355 500 произведений, 25 200 авторов.

Электронная библиотека книг » Екатерина Глобаж » Top Themen B1-B2. Немецкий язык » Текст книги (страница 1)
Top Themen B1-B2. Немецкий язык
  • Текст добавлен: 23 февраля 2022, 02:02

Текст книги "Top Themen B1-B2. Немецкий язык"


Автор книги: Екатерина Глобаж



сообщить о нарушении

Текущая страница: 1 (всего у книги 3 страниц)

Екатерина Глобаж
Top Themen B1-B2. Немецкий язык

Kommt das Wahlrecht mit 16?

Das Interesse junger Menschen an Politik nimmt zu. Viele engagieren sich, zum Beispiel für den Klimaschutz. Wählen dürfen sie aber erst mit 18 Jahren. Mehrere Parteien fordern deshalb das Wahlrecht mit 16.

Politikverdrossenheit bei Jugendlichen war gestern. Heute beschäftigen sich viele junge Menschen wieder mit politischen Themen und engagieren sich, zum Beispiel bei Demonstrationen für den Klimaschutz. Das zeigt auch die Shell-Studie von 2019: Laut der Studie interessieren sich 41 Prozent der Jugendlichen für Politik. Deshalb fordern Politiker verschiedener Parteien, dass die Altersgrenze für das Wahlrecht von 18 auf 16 Jahre gesenkt wird. Bis jetzt dürfen 16-Jährige in vielen Bundesländern schon bei Kommunalwahlen wählen, aber nicht bei Bundestagswahlen.

Seit der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 ist das Wahlrecht immer wieder geändert worden. Oft haben die Änderungen dazu geführt, dass die Gruppe der Wahlberechtigten größer wurde. Im Kaiserreich durften nur Männer über 25 Jahren wählen – das waren etwa 20 Prozent der Bevölkerung. In der Weimarer Republik erhielten 1919 Männer und Frauen ab 20 Jahren das Wahlrecht. Und 1970 senkte die Regierung unter Willy Brandt, der mit dem Slogan „Mehr Demokratie wagen“ für sich geworben hatte, die Altersgrenze auf 18 Jahre.

Doch beim Wahlrecht geht es nicht nur um die Stärkung der Demokratie und um gesellschaftliche Veränderungen. Demokratieforscher Robert Vehrkamp erklärt: „Wahlrechtsfragen sind immer auch Machtfragen.“ Es ist deshalb keine Überraschung, dass besonders Politiker der Grünen, der SPD und der Linkspartei nun das Wahlrecht mit 16 fordern. Denn sie hoffen besonders auf Stimmen von jungen Wählern. Ob sie die wirklich bekommen, ist aber unsicher: Das Wahlverhalten der Jüngeren ist „volatil“, sagt Robert Vehrkamp. Wen sie wählen, weiß man also erst am Wahltag – wenn das neue Wahlrecht überhaupt kommt.

Vokabular

Kommt das Wahlrecht mit 16?

Wahlrecht (n., nur Singular) – die Tatsache, dass man über einen Politiker/eine Politikerin oder eine politische Partei mitentscheiden darf; die Tatsache, dass man das Recht hat zu wählen

sich engagieren – hier: aktiv sein; viel für ein bestimmtes Ziel tun

Politikverdrossenheit (f., nur Singular) – umgangssprachlich für: Interessenlosigkeit, Ablehnung, Misstrauen gegenüber dem politischen System

etwas war gestern – hier umgangssprachlich für: etwas ist Vergangenheit

Studie, -n (f.) – hier: die wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema

Prozent, -e (n.) – ein Teil von Hundert

etwas senken – hier: etwas niedriger machen; etwas reduzieren

Kommunalwahl, -en (f.) – die Wahl in einer Stadt oder Region

Bundestagswahl, -en (f) – die Wahl des deutschen Parlaments

Deutsches Reich (n., nur Singular) – der Name des deutschen Staats (1871 bis 1945)

Wahlberechtigte, -n (m./f.) – die Person, die wählen darf

Kaiserreich, -e (n.) – ein Staat, der von einer Art König (Kaiser) regiert wird

Weimarer Republik (f., nur Singular) – der deutsche Staat von 1919–1933

Slogan, -s (m., aus dem Englischen) – ein kurzer Text, mit dem man für etwas werben will; das Motto

etwas wagen – etwas versuchen und nicht wissen, ob es funktioniert

für jemanden/etwas werben – Werbung für jemanden/etwas machen

Stärkung (f., hier nur Singular) – die Tatsache, dass man etwas stärker macht

SPD (f.) – Abkürzung für: Sozialdemokratische Partei Deutschlands

volatil – hier: so, dass sich etwas leicht und schnell verändert

Wälder im Klimawandel

Hitze, Trockenheit und Stürme: Die Wälder leiden unter dem Klimawandel. Deutschlandweit sind 80 Prozent des Waldes geschädigt. Forscher suchen neue Konzepte. Doch wie kann der Wald der Zukunft aussehen?

