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Немецкий язык с Фр. Дюрренматтом. Судья и его палач
  • Текст добавлен: 10 октября 2016, 03:17

Текст книги "Немецкий язык с Фр. Дюрренматтом. Судья и его палач"


Автор книги: Фридрих Дюрренматт


Соавторы: Илья Франк,Яков Унфангер
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Текущая страница: 3 (всего у книги 19 страниц)

Drittes Kapitel

1.   Der neue Twanner (молодое тваннское вино) schien Bärlach nicht gutgetan zu haben (кажется, нехорошо подействовало на Берлаха, scheinen-schien-geschienen – казаться), denn er erklärte am nächsten Morgen, er habe die ganze Nacht erbrechen müssen (так как на следующее утро он объяснил, что всю ночь его рвало).

Lutz, der dem Kommissär auf der Treppe begegnete (встретивший комиссара на лестнице, begegnen – встречать/случайно/), war über dessen Befinden ehrlich besorgt und riet ihm, zum Arzt zu gehen (был его состоянием серьезно обеспокоен и посоветовал ему обратиться к врачу, raten-riet-geraten; die Ehre – честь; ehrlich – честный).

»Schon, schon«, brummte Bärlach und meinte (ладно, ладно, – проворчал Берлах и сказал: «высказал мнение»), er liebe die Ärzte noch weniger als die moderne wissenschaftliche Kriminalistik (что врачей он любит еще меньше, чем современную научную криминалистику, die Wissenschaft – наука).



1.   Der neue Twanner schien Bärlach nicht gutgetan zu haben, denn er erklärte am nächsten Morgen, er habe die ganze Nacht erbrechen müssen.

Lutz, der dem Kommissär auf der Treppe begegnete, war über dessen Befinden ehrlich besorgt und riet ihm, zum Arzt zu gehen.

»Schon, schon«, brummte Bärlach und meinte, er liebe die Ärzte noch weniger als die moderne wissenschaftliche Kriminalistik.



2.   In seinem Bureau ging es ihm besser (в его конторе ему стало лучше). Er setzte sich hinter den Schreibtisch (он сел за стол) und holte die eingeschlossene Mappe des Toten hervor (и достал закрытую, запертую папку убитого).

Bärlach war noch immer in die Mappe vertieft (Берлах все еще был погружен в чтение папки), als sich um zehn Uhr Tschanz bei ihm meldete (когда в 10 часов к нему прибыл Чанц, sich melden – заявитьосвоемприбытии; melden – извещать), der schon am Vortage spät nachts aus seinen Ferien heimgekehrt war (уже накануне поздно ночью вернулся из своего отпуска).

Bärlach fuhr zusammen (Берлах вздрогнул, zusammenfahren), denn im ersten Moment glaubte er (так как в первый момент ему показалось), der tote Schmied komme zu ihm (что к нему пришел мертвый Шмид). Tschanz trug den gleichen Mantel wie Schmied (Чанц носил такое же пальто, как Шмид) und einen ähnlichen Filzhut (и похожую фетровую шляпу). Nur das Gesicht war anders (только лицо было другое); es war ein gutmütiges, volles Antlitz (это было добродушное, полное лицо).

»Es ist gut, dass Sie da sind, Tschanz«, sagte Bärlach (Это хорошо, что вы здесь, Чанц, – сказал Берлах). »Wir müssen den Fall Schmied besprechen (мы должны обсудить дело Шмида). Sie sollen ihn der Hauptsache nach übernehmen (Вы должны основное дело взять на себя, übernehmen – принять/насебя/), ich bin nicht so gesund (не совсем здоров).«



2.   In seinem Bureau ging es ihm besser. Er setzte sich hinter den Schreibtisch und holte die eingeschlossene Mappe des Toten hervor.

Bärlach war noch immer in die Mappe vertieft, als sich um zehn Uhr Tschanz bei ihm meldete, der schon am Vortage spät nachts aus seinen Ferien heimgekehrt war.

