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Top Themen B1-B2. Немецкий язык
  • Текст добавлен: 23 февраля 2022, 02:02

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Автор книги: Екатерина Глобаж



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Bescherung, -en (f.) – der Zeitpunkt, an dem die Weihnachtsgeschenke ausgepackt werden dürfen

etwas verschieben – hier: einen Termin so ändern, dass er später stattfindet

Mitternacht (f., nur Singular) – 12 Uhr nachts

sehnsüchtig – so, dass man sich etwas sehr wünscht

Fachkräfte suchen ihr Glück im Ausland

Pro Jahr wandern rund 180.000 Deutsche aus. Die meisten von ihnen sind hochqualifiziert. Viele kehren nach einigen Jahren zurück, aber nicht alle. Wissenschaftler diskutieren über die Konsequenzen für Deutschland.

Ein gutes Jobangebot, bessere Bezahlung – meistens ist es die Arbeit, die Deutsche für längere Zeit ins Ausland führt. Dort verdienen die Auswanderer pro Monat im Durchschnitt etwa 1.200 Euro mehr als in der Heimat. Es gibt aber auch viele andere Gründe. Fast die Hälfte wandert aus, um anders zu leben als in Deutschland. Sie wünschen sich zum Beispiel ein anderes Klima oder wollen eine neue Kultur kennenlernen.

Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung haben herausgefunden, dass jedes Jahr rund 180.000 Deutsche auswandern. Vor allem hochqualifizierte Fachkräfte verlassen das Land: 76 Prozent der Auswanderer haben einen Hochschulabschluss. Muss man sich deshalb Sorgen um Forschung und Wirtschaft in Deutschland machen?

Nein, meint Andreas Ette vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Denn von 180.000 Auswanderern bleiben nur 51.000 für immer im Ausland. Die meisten kehren irgendwann nach Deutschland zurück. Gabriel Felbermayr, der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, ist anderer Meinung: „Wir haben über die letzten zehn Jahre eine halbe Million Menschen ans Ausland verloren und drei Viertel davon sind hochgebildet. Das ist für eine Volkswirtschaft (…), die stark auf gut ausgebildete Menschen angewiesen ist, keine gute Nachricht.“

Felbermayr meint, dass man die Rückkehr nach Deutschland attraktiver machen muss, zum Beispiel durch niedrigere Steuern und Abgaben. Außerdem sollte man die Arbeitsbedingungen an den Hochschulen verbessern. Das fordert auch Werner Eichhorst vom Forschungsinstitut für die Zukunft der Arbeit. Denn in Deutschland erhalten Wissenschaftler oft nur befristete Verträge mit einer kurzen Laufzeit. In einem Punkt sind sich aber alle einig: Menschen mit Auslandserfahrung sind eine Bereicherung – nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Gesellschaft.

Vokabular

Fachkräfte suchen ihr Glück im Ausland

Fachkraft, -kräfte (f.) – jemand, der gut ausgebildet und für eine bestimmte Arbeit qualifiziert ist

aus|wandern – sein Heimatland verlassen und in ein anderes Land gehen, um dort zu leben und zu arbeiten

hochqualifiziert – für eine bestimmte Tätigkeit sehr gut ausgebildet

zurück|kehren – an einen Ort zurückgehen (Substantiv: die Rückkehr)

Wissenschaftler, – /Wissenschaftlerin, -nen – jemand, der an einer Forschung arbeitet

etwas heraus|finden – etwas entdecken; etwas erfahren; etwas wissen, was man vorher noch nicht wusste

Bereicherung, -en (f.) – etwas, das hinzukommt und etwas besser macht

Hochschulabschluss, -abschlüsse (m.) – die Tatsache, dass man ein Studium an einer Universität oder einer anderen Hochschule mit Erfolg beendet hat

Million, -en (f.) – Zahlwort: 1.000.000

hochgebildet – so, dass jemand sehr viel gelernt hat und sehr viel weiß

Volkswirtschaft, -en (f.) – die gesamte Wirtschaft eines Landes

auf etwas/jemanden angewiesen sein – etwas/jemanden unbedingt brauchen; von etwas/jemandem abhängig sein

attraktiv – hier: so, dass etwas interessant und positiv für jemanden ist

Abgabe, -n (f.) – Geld, das man an den Staat bezahlen muss, z. B. für Steuern und Versicherungen

befristet – hier: so, dass jemand einen Arbeitsvertrag nur für eine bestimmte Zeit bekommt

Laufzeit, -en (f.) – hier: die Zeit, während der ein Vertrag gültig ist

sich einig sein – der gleichen Meinung sein

Elektroschrott: zu wertvoll für die Müllhalde

Viele elektronische Geräte wandern schon nach wenigen Jahren in den Müll. Aber eigentlich sind sie dafür viel zu schade. Denn sie enthalten wertvolle Stoffe, die nur schwer zu gewinnen sind.