Die Rinde des Baums fühlt sich trocken an. Viel zu wenig hat es geregnet, viel zu heiß war es in den letzten Jahren. Försterin Leonore Gärtner zeigt Besuchern ihr Forstrevier im Bergischen Land – und die Folgen des Klimawandels. „Schäden zeigen sich meist zunächst am Blatt– oder Nadelverlust in den Kronen“, erklärt sie. „Wir bräuchten jetzt monatelang Landregen, lang anhaltenden, gleichmäßig fallenden Regen, um die Schäden der Trockenheit auszugleichen, aber leider fällt immer häufiger Starkregen, der nicht in den trockenen Boden einsickern kann.“

Seit den 1950er-Jahren werden in Deutschland vor allem Fichten gepflanzt. Die schnell wachsenden Bäume liefern viel günstiges Holz. Doch ihre flachen Wurzeln sind in Zeiten des Klimawandels ein Nachteil: „Nadelbaumarten wie die Fichten kommen mit der extremen Trockenheit und den steigenden Temperaturen nicht zurecht“, sagt Leonore Gärtner.

In Deutschland sind 80 Prozent der Bäume geschädigt. Die Waldforschung sucht daher nach neuen Konzepten und nach Baumarten, die für die Klimabedingungen der Zukunft besser geeignet sind. Dabei spielen auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle. Förster Knut Sturm aus Lübeck dagegen fordert, der Natur mehr Raum und Zeit zu geben, damit sie sich selbst entwickeln kann.

Der Stadtwald in seinem Revier wächst seit vielen Jahren fast ohne menschlichen Einfluss. Neue Bäume entstehen direkt aus den Samen der alten Bäume. Sie stehen enger zusammen und können sich so besser gegen Umwelteinflüsse und auch gegen die Folgen des Klimawandels schützen. Knut Sturm hofft, dass in Zukunft nicht nur andere Baumarten gepflanzt werden, sondern dass der Mensch genug Geduld hat, den Wald alt werden zu lassen.

Vokabular

Wälder im Klimawandel

Klimawandel (m., nur Singular) – durch den Menschen verursachte Klimaänderung

Konzept, -e (n.) – hier: der Plan; die Idee

etwas schädigen – etwas kaputtmachen; etwas Schaden zufügen

Rinde, -n (f.) – die äußere, harte Schicht um den Stamm eines Baums

sich an|fühlen – beim Berühren einen bestimmten Eindruck machen

Förster, -/Försterin, -nen – jemand, der sich beruflich um die Pflege des Waldes kümmert

Forstrevier, -e (n.) – Waldstück, für das eine Försterin oder ein Förster verantwortlich ist

Folge, -n (f.) – hier: die Konsequenz

Nadel, -n (f.) – hier: das kleine, spitze Blatt von bestimmten Bäumen, die meist das ganze Jahr lang grün sind

Krone, -n (f.) – hier: der obere Teil eines Baums

lang anhaltend – so, dass etwas längere Zeit so bleibt, wie es ist

etwas aus|gleichen – hier: etwas tun, damit eine Sache oder Handlung nicht so starke Folgen hat

in etwas ein|sickern – allmählich von etwas aufgenommen werden

Fichte, -n (f.) – ein Nadelbaum mit kurzen Nadeln

Wurzel, -n (f.) – hier: Teil des Baumes, der sich in der Erde befindet

Art, -en (f.) – bestimmter Typ (z. B. einer Pflanze) innerhalb einer größeren Gruppe

mit etwas zurecht|kommen – keine Probleme mit etwas haben

Samen, – (m.) – ein Korn, aus dem sich eine Pflanze entwickeln kann

Geduld (f., nur Singular) – die Fähigkeit zu warten, ohne nervös zu werden

Kriegsenkel – Aufarbeitung der eigenen Geschichte

Der Filmemacher Sebastian Heinzel hat Albträume vom Zweiten Weltkrieg, den er nie erlebt hat. Er sucht nach den Gründen in seiner Familiengeschichte und erkennt dabei seine Rolle in der Aufarbeitung.

Als der Filmemacher Sebastian Heinzel Mitte zwanzig war, begann er vom Zweiten Weltkrieg zu träumen. Für seine Albträume hatte er jedoch keine Erklärung: Kriegshandlungen kannte Heinzel, 1979 geboren, nur aus dem Fernsehen. Er fing an, sich mit der eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Denn Heinzels Großvater war Teil dieses Kriegs gewesen.