Bärlach fuhr zusammen, denn im ersten Moment glaubte er, der tote Schmied komme zu ihm. Tschanz trug den gleichen Mantel wie Schmied und einen ähnlichen Filzhut. Nur das Gesicht war anders; es war ein gutmütiges, volles Antlitz.

»Es ist gut, dass Sie da sind, Tschanz«, sagte Bärlach. »Wir müssen den Fall Schmied besprechen. Sie sollen ihn der Hauptsache nach übernehmen, ich bin nicht so gesund.«



3.   »Ja«, sagte Tschanz, »ich weiß Bescheid (я в курсе: «знаю информацию»).«

Tschanz setzte sich, nachdem er den Stuhl an Bärlachs Schreibtisch gerückt hatte (придвинул стул к письменному столу), auf den er nun den linken Arm legte (на который он теперь положил левую руку). Auf dem Schreibtisch war die Mappe Schmieds aufgeschlagen (на столе была раскрытая папка Шмида, aufschlagen – раскрывать/книгу/).

Bärlach lehnte sich in seinen Sessel zurück (Берлах откинулся в своем кресле).

»Ihnen kann ich es ja sagen«, begann er (Вам я могу ведь сказать, – начал он, beginnen-begann-begonnen), »ich habe zwischen Konstantinopel und Bern Tausende von Polizeimännern gesehen, gute und schlechte (от Константинополя до Берна я повидал тысячи полицейских, хороших и плохих, zwischen – между).

Viele waren nicht besser als das arme Gesindel (многие были не лучше того бедного сброда), mit dem wir die Gefängnisse aller Art bevölkern (которым мы заполняем всякого рода тюрьмы, das Gefängnis: fangen-fing-gefangen – ловить; das Volk – народ), nur dass sie zufällig auf der andern Seite des Gesetzes standen (вот только что случайно они оказались по другую сторону закона, der Zufall – случай/ность/; das Gesetz).

Aber auf den Schmied lasse ich nichts kommen (но к Шмиду это не относится), der war der begabteste (он был самым одаренным). Der war berechtigt (он мог, имел право, berechtigt – правомочен), uns alle einzustecken (нас всех заткнуть /за пояс/).

Er war ein klarer Kopf (у него была ясная голова), der wusste, was er wollte (он знал, что хотел), und verschwieg, was er wusste (и молчал о том, что знал), um nur dann zu reden, wenn es nötig war (чтобы говорить только тогда, когда это необходимо). An dem müssen wir uns ein Beispiel nehmen, Tschanz (мы должны с него пример брать), der war uns über (он был выше нас).«



3.   »Ja«, sagte Tschanz, »ich weiß Bescheid.«

Tschanz setzte sich, nachdem er den Stuhl an Bärlachs Schreibtisch gerückt hatte, auf den er nun den linken Arm legte. Auf dem Schreibtisch war die Mappe Schmieds aufgeschlagen.

Bärlach lehnte sich in seinen Sessel zurück.

»Ihnen kann ich es ja sagen«, begann er, »ich habe zwischen Konstantinopel und Bern Tausende von Polizeimännern gesehen, gute und schlechte. Viele waren nicht besser als das arme Gesindel, mit dem wir die Gefängnisse aller Art bevölkern, nur dass sie zufällig auf der andern Seite des Gesetzes standen.

Aber auf den Schmied lasse ich nichts kommen, der war der begabteste. Der war berechtigt, uns alle einzustecken.

Er war ein klarer Kopf, der wusste, was er wollte, und verschwieg, was er wusste, um nur dann zu reden, wenn es nötig war. An dem müssen wir uns ein Beispiel nehmen, Tschanz, der war uns über.«



4.   Tschanz wandte seinen Kopf langsam Bärlach zu (медленно повернул голову к Берлаху), denn er hatte zum Fenster hinausgesehen (так как он смотрел в окно), und sagte:

»Das ist möglich (возможно).«

Bärlach sah es ihm an (Берлах увидел по нему), dass er nicht überzeugt war (что он не был убежден).