Fernseher, Tablets, Handys: Meist benutzen wir diese Geräte nur wenige Jahre. Dann wandern sie in den Müll, weil sich eine Reparatur nicht mehr lohnt oder das Gerät nicht mehr modern genug ist. So entstehen große Mengen Elektroschrott. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen sind es über 44 Millionen Tonnen im Jahr.

Aber eigentlich ist dieser Elektroschrott viel zu schade für die Müllhalde, denn die Geräte enthalten wertvolle Stoffe. Diese Stoffe zu recyceln, ist das Ziel von Firmen wie der Electrical Waste Recycling Group in der nordenglischen Stadt Huddersfield. Dort werden alte Geräte zerlegt. Wertvolle Materialien, zum Beispiel Kupfer, verkauft die Firma dann weiter.

Schwieriger als die Wiederverwertung von Glas und Kunststoff ist das Recycling von einzelnen Materialien, die für die Herstellung von Smartphones verwendet werden. Besonders wertvoll sind dabei Seltene Erden. Diese Stoffe zu gewinnen, kostet viel Energie und ist teuer. Außerdem entstehen dabei Gifte, die das Wasser verunreinigen.

Die Hersteller von Smartphones kümmern sich bis jetzt kaum um das Recycling. Doch das könnte sich ändern, weil die Seltenen Erden wahrscheinlich schon in 100 Jahren verbraucht sein werden. Gleichzeitig wird der Bedarf an den wertvollen Materialien wohl noch steigen. Denn in Zukunft sollen immer mehr elektronische Geräte benutzt werden, um den Verbrauch von Kohle und Öl zu senken. Deshalb wäre das Recycling dieser Stoffe besonders wichtig.

Vokabular

Elektroschrott: zu wertvoll für die Müllhalde

Elektroschrott (m., nur Singular) – alte elektrische Geräte/Teile, die nicht mehr verwendet werden

wertvoll – kostbar; sehr teuer

Müllhalde, -en (f.) – der Ort, an den der Müll aus einer Stadt/Region gebracht wird

in den Müll wandern – umgangssprachlich für: weggeworfen werden

für etwas zu schade sein – zu gut/zu teuer für etwas sein

etwas gewinnen – hier: etwas (einen Stoff) aus der Erde herausholen

Schätzung, -en (f.) – die Vermutung, wie viel etwas ungefähr ist

Vereinte Nationen (nur im Plural) – die UN; eine gemeinsame Organisation der Staaten auf der Welt

Tonne, -n (f.) – hier: ein Maß für das Gewicht; 1000 Kilogramm

etwas recyceln (aus dem Englischen) – etwas wiederverwenden; aus etwas Gebrauchtem etwas Neues herstellen

etwas zerlegen – hier: die einzelnen kleinen Teile von etwas auseinandernehmen

Kupfer (n., nur Singular) – ein weiches, rotes Metall

Wiederverwertung, -en (f.) – die Tatsache, dass man etwas Altes für etwas Neues benutzt; das Recycling

Smartphone, -s (n., aus dem Englischen) – ein Mobiltelefon mit zahlreichen zusätzlichen Funktionen

Seltene Erde, -n (f.) – ein Metall, das sehr selten ist, zum Beispiel Indium

etwas verunreinigen – etwas schmutzig machen

Hersteller, -/Herstellerin, -nen – eine Firma, die ein Produkt produziert

Bedarf (m., nur Singular) – die Menge von etwas, das man braucht

etwas senken – hier: etwas niedriger machen; etwas reduzieren

Wenn der Papierberg wächst

Der Onlinehandel boomt. Täglich werden Milliarden von Päckchen geliefert, gleichzeitig wächst der Papierberg. Jetzt fordern Kommunen, dass Händler wie Amazon sich mehr an der Müllentsorgung beteiligen.

Noch schnell ein Klick, und schon ist das Paket unterwegs zu uns nach Hause. 2018 wurden in ganz Deutschland rund 3,5 Milliarden Pakete und Päckchen verschickt. Der Onlinehandel boomt. Damit die Ware auf dem Weg zum Kunden nicht kaputt geht, ist sie in Plastik und Pappkartons verpackt. Das führt allerdings dazu, dass immer mehr Verpackungen in die Papiertonnen geworfen werden.