In Heinzels Familie wurde nur selten über den Krieg gesprochen – wie in vielen anderen deutschen Familien auch. Er gehört zu den sogenannten Kriegsenkeln, deren Eltern als Kinder stark vom Krieg beeinflusst worden waren. Oft haben diese nicht gelernt, sich mit den Gefühlen auseinanderzusetzen, die die Schrecken des Kriegs bei ihnen verursacht haben. Und das hat Einfluss auf die nächsten Generationen. Wenn sich Eltern zum Beispiel emotional nicht öffnen können, dann können sie diese Fähigkeit auch nicht an ihre Kinder weitergeben.

Heinzel fand heraus, dass sein Großvater bei der Wehrmacht in Belarus war. Was er genau gemacht hat und warum er nie darüber gesprochen hat, weiß Heinzel nicht. Aber er stellte fest, dass es in seiner Familie einen hohen Leistungsdruck gibt. Er sagt: „Es ist nicht genug, dass ich einfach so bin, wie ich bin, sondern ich muss etwas leisten, um anerkannt zu sein und mich selbst anzuerkennen.“

Die Psychologin Iris Wangermann erklärt die Situation der Kriegsenkel so: „Viele haben keine Ahnung, wer sie wirklich sind.“ Oft mussten sie sich so verhalten, wie die Eltern es aushalten konnten – und nicht, wie sie waren, so Wangermann. Heinzel sucht in seinem Film „Der Krieg in mir“ eine Antwort auf die Frage, was der Krieg mit ihm gemacht hat. Er sagt: „Ich glaube, es gibt viele Dinge, die nicht aufgearbeitet wurden (…). Und da ist es jetzt irgendwie meine Aufgabe in der Familie, mich noch mit diesen seelischen Trümmern zu beschäftigen. Ich glaube, das gehört auch zu der Aufgabe unserer Generation.“

Vokabular

Kriegsenkel – Aufarbeitung der eigenen Geschichte

Kriegsenkel, -/Kriegsenkelin, -nen – eine Person, deren Großeltern einen Krieg erlebt haben und die dadurch beeinflusst wurde

Albtraum, -träume (m.) – ein böser, schrecklicher Traum

etwas auf|arbeiten – sich mit etwas Schlimmen beschäftigen, das früher passiert ist (Nomen: die Aufarbeitung)

Filmemacher, -/Filmemacherin, -nen – eine Person, die Filme dreht

Kriegshandlung, -en (f.) – hier: Kämpfe im Krieg

sich mit etwas auseinander|setzen – sich Gedanken über etwas machen; sich mit etwas beschäftigen

sogenannt – hier: so wie etwas genannt wird

Schrecken, – (m.) – hier: die negativen Folgen von etwas; etwas, das Angst macht

Generation, -en (f.) – eine Gruppe von Menschen, die ungefähr gleich alt sind

sich emotional öffnen – mit anderen Personen über die eigenen Gefühle sprechen

Fähigkeit, -en (f.) – die Tatsache, dass man etwas kann

etwas heraus|finden – hier: etwas feststellen; etwas in Erfahrung bringen

Wehrmacht (f., nur Singular) – das Militär (Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe) im nationalsozialistischen Deutschland

Leistungsdruck (m., nur Singular) – die hohe Erwartung an eine Person, gute Leistungen zu erbringen; der Druck, Erfolg haben zu müssen

etwas/jemanden an|erkennen – hier: etwas/jemanden akzeptieren

keine Ahnung haben – umgangssprachlich für: etwas nicht wissen

etwas aus|halten – hier: etwas Unangenehmes so akzeptieren, wie es ist, und ertragen

seelische Trümmer (nur Plural) – gemeint ist hier: psychische Probleme, weil man sich mit etwas (z. B. einem schrecklichen Erlebnis) nicht beschäftigt hat

Warum unsere Geschwister so wichtig für uns sind

Rund die Hälfte aller Menschen in Deutschland hat sie: Geschwister. In den ersten Lebensjahren verbringen wir die meiste Zeit mit ihnen. Diese besondere Beziehung hat großen Einfluss auf unsere Persönlichkeit.

Oft können wir uns schwer an ein Leben ohne unsere Geschwister erinnern. Etwa die Hälfte aller Menschen wächst in Deutschland mit Geschwistern auf. Im Kindesalter bedeutet das oft Streit, aber auch Zusammenhalt – eine besondere Erfahrung mit großem Einfluss auf die Entwicklung unserer Persönlichkeit.

Das bestätigt auch die Erziehungswissenschaftlerin Inés Brock: „Durch Geschwister bekommen Kinder mit, dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt sind. Sie lernen Empathie, also sich in andere hineinzuversetzen und Konflikte zu lösen.“ Einzelkinder lernen das zwar auch, aber ihnen fehlen in der Familie Bezugspersonen im gleichen Alter. Sie müssen sie sich außerhalb der Familie suchen.