»Wir wissen nicht viel über seinen Tod (мы знаем немного о его смерти)«, fuhr der Kommissär fort (продолжал, fortfahren – продолжать), »diese Kugel, das ist alles«, (эта пуля, это все) und damit legte er die Kugel auf den Tisch (при этом он положил пулю на стол), die er in Twann gefunden hatte (которую он нашел в Тванне).

Tschanz nahm sie und schaute sie an (Чанц взял ее и стал разглядывать).

»Die kommt aus einem Armeerevolver (она из армейского пистолета)«, sagte er und gab die Kugel wieder zurück (сказал он и вернул пулю обратно).

Bärlach klappte die Mappe auf seinem Schreibtisch zu (захлопнул папку на своем столе):

»Vor allem wissen wir nicht, was Schmied in Twann oder Lamlingen zu suchen hatte (прежде всего мы не знаем, что искал Шмид в Тванне или Ламлингене = какие у него там были дела). Dienstlich war er nicht am Bielersee, ich hätte von dieser Reise gewusst (не по службе он был у Бильского озера, я бы об этой поездке знал). Es fehlt uns jedes Motiv (отсутствуют любые мотивы), das seine Reise dorthin auch nur ein wenig wahrscheinlich machen würde (хоть немного объясняющие его поездку туда, wahrscheinlich – вероятный).«



4.   Tschanz wandte seinen Kopf langsam Bärlach zu, denn er hatte zum Fenster hinausgesehen, und sagte:

»Das ist möglich.«

Bärlach sah es ihm an, dass er nicht überzeugt war.

»Wir wissen nicht viel über seinen Tod«, fuhr der Kommissär fort, »diese Kugel, das ist alles«, und damit legte er die Kugel auf den Tisch, die er in Twann gefunden hatte.

Tschanz nahm sie und schaute sie an.

»Die kommt aus einem Armeerevolver«, sagte er und gab die Kugel wieder zurück.

Bärlach klappte die Mappe auf seinem Schreibtisch zu:

»Vor allem wissen wir nicht, was Schmied in Twann oder Lamlingen zu suchen hatte. Dienstlich war er nicht am Bielersee, ich hätte von dieser Reise gewusst. Es fehlt uns jedes Motiv, das seine Reise dorthin auch nur ein wenig wahrscheinlich machen würde.«



5.   Tschanz hörte auf das, was Bärlach sagte, nur halb hin (Чанц слушал, что говорил Берлах, только наполовину = невнимательно), legte ein Bein über das andere und bemerkte (положил ногу на ногу и заметил):

»Wir wissen nur, wie Schmied ermordet wurde (мы только знаем, как Шмид был убит).«

»Wie wollen Sie das nun wieder wissen? (Да откуда же Вы это можете знать, wollen + Infinitiv здесьвыражаетсубъективноеутверждение: «дакакжеВыутверждаете, чтознаете»)« fragte der Kommissär nicht ohne Überraschung nach einer Pause (спросил комиссар не без удивления, после паузы, überraschen – застатьврасплох).

»Schmieds Wagen hat das Steuer links (машина Шмида имеет руль слева), und Sie haben die Kugel am linken Straßenrand gefunden (и Вы нашли пулю с левой стороны дороги, finden-fand-gefunden), vom Wagen aus gesehen (если смотреть из машины); dann hat man in Twann den Motor die Nacht durch laufen gehört (потом в Тванне всю ночь слышали, как работает мотор).

Schmied wurde vom Mörder angehalten (Шмид был остановлен убийцей), wie er von Lamboing nach Twann hinunterfuhr (когда ехал из Ламбуэна в Тванн). Wahrscheinlich kannte er den Mörder, weil er sonst nicht gestoppt hätte (по-видимому, он знал убийцу, потому что иначе бы не остановился). Schmied öffnete die rechte Wagentüre (открыл правую дверь), um den Mörder aufzunehmen (чтобы впустить: «принять» убийцу), und setzte sich wieder ans Steuer (и снова сел за руль). In diesem Augenblick wurde er erschossen (в этот миг он был застрелен, schießen-schoss-geschossen – стрелять). Schmied muss keine Ahnung von der Absicht des Mannes gehabt haben (Шмид, должно быть, не имел понятия о намерениях этого человека) der ihn getötet hat (который его убил).«



5.   Tschanz hörte auf das, was Bärlach sagte, nur halb hin, legte ein Bein über das andere und bemerkte:

»Wir wissen nur, wie Schmied ermordet wurde.«

»Wie wollen Sie das nun wieder wissen?« fragte der Kommissär nicht ohne Überraschung nach einer Pause.