„Oft landen die Pappkartons – so wie sie sind – in der Papiertonne“, weiß der VKU, der Verbandkommunaler Unternehmen in Deutschland. Viele Leute zerreißen die Verpackungen nicht. Die Folge ist, dass die Mülltonnen schneller voll sind, und das verursacht natürlich höhere Kosten.

Zwar bezahlen die Hersteller der Verpackungen schon eine Gebühr für die Entsorgung, aber das ist im Vergleich zu der gestiegenen Menge an Verpackungsmüll zu wenig, findet der VKU. Damit die Bürger nicht mehr Müll-Gebühren zahlen müssen, sollen sich jetzt Online-Händler wie Amazon an den höheren Kosten beteiligen, fordern die Kommunen.

Die Onlinehändler versuchen deshalb, die Verpackung ihrer Pakete zu optimieren. „Es ist uns wichtig, nicht zu große Pakete zu verschicken, denn diese sind teuer“, erklärt Amazon.  „Wir möchten keine Luft verschicken.“ Die Bundesregierung hat Anfang 2019 ein neues Gesetz verabschiedet. Es soll dafür sorgen, dass die Unternehmen weniger Verpackungen herstellen. Außerdem soll das Gesetz helfen, dass mehr recycelt wird.

Vokabular

Wenn der Papierberg wächst

Onlinehandel (m., nur Singular) – der Handel im Internet

boomen (aus dem Englischen) – hier: ein schnelles, großes wirtschaftliches Wachstum erleben

Milliarde, -n (f.) – 1.000.000.000; tausend Millionen

Kommune, -n (f.) – hier: ein Ort (eine Stadt, ein Dorf) mit einer eigenen Verwaltung; eine Gruppe von Orten, die eine gemeinsame Verwaltung haben

Händler, – /Händerlin, -nen – jemand, der Waren kauft und wieder verkauft

sich an etwas beteiligen – bei etwas mitmachen

Klick, -s (m.) – hier: das Auswählen einer Sache am Computer

etwas verschicken – etwas mit der Post senden

Pappkarton, -s (m.) – eine Kiste aus dickem Papier

etwas verpacken – etwas ein|packen

Verpackung, -en (f.) – das Material, in das man Waren einpackt

landen – hier: enden; ankommen

Verband, Verbände (m.) – hier: eine Vereinigung von Organisationen mit gleichen Interessen

kommunal – bezogen auf eine Stadt oder Gemeinde

etwas zerreißen – an etwas stark ziehen und es so kaputtmachen

Hersteller, -/Herstellerin, -nen – eine Firma, die ein Produkt produziert

Entsorgung (f., nur Singular) – das Wegbringen/die Beseitigung von Müll

etwas optimieren – etwas verbessern

ein Gesetz verabschieden – ein Gesetz beschließen

etwas recyceln (aus dem Englischen) – aus gebrauchten Gegenständen neue Gegenstände herstellen

Drogensucht: kein Geld für Prävention

Von A wie Alkohol bis Z wie Zigaretten: Laut Bundesregierung sind mindestens acht Millionen Deutsche süchtig nach legalen oder illegalen Drogen. Für Prävention fehlt vielen Kommunen das Geld.

Legale Drogen wie Alkohol und Zigaretten gehören für viele Menschen ganz selbstverständlich zum Alltag. Aber der Konsum dieser Drogen kann schnell zur Sucht werden. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 sind vier Millionen Deutsche süchtig nach Nikotin, 1,6 Millionen sind alkoholabhängig. Besonders auf dem Land ist Alkohol das häufigste Suchtmittel.

In den Städten spielen außerdem auch illegale Drogen eine große Rolle. Zum Beispiel ist der Konsum von Kokain in Berlin, Hamburg, München und Dortmund so hoch, dass dort Spuren der Droge im Abwasser gefunden wurden. Immer öfter haben die Mitarbeiter von Beratungsstellen mit Menschen zu tun, die gleichzeitig von mehreren Drogen abhängig sind.

Der Kampf gegen die Drogensucht kostet Geld. Diese Kosten tragen vor allem die Kommunen: Sie betreiben Beratungsstellen und unterstützen Suchtkranke, die ihre Arbeit oder ihre Wohnung verloren haben. Auch Familienmitglieder von Betroffenen brauchen oft Hilfe. Das gilt besonders für Kinder, deren Eltern ein Suchtproblem haben.

