich. »Nur ein bisschen altmodisch klingt er. Aber das gefдllt mir.«
Sie fanden noch zwei freie Plдtze an einem Tisch unter einer groЯen Platane. Hier war es voll. Die Leute lachten und redeten und tranken Bier. Die Cola war eiskalt.
»Mir war es ziemlich langweilig vorhin, bevor ich dich getroffen habe.«
»Mir auch.«
»Wie alt bist du?«, fragte Michel.
»Fьnfzehn. Und du?«
»Ich auch.«
»In welche Klasse gehst du?«, fragte Eva.
»In die Neunte. Fьr mich ist es bald aus mit der Lernerei.«
»Ich gehe auch in die Neunte. Ins Gymnasium.«
»Ach so.«
Sie schwiegen beide und nuckelten an ihrer Cola. Wenn ich nichts sage, hдlt er mich fьr doof und langweilig, dachte Eva. Aber er sagt ja auch nichts.
»Was machst du, wenn du mit der Schule fertig bist?«
»Ich? Ich werde Matrose. Natьrlich nicht gleich, aber in ein paar Jahren bin ich Matrose, darauf kannst du dich verlassen. Fьr mich gibt's diese ewige Stellensucherei nicht. Ich habe einen Onkel in Hamburg, der sucht ein Schiff fьr mich, als Schiffsjunge erst mal. Mein Onkel kennt genьgend Leute, der bringt mich bestimmt unter. Sobald ich mein Zeugnis in den Hдnden habe, geht es los.«
Eva gab es einen Stich. Er wьrde bald nicht mehr da sein. Blцde Gans, dachte sie und zwang sich zu einem Lдcheln. »Ich muss noch ein paar Jahre in die Schule gehen.«
»Fьr mich wдre das nichts, immer diese Hockerei.«
»Mir macht es SpaЯ.«
Michel rьlpste laut. Die Bedienung kam vorbei. Michel winkte ihr und bezahlte. Eine Mark bekam er heraus. Er nahm sie und steckte sie ein. Eigentlich gehцrt sie mir, die Mark, dachte Eva.
Michel fragte: »Tut dein Knie noch weh?«
Eva schьttelte den Kopf. »Nein, aber ich will jetzt heim.«
Sie gingen mit ruhigen, gleichmдЯigen Schritten nebeneinander her. Obwohl sie sich nicht berьhrten, achteten sie darauf, dass ihre Schritte gleich lang waren.
»Gehen wir morgen zusammen ins Schwimmbad?«, fragte Michel.
Eva nickte. »Wann treffen wir uns?«
»Um drei am Brunnen. Ist dir das recht?«
Vor Evas Haus angekommen, gaben sie sich die Hдnde.
»Tschьss, Eva.«
»Auf Wiedersehen, Michel.«
Die Mutter und Berthold waren noch nicht da. Eva schaute auf die Uhr. Viertel nach Fьnf. In einer halben Stunde wьrde ihr Vater nach Hause kommen. Eva ging ins Badezimmer und drehte den Wasserhahn an. Sie lieЯ das kalte Wasser ьber ihre Hдnde und Arme laufen und schaute in den kleinen Spiegel ьber dem Waschbecken. Sie hatte rцtliche Backen bekommen von der Sonne. Das sah eigentlich ganz schцn aus. Ihr Gesicht war ьberhaupt nicht so ьbel, und ihre Haare waren ausgesprochen schцn, dunkelblond und lockig,
und am Haaransatz an der Stirn krдuselten sie sich und waren ganz hell. Sie griff mit beiden Hдnden nach dem Pferdeschwanz und цffnete die Spange.
Jetzt sehe ich fast aus wie eine Madonna. So werde ich die Haare tragen, wenn ich erst einmal schlank bin, dachte sie.
Entschlossen band sie sich wieder den Pferdeschwanz und befestigte ihn mit der Spange. Dann machte sie sich an ihre Hausaufgaben. Aber es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren. Sie hцrte, wie die Wohnungstьr aufgeschlossen wurde. Ihr Vater kam nach Hause. Sie schaute sich schnell in ihrem Zimmer um und zog die Bettdecke glatt. Ihr Vater mochte das, wenn alles schцn ordentlich aussah. Manchmal war er richtig pedantisch. AuЯerdem wusste sie nie, wie seine Laune war, wenn er nach Hause kam. Er konnte lange ьber einen Pullover auf dem FuЯboden reden oder ьber eine Schultasche in der Flurecke, wenn er schlecht gelaunt war. Ihre Mutter lief meistens um fьnf noch mal durch die ganze Wohnung und schaute nach, ob nichts herumlag. »Muss ja nicht sein, dass es Krach gibt«, sagte sie. »Wenn man es vermeiden kann!«
Gerade als Eva ьberlegte, warum er ihr manchmal so auf die Nerven ging, warum gewisse Eigenheiten von ihm sie so stцrten, dass sie ihn manchmal nicht aushal-ten konnte, gerade in diesem Moment цffnete er ihre Zimmertьr.
»Guten Abend, Eva. Das ist aber schцn, dass du so fleiЯig bist.«
Der Vater war hinter sie getreten und tдtschelte ihren Kopf. Eva hatte sich tief ьber ihr Englischbuch gebeugt und war froh, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Sie musste sich zusammennehmen, um nicht in diese Hand zu beiЯen.
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Eva drьckte auf den Knopf der Nachttischlampe. Nun war es fast ganz dunkel. Nur ein schwaches Licht drang durch das geцffnete Fenster. Der Vorhang bewegte sich und dankbar spьrte sie den leichten Luftzug. Endlich war es ein bisschen kьhler geworden. Sie zog das Leintuch ьber sich, das ihr in heiЯen Nдchten als Zudecke diente, und kuschelte sich zurecht. Sie war zufrieden mit sich selbst, war richtig stolz auf sich, weil sie es geschafft hatte, das Gerede der Eltern beim Abendessen zu ьberhцren und wirklich nur diesen einen Joghurt zu essen. Wenn sie das zwei oder drei Wochen durchhielte, wьrde sie sicher zehn Pfund abnehmen. Ich bin stark genug dazu, dachte sie. Bestimmt bin ich stark genug dazu. Das hab ich ja heute Abend bewiesen.
Glьcklich rollte sie sich auf die Seite und schob ihr Lieblingskissen unter den Kopf. Eigentlich brauche ich ьberhaupt nicht mehr so viel zu essen. Heute die Schokolade war absolut unnцtig. Und wenn ich dann erst einmal schlank bin, kann ich ruhig abends wieder etwas essen. Vielleicht Toast mit Butter und dazu ein paar Scheiben Lachs.
Das Wasser lief ihr im Mund zusammen, als sie an
diese rцtlich gemaserten, in Цl schwimmenden Scheiben dachte. Sie liebte den pikanten, etwas scharfen Geschmack von Lachs sehr. Und dazu warmer Toast, auf dem die Butter schmolz! Eigentlich mochte sie scharfe Sachen sowieso lieber als dieses sьЯe Zeug. Man wurde auch nicht so dick davon. Gerдucherter Speck mit Zwiebeln und Sahnemeerrettich schmeckte ebenfalls ausgezeichnet. Oder eine gut gewьrzte Bohnensuppe!