»Schmieds Wagen hat das Steuer links, und Sie haben die Kugel am linken Straßenrand gefunden, vom Wagen aus gesehen; dann hat man in Twann den Motor die Nacht durch laufen gehört.

Schmied wurde vom Mörder angehalten, wie er von Lamboing nach Twann hinunterfuhr. Wahrscheinlich kannte er den Mörder, weil er sonst nicht gestoppt hätte. Schmied öffnete die rechte Wagentüre, um den Mörder aufzunehmen, und setzte sich wieder ans Steuer. In diesem Augenblick wurde er erschossen. Schmied muss keine Ahnung von der Absicht des Mannes gehabt haben, der ihn getötet hat.«



6.   Bärlach überlegte sich das noch einmal und sagte dann (Берлах обдумал это еще раз и потом сказал):

»Jetzt will ich mir doch eine Zigarre anzünden (теперь я хочу закурить сигару, anzünden – зажечь)«, und darauf, wie er sie in Brand gesteckt hatte (после того, как он закурил: «зажег», der Brand – пожар): »Sie haben Recht, Tschanz (Вы правы), so ähnlich muss es zugegangen sein (должно быть, так и произошло, ähnlich – похожий, подобный) zwischen Schmied und seinem Mörder, ich will Ihnen das glauben (между Шмидом и его убийцей, я хочу Вам в этом верить = я, пожалуй, согласен с Вами).

Aber das erklärt immer noch nicht (но это все еще не объясняет), was Schmied auf der Straße von Twann nach Lamlingen zu suchen hatte (что делал: «искал» Шмид на дороге из Тванна в Ламлинген).«

Tschanz gab zu bedenken (напомнил, «дал /в качестве повода/ к размышлению»), dass Schmied unter seinem Mantel einen Gesellschaftsanzug getragen habe (под пальто имел надетым: «носил» фрак, die Gesellschaft – общество; der Anzug – костюм; tragen-trug-getragen – носить).

»Das wusste ich ja gar nicht«, sagte Bärlach (этого я и вовсе не знал, сказал Берлах).

»Ja, haben Sie denn den Toten nicht gesehen (а разве вы не видели убитого)?«

»Nein, ich liebe Tote nicht (нет, я не люблю покойников).«

»Aber es stand doch auch im Protokoll (но это же было еще и в протоколе).«

»Ich liebe Protokolle noch weniger (протоколы я люблю еще меньше).«

Tschanz schwieg (молчал).



6.   Bärlach überlegte sich das noch einmal und sagte dann:

»Jetzt will ich mir doch eine Zigarre anzünden«, und darauf, wie er sie in Brand gesteckt hatte: »Sie haben Recht, Tschanz, so ähnlich muss es zugegangen sein zwischen Schmied und seinem Mörder, ich will Ihnen das glauben. Aber das erklärt immer noch nicht, was Schmied auf der Straße von Twann nach Lamlingen zu suchen hatte.«

Tschanz gab zu bedenken, dass Schmied unter seinem Mantel einen Gesellschaftsanzug getragen habe.

»Das wusste ich ja gar nicht«, sagte Bärlach.

»Ja, haben Sie denn den Toten nicht gesehen?«

»Nein, ich liebe Tote nicht.«

»Aber es stand doch auch im Protokoll.«

»Ich liebe Protokolle noch weniger.«

Tschanz schwieg.