Im November 2019 hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, Vertreter der Kommunen zu einer Konferenz eingeladen. Dabei wurde darüber diskutiert, wie die Zahl der Drogenabhängigen gesenkt werden kann. Ein wichtiges Mittel wäre die Prävention, um zu verhindern, dass Menschen überhaupt Drogen nehmen. Aber für solche Programme fehlt den meisten Kommunen das Geld.

Vokabular

Drogensucht: kein Geld für Prävention

Sucht, Süchte (f.) – die Tatsache, dass man ohne etwas nicht mehr leben kann

Prävention, -en (f., meist im Singular) – die Maßnahme, die dafür sorgen soll, dass etwas nicht passiert; die Vorbeugung

nach etwas süchtig sein – ohne etwas nicht leben können

legal – vom Gesetz erlaubt; nicht gegen das Gesetz

illegal – vom Gesetz her verboten

Kommune, -n (f.) – hier: ein Ort (eine Stadt, ein Dorf) mit einer eigenen Verwaltung; eine Gruppe von Orten, die eine gemeinsame Verwaltung haben

Konsum (m., nur Singular) – der Gebrauch von etwas

Studie, -n (f.) – hier: die wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema

Nikotin (n., nur Singular) – ein Stoff, der in Tabak enthalten ist; ein Nervengift

Suchtmittel, – (n.) – eine Droge; ein chemischer Stoff, der abhängig macht

Kokain (n., nur Singular) – eine Droge, die aus den Blättern der Coca-Pflanze hergestellt wird

Abwasser, Abwässer (n.) – das dreckige Wasser, das aus Häusern und Fabriken kommt

Beratungsstelle, -n (f.) – ein Ort, an dem man Hilfe bekommt und informiert wird

etwas betreiben – hier: dafür sorgen, dass etwas funktioniert; auch: etwas finanzieren

Betroffene, -n (m./f.) – die Person, die ein bestimmtes Problem hat

Drogenbeauftragte,-n (m./f.) – jemand, der sich um das Problem des Drogen– und Alkoholkonsums in der Gesellschaft kümmert

Vertreter,-/Vertreterin, -nen – hier: jemand, der zu einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe oder Institution gehört

etwas senken – hier: etwas vermindern; dafür sorgen, dass etwas weniger wird

Meine Heimat, deine Heimat

Heimat – ein typisch deutscher Begriff, der sehr unterschiedlich interpretiert wird. Aber ist er überhaupt noch zeitgemäß? Diese Frage haben jetzt deutsche Autoren mit Migrationshintergrund auf einem Festival diskutiert.

#irgendwasmitheimat – so lautet das Motto des Literatürkfestivals, eines türkisch-deutschen, internationalen Literaturfests. Heimat – was ist das eigentlich? Ein realer Ort? Ein Gefühl? Die Autoren des Buches „Eure Heimat ist unser Albtraum“ diskutierten auf dem Festival darüber, was für sie Heimat bedeutet. Sie selbst haben einen Migrationshintergrund und leben in erster, zweiter oder dritter Generation in Deutschland.

Die Autoren haben alle ihre persönlichen, oft schmerzhaften Erfahrungen mit dem Begriff gemacht. Denn häufig hat Heimat auch mit Abgrenzung zu tun. Oft wurde ihnen zu verstehen gegeben, dass sie nicht dazugehören, dass sie „anders“ sind – zum Beispiel durch die Frage „Woher kommst du?“ Die schwarze Autorin Sharon Dodua Otoo spricht offen mit ihren Kindern über ihre Erfahrungen der Ausgrenzung. Ihr Sohn hat dadurch seine eigene Definition für „Heimat“ gefunden: „Mein Zuhause ist ein Ort, für den ich gekämpft habe. […] Diesen Kampf zu führen, ist Teil meiner Heimat geworden.“

Die Tatsache, dass die Frage nach der Herkunft überhaupt noch gestellt wird, zeigt ein gesellschaftliches Problem: In Deutschland hängt es immer noch vom Aussehen ab, ob man „dazugehört“ oder nicht. Rechtspopulisten haben diesen Zusammenhang in den letzten Jahren noch verstärkt. Sie haben dafür gesorgt, dass der Begriff Heimat immer öfter als Mittel der Abgrenzung interpretiert wird.

Der Politikwissenschaftler Max Czollek spricht sich daher in seinem Buch „Desintegriert euch!“ gegen den Heimatbegriff aus. Er setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der man ohne Angst verschieden sein kann. Dass der Heimatbegriff nun in der Politik wieder verstärkt verwendet wird, findet er nicht nur nicht zeitgemäß, sondern gefährlich: „Die Realität ist eine ausschließende, und das macht diesen politischen Heimatbegriff so toxisch.“

Vokabular

Meine Heimat, deine Heimat

etwas interpretieren – hier: etwas deuten; etwas auf eine bestimmte Art sehen

zeitgemäß – modern; so, dass etwas in die heutige Zeit passt

Migrationshintergrund (m., nur Singular) – die Tatsache, dass man in einem Land lebt, aber selbst (oder die Familie) ursprünglich aus einem anderen Land kommt

Ruhrgebiet (n., nur Singular) – eine Region im Westen Deutschlands, in der es früher viel Industrie und (Kohle-)Bergbau gab

Albtraum, -träume (m.) – ein böser, schrecklicher Traum

erste Generation, -en (f.) – hier: die Gruppe von Menschen, die aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen ist (zweite Generation: die Kinder der ersten Generation)

schmerzhaft – so, dass etwas wehtut

Abgrenzung, -en (f.) – hier: das öffentliche Zeigen der Unterschiede zwischen der eigenen Gruppe und anderen Gruppen

Definition, -en (f.) – hier: die genaue inhaltliche Erklärung eines Wortes

Rechtspopulist, -en/Rechtspopulistin, -nen – jemand, der versucht, mit rechten, nationalistischen Ideen politisch erfolgreich zu sein

etwas verstärken – etwas steigern; etwas stärker machen

Politikwissenschaftler, -/Politikwissenschaftlerin, -nen – jemand, der sich beruflich mit der Entwicklung der Politik beschäftigt

sich desintegrieren – sich nicht integrieren; nicht mehr so sein wie alle anderen

sich gegen etwas aus|sprechen – öffentlich sagen, dass man etwas nicht gut findet; öffentlich sagen, dass man etwas nicht möchte

sich für etwas/jemanden ein|setzen – für etwas/jemanden kämpfen

jemanden aus|schließen – hier: sich so verhalten, dass man bestimmte Personen nicht als Teil der Gruppe akzeptiert

toxisch – giftig

Aktion gegen Plastikmüll im Meer

Zu viel Plastikmüll landet im Meer. Die niederländische Organisation „The Ocean Cleanup“ hat eine große Aktion gestartet, um das Problem zu lösen. Schiffe sollen den Müll auffangen.

Es wird geschätzt, dass seit 1950 weltweit etwa 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert wurden. Häufig endet der Kunststoff als Müll in der Umwelt. Besonders Flüsse sind damit verschmutzt. Und über die Flüsse gelangt das Plastik schließlich auch ins Meer. Dort stellt es zum Beispiel als Mikroplastik eine Gefahr für Menschen und Tiere dar, da es über die Nahrung aufgenommen werden kann.

„The Ocean Cleanup“, eine niederländische Organisation, versucht nun, das Problem zu lösen. Schiffe sollen den Müll dort auffangen, wo Flüsse ins Meer fließen. Die ersten beiden „Müllfänger“-Schiffe sind in Malaysia und Indonesien im Einsatz. An 1000 Flüssen sollen in Zukunft weitere Schiffe dabei helfen, dass weniger Plastikmüll im Meer landet. Aber ist das eine echte Lösung für das Plastikproblem?

Nadja Ziebarth, Leiterin des Meeresschutzbüros der Organisation BUND, spricht einen anderen Aspekt an. Sie findet, dass grundsätzlich weniger Plastik verwendet werden sollte, und fordert: „Wir müssen Plastik vermeiden, wo es nur geht. Plastik muss recycelt werden und Plastik ist kein Wertstoff, den man rumliegen lässt. Aus diesem Grund brauchen wir Verbote von Einmalplastik […].“

Mikroplastik entsteht vor allem durch Reifenabrieb von Autos auf den Straßen und durch das Waschen von Textilien aus Kunststofffasern. Jedes Jahr gelangen in Deutschland laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts etwa 5,4 Kilogramm Mikroplastik pro Person in die Umwelt. Experten sagen, dass die Menge um 96 Prozent reduziert werden muss – auf 200 Gramm. Nadja Ziebarths Fazit zur Aktion von „The Ocean Cleanup“ ist daher ernüchternd: „Die Entlastung der Meere durch Müllfänger in den Flüssen ist besser als nichts, aber auch nicht die Lösung.“