7.   Bärlach jedoch konstatierte (Берлах же констатировал):

»Das macht den Fall nur noch komplizierter (это еще больше усложняет дело). Was wollte Schmied mit einem Gesellschaftsanzug in der Twannbachschlucht (что хотел во фраке Шмид в Тваннском ущелье)?«

Das mache den Fall vielleicht einfacher, antwortete Tschanz (это, может быть, упрощает случай /дело/); es wohnten in der Gegend von Lamboing sicher nicht viele Leute (в районе Ламбуэна живет, конечно, не много людей, die Gegend – область, местность), die in der Lage seien, Gesellschaften zu geben (которые были бы в состоянии устраивать приемы), an denen man einen Frack trage (на которые нужно надевать фрак).

Er zog einen kleinen Taschenkalender hervor (он вытащил маленький карманный календарик, die Tasche – карман) und erklärte, dass dies Schmieds Kalender sei (объяснил/заявил, что это календарь Шмида).

»Ich kenne ihn«, nickte Bärlach, »es steht nichts drin, was wichtig ist (я знаю его, – кивнул Берлах, – в нем нет ничего, что было бы важно).«

Tschanz widersprach (возразил): »Schmied hat sich für Mittwoch den zweiten November ein G notiert (пометил среду, второго ноября, буквой «Г»). An diesem Tage ist er kurz vor Mitternacht ermordet worden (в это день, незадолго до полуночи, он был убит), wie der Gerichtsmediziner meint (как считает судебный врач, dasGericht– суд).

Ein weiteres G steht am Mittwoch, dem sechsundzwanzigsten (следующая, еще одна «Г», стоит в среду, 26-го), und wieder am Dienstag dem achtzehnten Oktober (и еще в четверг, 18 октября).«

»G kann alles Mögliche heißen«, sagte Bärlach (может означать все, что угодно, möglich– возможный), »ein Frauenname oder sonst was (женское имя или еще что-либо, sonst– помимо этого).«

»Ein Frauenname kann es kaum sein«, erwiderte Tschanz (женское имя вряд ли может быть), »Schmieds Freundin heißt Anna, und Schmied war solid (подругу Шмида звали Анной, а он отличался постоянством: «был основателен, надежен»).«



7.   Bärlach jedoch konstatierte:

»Das macht den Fall nur noch komplizierter. Was wollte Schmied mit einem Gesellschaftsanzug in der Twannbachschlucht?«

Das mache den Fall vielleicht einfacher, antwortete Tschanz; es wohnten in der Gegend von Lamboing sicher nicht viele Leute, die in der Lage seien, Gesellschaften zu geben, an denen man einen Frack trage.

Er zog einen kleinen Taschenkalender hervor und erklärte, dass dies Schmieds Kalender sei.

»Ich kenne ihn«, nickte Bärlach, »es steht nichts drin, was wichtig ist.«

Tschanz widersprach: »Schmied hat sich für Mittwoch den zweiten November ein G notiert. An diesem Tage ist er kurz vor Mitternacht ermordet worden, wie der Gerichtsmediziner meint. Ein weiteres G steht am Mittwoch, dem sechsundzwanzigsten, und wieder am Dienstag dem achtzehnten Oktober.«

»G kann alles Mögliche heißen«, sagte Bärlach, »ein Frauenname oder sonst was.«

»Ein Frauenname kann es kaum sein«, erwiderte Tschanz, »Schmieds Freundin heißt Anna, und Schmied war solid.«



8.   »Von der weiß ich auch nichts«, gab der Kommissär zu (о ней я тоже ничего не знаю, – признался комиссар, etwas zugeben – признатьсявчем-нибудь/согласиться/); und wie er sah, dass Tschanz über seine Unkenntnis erstaunt war (когда он увидел, что Чанц его незнанием удивлен), sagte er: »Mich interessiert eben nur, wer Schmieds Mörder ist, Tschanz (меня интересует именно только, кто убийца Шмида).«

Der sagte höflich: »Natürlich« (вежливо сказал: «Конечно»), schüttelte den Kopf und lachte (покачал головой и засмеялся, schütteln – трясти): »Was Sie doch für ein Mensch sind, Kommissär Bärlach (что же Вы за человек, комиссар).«

Bärlach sprach ganz  ernsthaft (сказал совершенно серьезно):

»Ich bin ein großer alter schwarzer Kater, der gern Mäuse frisst (я большой старый черный кот, который охотно ест: «жрет» мышей, fressen – есть/оживотных/; жрать).«

Tschanz wusste nicht recht, was er darauf erwidern sollte und erklärte endlich (не знал толком, что возразить/ответить на это, и наконец сказал):

»An den Tagen, die mit G bezeichnet sind (в дни, помеченные «Г»), hat Schmied jedesmal den Frack angezogen und ist mit seinem Mercedes davongefahren (Шмид каждый раз надевал фрак и уезжал на свое мерседесе, anziehen, zog an, angezogen).«

»Woher wissen Sie das wieder (а это Вы откуда знаете)?«

»Von Frau Schönler.«

»So so«, antwortete Bärlach und schwieg (так-так, – ответил Берлах и замолчал). Aber dann meinte er: »Ja, das sind Tatsachen (потом он сказал: «Да, это факты»).«

Tschanz schaute dem Kommissär aufmerksam ins Gesicht (посмотрел комиссару внимательно в лицо), zündete sich eine Zigarette an und sagte zögernd (закурил сигарету и медленно, нерешительно сказал):

»Herr Doktor Lutz sagte mir, Sie hätten einen bestimmten Verdacht (сказал мне, что Вы имеете определенное подозрение).«

»Ja, den habe ich (оно есть у меня), Tschanz.«

»Da ich nun Ihr Stellvertreter in der Mordsache Schmied geworden bin (так как я стал Вашим заместителем по делу об убийстве Шмида, werden-wurde-geworden) wäre es nicht vielleicht besser, wenn Sie mir sagen würden, gegen wen sich Ihr Verdacht richtet (не лучше ли было бы, чтобы Вы сказали мне, против кого направлено Ваше подозрение), Kommissär Bärlach?«



8.   »Von der weiß ich auch nichts«, gab der Kommissär zu; und wie er sah, dass Tschanz über seine Unkenntnis erstaunt war, sagte er: »Mich interessiert eben nur, wer Schmieds Mörder ist, Tschanz.«

Der sagte höflich: »Natürlich«, schüttelte den Kopf und lachte: »Was Sie doch für ein Mensch sind, Kommissär Bärlach.«

Bärlach sprach ganz ernsthaft:

»Ich bin ein großer alter schwarzer Kater, der gern Mäuse frisst.«

Tschanz wusste nicht recht, was er darauf erwidern sollte, und erklärte endlich:

»An den Tagen, die mit G bezeichnet sind, hat Schmied jedesmal den Frack angezogen und ist mit seinem Mercedes davongefahren.«

»Woher wissen Sie das wieder?«

»Von Frau Schönler.«

»So so«, antwortete Bärlach und schwieg. Aber dann meinte er: »Ja, das sind Tatsachen.«

Tschanz schaute dem Kommissär aufmerksam ins Gesicht, zündete sich eine Zigarette an und sagte zögernd:

»Herr Doktor Lutz sagte mir, Sie hätten einen bestimmten Verdacht.«

»Ja, den habe ich, Tschanz.«

»Da ich nun Ihr Stellvertreter in der Mordsache Schmied geworden bin, wäre es nicht vielleicht besser, wenn Sie mir sagen würden, gegen wen sich Ihr Verdacht richtet, Kommissär Bärlach?«



9.   »Sehen Sie«, antwortete Bärlach langsam (видите ли, – ответил Берлах медленно), ebenso sorgfältig jedes Wort überlegend wie Tschanz (точно также тщательно обдумывая каждое слово, как Чанц), »mein Verdacht ist nicht ein kriminalistisch wissenschaftlicher Verdacht (мое подозрение – не научно-криминалистическое подозрение).