Vokabular

Aktion gegen Plastikmüll im Meer

Plastikmüll (m., nur Singular) – der Abfall aus dem Material, aus dem z. B. Joghurtbecher und Tüten hergestellt werden und das nicht biologisch abbaubar ist

landen – umgangssprachlich für: ankommen

Aktion, -en (f.) — eine Handlung, mit der ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll

etwas auf|fangen – hier: etwas einsammeln

etwas schätzen – hier: etwas (z. B. eine Anzahl) ungefähr benennen

Kunststoff, -e (m.) – das Plastik

Mikroplastik (n., nur Singular) – Plastikteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind

etwas verschmutzen – etwas schmutzig machen; etwas verunreinigen

gelangen – hier: an einen Ort kommen

eine Gefahr dar|stellen – gefährlich sein

etwas auf|nehmen – hier: so sein, dass etwas über die Nahrung oder Wasser in den Körper gelangt

im Einsatz sein – hier: eingesetzt werden; hier auch: genutzt werden

Aspekt, -e (m.) – hier: einer von mehreren Gründen

recyceln (aus dem Englischen) – etwas wiederverwenden; aus etwas Gebrauchtem etwas Neues herstellen

Wertstoff, -e (m.) – das Material/der Gegenstand, das/den man wiederverwenden und recyceln kann

etwas rumliegen lassen – umgangssprachlich für: etwas nicht aufräumen/entsorgen

Reifenabrieb,-e (m.) – die Abnutzung von Reifen (z. B. eines Autos) durch Reibung

Textilien (nur Plural) – hier: z. B. Kleidung aus Stoff

Kunststofffaser, -n (f.) – Stoff aus einem Material wie z. B. Polyester

Fazit (n., nur Singular) – das zusammenfassende Ergebnis

ernüchternd – so, dass Hoffnungen, die man sich gemacht hat, nicht wahr werden

Die Deutschen lieben Bargeld

Bezahlen ohne Bargeld ist fast überall auf dem Vormarsch. In Deutschland entwickelt sich das Bezahlen mit Karte oder Handy aber sehr langsam, denn die Deutschen verzichten nur ungern auf Scheine und Münzen.

Im Taxi, im Restaurant oder in der Bar – wenn es in Deutschland ans Bezahlen geht, erleben ausländische Besucher oft eine Überraschung: Mancher Taxifahrer akzeptiert nur Bargeld und nicht in jedem Restaurant gibt es ein Kartenlesegerät. Menschen aus anderen Teilen der Welt, in denen das Bezahlen mit Karte oder Handy schon lange normal geworden ist, fragen sich: Was ist los in diesem Land?

Es geht um Kontrolle, erklärt der Wirtschaftspsychologe Erich Kirchler: „Wir wollen Autonomie, wir wollen die Freiheit und die Praktikabilität, die Bargeld bietet.“ Die Menschen in Deutschland möchten nicht, dass Banken oder der Staat ihre Ausgaben kontrollieren. Außerdem haben sie ihr Geld gerne im Blick. Und das geht am besten mit Scheinen und Münzen.

Tatsächlich wächst der Einfluss der Banken durch bargeldloses Bezahlen. Der südafrikanische Anthropologe Brett Scott spricht deshalb nicht von einer „bargeldlosen Gesellschaft“, sondern von einer „bankvollen Gesellschaft“. Scott, der in Großbritannien lebt, beschäftigt sich seit längerer Zeit mit diesem Thema. Er hat beobachtet, dass die Briten den Einfluss großer Unternehmen und Institutionen leichter akzeptieren als Menschen in anderen Ländern.

Es ist also keine Überraschung, dass das Bezahlen ohne Bargeld in Großbritannien auf dem Vormarsch ist. Es gibt dort sogar Straßenmusiker, die Lesegeräte für Karten haben. Zum Beispiel Francis Petrini aus London: Er möchte nicht mehr auf das Gerät verzichten, denn seit er es besitzt, verdient er deutlich mehr. Die meisten Straßenmusiker in Deutschland sind davon noch weit entfernt. Aber die Deutschen haben ja auch genug Bargeld in der Tasche.

Vokabular

Die Deutschen lieben Bargeld

Bargeld (n., nur Singular) – Geld aus Papier oder Metall, mit dem man direkt bezahlt

auf dem Vormarsch sein – hier: zunehmen; immer häufiger werden

auf etwas verzichten – etwas freiwillig nicht nutzen

Schein, -e (m.) – hier: Papiergeld

Münze, -n (f.) – ein kleines Geldstück aus Metall

Wenn es an … geht, … – Wenn es Zeit für … ist, …

eine Überraschung erleben – (negativ) überrascht werden

etwas akzeptieren – zu etwas „ja“ sagen; etwas so annehmen, wie es ist

Kartenlesegerät, -e (n.) – ein Gegenstand, mit dem man Zahlungen per Karte annehmen kann

Wirtschaftspsychologe, -n/Wirtschaftspsychologin, -nen – jemand, der untersucht, wie Menschen sich in wirtschaftlichen Zusammenhängen verhalten

Autonomie, -n (f., Plural selten) – die Unabhängigkeit; die Selbstständigkeit

Praktikabilität (f., nur Singular) – die Tatsache, dass etwas praktisch ist

Ausgabe, -n (f.) – hier: die Tatsache, dass man Geld für etwas bezahlt

etwas im Blick haben – hier: immer genau wissen, was mit etwas passiert

Anthropologe, -n/Anthropologin, -nen – jemand, der die Entwicklung des Menschen und der Gesellschaft untersucht

Unternehmen, – (n.) – hier: die Firma

Institution, -en (f.) – die Organisation

Straßenmusiker, -/Straßenmusikerin, -nen – jemand, der in der Öffentlichkeit Musik macht, und Geld von Leuten bekommt, die vorbeigehen

weit von etwas entfernt sein – hier: noch nicht an einem bestimmten Punkt der Entwicklung angekommen sein

Scham: unangenehm, aber wichtig

Niemand schämt sich gern, denn Scham ist ein sehr unangenehmes Gefühl. Trotzdem ist es wichtig für die Gesellschaft. Wofür man sich schämt, hängt deshalb stark von der Kultur ab, in der man lebt.

Jeder von uns erlebt irgendwann mal peinliche Situationen: Wir haben einen Fehler gemacht oder jemanden enttäuscht und schämen uns dafür. Dann schlägt unser Herz schneller, wir erröten und wollen am liebsten im Boden versinken. Scham ist ein unangenehmes, manchmal sogar ein schmerzhaftes Gefühl. Nicht ohne Grund kommt „peinlich“ von dem alten Wort „Pein“.

Alle Menschen können Scham empfinden, aber sie werden nicht damit geboren. Um sich zu schämen, muss man erst die Regeln kennen, die in einer Gesellschaft herrschen. Diese Regeln können sehr unterschiedlich sein. In Deutschland schämt man sich zum Beispiel, wenn man beim Essen schmatzt oder rülpst. Es ist auch peinlich, wenn man vergisst, das Preisschild an einem Geschenk zu entfernen. Aber in anderen Kulturen kann genau dieses Verhalten richtig und höflich sein.

Weil wir wissen, wie unangenehm Scham ist, wollen wir sie vermeiden. Scham sorgt dafür, dass wir uns an Regeln halten. Und so schützt sie die Gemeinschaft. Sie schützt aber auch uns selbst – nämlich davor, aus der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden. Wir schämen uns sogar, wenn eine andere Person peinliches Verhalten zeigt. Besonders Menschen, die selbst schon häufig Schamgefühle erlebt haben, empfinden dieses „Fremdschämen“ sehr stark.

Trotzdem nimmt schamloses Verhalten zu. Heute können wir im Internet oder im Fernsehen ständig beobachten, wie Menschen sich selbst oder andere in peinliche Situationen bringen. Dazu meint der Therapeut Udo Baer, der ein Buch über Scham geschrieben hat: „Da werden Schamgrenzen überschritten, die plötzlich alltäglich werden.“ Wir erleben schamloses Verhalten und gewöhnen uns daran. Und so hat die Scham immer weniger Einfluss auf uns und auf die Gesellschaft, in der wir leben.

Vokabular

Scham: unangenehm, aber wichtig

Scham (f., nur Singular) – das schlechte Gefühl, wenn man sich nicht richtig verhalten oder einen Fehler gemacht hat

sich für etwas schämen – sich schlecht fühlen, weil man einen Fehler gemacht oder sich nicht richtig verhalten hat

peinlich – unangenehm; so, dass man sich wegen seines Verhaltens schlecht fühlt

erröten – rot im Gesicht werden, weil man etwas sehr unangenehm findet

am liebsten im Boden versinken wollen – sich wünschen, dass man ganz klein wird und sich verstecken kann; sich wünschen, dass man von niemandem gesehen wird