Ich habe keine Gründe, die ihn rechtfertigen (у меня нет оснований, которые его оправдывают, подтверждают, derGrund– основание, причина). Sie haben gesehen, wie wenig ich weiß (Вы видели, как мало я знаю). Ich habe eigentlich nur eine Idee (собственно говоря, у меня только идея), wer als Mörder in Betracht kommen könnte (кого можно было бы заподозрить как убийцу, in Betracht kommen – бытьпринятымвовнимание); aber der, den es angeht (но тот, кого это касается), muss die Beweise, dass er es gewesen ist (должен доказательства, что это был он), noch liefern (еще предоставить).«

»Wie meinen Sie das, Kommissär (что Вы имеете в виду)?« fragte Tschanz. Bärlach lächelte (улыбнулся):

»Nun, ich muss warten, bis die Indizien zum Vorschein gekommen sind, die seine Verhaftung rechtfertigen (я должен ждать, когда появятся улики, чтобы оправдать/сделать обоснованным его арест, verhaften – арестовать).«

»Wenn ich mit Ihnen zusammenarbeiten soll, muss ich wissen (если мне предстоит с Вами вместе работать, я должен знать), gegen wen sich meine Untersuchung richten muss (против кого должно быть направлено мое следствие)«, erklärte Tschanz höflich.

»Vor allem müssen wir objektiv bleiben (прежде всего, мы должны оставаться объективными). Das gilt für mich, der ich einen Verdacht habe (это касается меня, у которого есть подозрение, gelten – бытьдействительным, актуальным), und für Sie, der den Fall zur Hauptsache untersuchen wird (и Вас, который в основном и будет расследовать это дело, der Fall – случай; /уголовное/ дело). Ob sich mein Verdacht bestätigt, weiß ich nicht (подтвердится ли мое подозрение, я не знаю). Ich warte Ihre Untersuchung ab (Я подожду результатов Вашего расследования, abwarten – выжидать).

Sie haben Schmieds Mörder festzustellen (Вы должны установить, определить убийцу Шмида), ohne Rücksicht darauf, dass ich einen bestimmten Verdacht habe (невзирая на то, что у меня имеются определенные подозрения).

Wenn der, den ich verdächtige, der Mörder ist (если тот, кого я подозреваю, и есть убийца), werden Sie selbst auf ihn stoßen (Вы сами к нему придете, stoßen – толкать, наталкиваться), freilich im Gegensatz zu mir auf eine einwandfreie, wissenschaftliche Weise (однако, в отличие от меня, безупречным, научным способом, der Einwand – возражение, отговорка); wenn er es nicht ist (если же это не тот), werden Sie den Richtigen gefunden haben (Вы найдете настоящего /убийцу/), und es wird nicht nötig gewesen sein, den Namen des Menschen zu wissen, den ich falsch verdächtigt habe (и не будет необходимости знать имя человека, которого я неправильно = необоснованно подозревал).«

Sie schwiegen eine Weile некоторое время, dann fragte der Alte (они немного помолчали, die Weile – промежутоквремени; schweigen-schwieg-geschwiegen):

»Sind Sie mit unserer Arbeitsweise einverstanden (с нашим методом работы согласны)?«

Tschanz zögerte einen Augenblick, bevor er antwortete (помедлил мгновение, прежде чем ответил):

»Gut, ich bin einverstanden.«

»Was wollen Sie nun tun (что Вы хотите теперь предпринять), Tschanz?«



9.   »Sehen Sie«, antwortete Bärlach langsam, ebenso sorgfältig jedes Wort überlegend wie Tschanz, »mein Verdacht ist nicht ein kriminalistisch wissenschaftlicher Verdacht. Ich habe keine Gründe, die ihn rechtfertigen. Sie haben gesehen, wie wenig ich weiß. Ich habe eigentlich nur eine Idee, wer als Mörder in Betracht kommen könnte; aber der, den es angeht, muss die Beweise, dass er es gewesen ist, noch liefern.«

»Wie meinen Sie das, Kommissär?« fragte Tschanz.  Bärlach lächelte:

»Nun, ich muss warten, bis die Indizien zum Vorschein gekommen sind, die seine Verhaftung rechtfertigen.«

»Wenn ich mit Ihnen zusammenarbeiten soll, muss ich wissen, gegen wen sich meine Untersuchung richten muss«, erklärte Tschanz höflich.

»Vor allem müssen wir objektiv bleiben. Das gilt für mich, der ich einen Verdacht habe, und für Sie, der den Fall zur Hauptsache untersuchen wird. Ob sich mein Verdacht bestätigt, weiß ich nicht. Ich warte Ihre Untersuchung ab.

Sie haben Schmieds Mörder festzustellen, ohne Rücksicht darauf, dass ich einen bestimmten Verdacht habe.

Wenn der, den ich verdächtige, der Mörder ist, werden Sie selbst auf ihn stoßen, freilich im Gegensatz zu mir auf eine einwandfreie, wissenschaftliche Weise; wenn er es nicht ist, werden Sie den Richtigen gefunden haben, und es wird nicht nötig gewesen sein, den Namen des Menschen zu wissen, den ich falsch verdächtigt habe.«

Sie schwiegen eine Weile, dann fragte der Alte:

»Sind Sie mit unserer Arbeitsweise einverstanden?«

Tschanz zögerte einen Augenblick, bevor er antwortete:

»Gut, ich bin einverstanden.«

»Was wollen Sie nun tun, Tschanz?«



10.   Der Gefragte trat zum Fenster (тот, кого спросили /Чанц/ подошел к окну):

»Für heute hat sich Schmied ein G angezeichnet (сегодня Шмид отметил буквой «Г»). Ich will nach Lamboing fahren und sehen, was ich herausfinde (в Ламбуэн поехать и посмотреть, что я /там/ выведаю). Ich fahre um sieben (в семь), zur selben Zeit wie das Schmied auch immer getan hat, wenn er nach dem Tessenberg gefahren ist (в то же самое время,когда Шмид всегда это делал, когда в Тессенберг ездил).«

Er kehrte sich wieder um und fragte höflich, aber wie zum Scherz (он снова повернулся и спросил вежливо, но словно шутя; der Scherz – шутка):

»Fahren Sie mit (поедете со мной), Kommissär?«

»Ja, Tschanz, ich fahre mit«, antwortete der unerwartet (неожиданно).

»Gut«, sagte Tschanz etwas verwirrt (немного в замешательстве, verwirrt – запутанно), denn er hatte nicht damit gerechnet (на это не рассчитывал), »um sieben.«

In der Türe kehrte er sich noch einmal um (обернулся еще раз):

»Sie waren doch auch bei Frau Schönler (Вы же тоже были у фрау Шенлер), Kommissär Bärlach. Haben Sie denn dort nichts gefunden (ничего там не нашли)?«

Der Alte antwortete nicht sogleich (не сразу), sondern verschloss erst die Mappe im Schreibtisch und nahm dann den Schlüssel an sich (а сначала запер папку в столе, а потом спрятал ключ).

»Nein, Tschanz«, sagte er endlich, »ich habe nichts gefunden (ничего не нашел). Sie können nun gehen (можете теперь идти).«



10.   Der Gefragte trat zum Fenster:

»Für heute hat sich Schmied ein G angezeichnet. Ich will nach Lamboing fahren und sehen, was ich herausfinde. Ich fahre um sieben, zur selben Zeit wie das Schmied auch immer getan hat, wenn er nach dem Tessenberg gefahren ist.«

Er kehrte sich wieder um und fragte höflich, aber wie zum Scherz:

»Fahren Sie mit, Kommissär?«

»Ja, Tschanz, ich fahre mit«, antwortete der unerwartet.

»Gut«, sagte Tschanz etwas verwirrt, denn er hatte nicht damit  gerechnet, »um sieben.«

In der Türe kehrte er sich noch einmal um:

»Sie waren doch auch bei Frau Schönler, Kommissär Bärlach. Haben Sie denn dort nichts gefunden?«

Der Alte antwortete nicht sogleich, sondern verschloss erst die Mappe im Schreibtisch und nahm dann den Schlüssel an sich.

»Nein, Tschanz«, sagte er endlich, »ich habe nichts gefunden. Sie können nun gehen.«




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