schmerzhaft – so, dass etwas wehtut

von etwas kommen – hier: aus einem anderen Wort gebildet sein/werden

Pein (f., nur Singular) – veraltet: starker Schmerz

etwas empfinden – etwas fühlen

schmatzen – so essen, dass andere hören, wenn man den Mund öffnet und schließt

rülpsen – nach dem Essen/Trinken laut Luft aus dem Magen durch den Mund drücken

etwas entfernen – dafür sorgen, dass etwas nicht mehr da ist

etwas vermeiden – dafür sorgen, dass etwas nicht passiert

jemanden aus|stoßen – dafür sorgen, dass jemand nicht mehr Teil einer Gruppe ist

Fremdschämen (n., nur Singular) – umgangssprachlich: ein schlechtes Gefühl, das man hat, wenn andere Personen sich nicht richtig verhalten

ständig – immer

Therapeut, -en/Therapeutin, -innen – hier: der Psychotherapeut; jemand, der einen wegen einer psychischen Krankheit behandelt

eine Grenze überschreiten – hier: etwas tun, was man eigentlich nicht tun sollte

Orthorexie: Wenn gesundes Essen zur Sucht wird

Kein Fleisch, kein Zucker, keine Kohlenhydrate: Für manche Menschen wird gesunde Ernährung zur Sucht. Menschen, die extrem auf ihre Ernährung fixiert sind, haben oft die Essstörung Orthorexie.

Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit gesunder Ernährung und streichen zum Beispiel Fleisch, Zucker und Kohlenhydrate von ihrem Ernährungsplan. Ist man zu sehr auf gesundes Essen fixiert, kann daraus aber eine Sucht werden: Menschen mit Orthorexie setzen immer mehr Lebensmittel auf die rote Liste der Nahrungsmittel, die sie nicht essen. Die vermeintlich gesunde Ernährung ist dann oft gar nicht mehr so gesund.

Die Störung entwickelt sich meistens schleichend. Thomas Huber, Chefarzt einer Klinik, die auf Essstörungen spezialisiert ist, erzählt über eine Patientin: „Sie wollte sich gesünder ernähren, war nicht übergewichtig, und mit ihrem Körper eigentlich zufrieden. […] Sie hat sich im Internet mit gesunder Ernährung beschäftigt, hat viele Halbwahrheiten gelesen und immer mehr Angst vor verschiedenen Lebensmitteln entwickelt. […] Als sie zu uns kam, wog sie rund 40 Kilo.“

Die Folge von Orthorexie sind oft Mangelerscheinungen. Viele Betroffene bekommen auch Probleme mit ihrer Umgebung. Ein gemeinsames Essen mit Freunden? Für die meisten ist das nicht möglich. Sie lehnen ab aus Angst, mit ungesundem Essen konfrontiert zu werden. Manche versuchen auch, andere zu missionieren. Sie machen ihnen ein schlechtes Gewissen und versuchen sie zu überzeugen, dass sie nicht so weiter essen können wie bisher.

Orthorexie kommt vor allem in reichen Ländern vor, wo Menschen sich aussuchen können, was sie essen. Dort wo die Lebensmittel knapp sind, kommt niemand auf die Idee, bestimmte Lebensmittel einfach so nicht mehr zu essen. Der amerikanische Mediziner Bratman, der der Krankheit den Namen gab, beschrieb das Leben von Betroffenen mit folgenden Worten: „Statt eines Lebens besitzen sie nur noch einen Speiseplan.“

Vokabular

Orthorexie: Wenn gesundes Essen zur Sucht wird

Orthorexie – Krankheit, bei der man nur ganz wenige, gesunde Lebensmittel isst

Sucht, Süchte (f.) – die Tatsache, dass man ohne etwas nicht mehr leben kann

Kohlenhydrat, -e (n.) – ein Bestandteil in Nahrung (z. B. in Nudeln), der Energie liefert

auf etwas fixiert sein – sich sehr auf etwas konzentrieren; an nichts anderes denken

Essstörung, -en (f.) – eine krankhafte Art sich zu ernähren

etwas streichen – hier: dafür sorgen, dass es etwas nicht mehr gibt; etwas abschaffen

etwas auf die rote Liste setzen – eine Liste mit Dingen machen, die man meiden soll

vermeintlich – hier: mutmaßlich; wahrscheinlich

schleichend – so, dass etwas langsam geschieht

Klinik, -en (f.) – das Krankenhaus

auf etwas spezialisiert sein – etwas besonders häufig machen und viel Erfahrung haben; ein Experte/eine Expertin in einem bestimmten Gebiet sein


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