Früher glaubte man, dass die Ältesten verantwortungsvoller und sogenannte Sandwichkinder sozialer sind als ihre Geschwister. Nesthäkchen hielt man für risikofreudiger. Heute weiß man, dass vieles Einfluss auf die Beziehung von Geschwistern haben kann – wie der Altersunterschied oder das Geschlecht. Auch Ereignisse, die große Veränderungen bringen, beeinflussen sie. Die Trennung der Eltern kann zum Beispiel zusammenschweißen.

Nicht alle Geschwisterbeziehungen sind unproblematisch. Manche Geschwister haben später keinen Kontakt mehr zueinander. Schon in der Kindheit kann es zu Schwierigkeiten kommen, etwa wenn ein neues Geschwisterkind dazukommt. Inés Brock findet, dass die Beziehung zwischen Geschwistern in der Forschung mehr Beachtung finden sollte – höchste Zeit, dass auch wir die vielleicht längste Beziehung unseres Lebens noch etwas mehr würdigen.

Vokabular

Warum unsere Geschwister so wichtig für uns sind

Persönlichkeit, -en (f.) – der Charakter eines Menschen; das Wesen eines Menschen

auf|wachsen – als Kind älter und größer werden; seine Kindheit verbringen

Zusammenhalt (m., nur Singular) – hier: die enge Beziehung zueinander

Erziehungswissenschaftler, -/-wissenschaftlerin, -nen – jemand, der die Erziehung und Bildung von Kindern erforscht

etwas mit|bekommen – etwas bemerken; etwas verstehen

Empathie (f., nur Singular) – die Fähigkeit, die Emotionen eines anderen Menschen zu verstehen

sich in jemanden hinein|versetzen – hier: sich in jemanden hineindenken

Konflikt, -e (m.) – die Schwierigkeit; das Problem

Einzelkind, -er (n.) – jemand ohne Geschwister

Bezugsperson, -en (f.) – jemand, zu dem man ein enges Verhältnis hat

Geschlecht, -er (n.) – die Tatsache, ob man ein Mann oder eine Frau ist

Sandwichkind, -er (n.) – umgangssprachlich für: das Kind, das zwischen älteren und jüngeren Geschwistern geboren wurde

Nesthäkchen, – (n.) – umgangssprachlich für: das jüngste Kind unter Geschwistern

risikofreudig – so, dass man weniger Angst vor Gefahren hat

Trennung, -en (f.) – die Tatsache, dass etwas nicht mehr zusammen ist, was vorher zusammen war

zusammen|schweißen – durch bestimmte Ereignisse besonders verbunden sein

etwa – hier: zum Beispiel

etwas/jemanden würdigen – etwas/jemanden als wichtig anerkennen

Verbot von Tabakwerbung – bald auch in Deutschland?

Rauchende Menschen auf Plakaten und Kinoleinwänden – bisher war das in Deutschland noch erlaubt. Doch die CDU sperrt sich nicht länger gegen das Tabakwerbeverbot. Verliert die Tabaklobby ihren Einfluss?

Jährlich sterben in Deutschland mehr als 121.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Ärzte warnen schon lange vor dem Gesundheitsrisiko des Tabakkonsums. Trotzdem hat sich Angela Merkels Partei, die CDU, bisher gegen ein Verbot von Tabakwerbung gesperrt. Deshalb ist Deutschland das letzte EU-Land, in dem z.B. Tabakwerbung auf Kinoleinwänden oder Plakaten noch erlaubt ist.

Nun überrascht Angela Merkel mit ihrem klaren „Ja“ für ein Tabakwerbeverbot. Ab Januar 2021 soll es keine Kinowerbung mehr vor Filmen geben, die für Jugendliche unter 18 Jahren erlaubt sind. Außerdem dürfen ab 2022 keine Tabakprodukte mehr auf Plakaten zu sehen sein. Ein Grund dafür ist, dass die Tabaksteuer dem Staat zwar 14 Milliarden Euro im Jahr einbringt, für Krankheiten durch das Rauchen aber 78 Milliarden Euro bezahlt werden müssen.

Trotzdem ist Deutschland das langsamste EU-Land im Kampf gegen Nikotin. Woran das liegen kann, haben US-Dokumente aus den 1990er Jahren gezeigt: Der Einfluss der Tabakindustrie auf deutsche Politiker und Wissenschaftler ist sehr groß gewesen. Deshalb konnten die Lobbyisten Maßnahmen gegen die Tabak-Industrie verhindern.

Der Kieler Gesundheitsforscher Reiner Hanewinkel sieht einen weiteren Grund für den langsamen Fortschritt in der Geschichte Deutschlands. Während des NS-Regimes wurde bestimmt, „was gesund ist – also rassisch gesund“. Danach habe sich in Deutschland die Einstellung entwickelt, sich «vom Staat nicht mehr bei der Gesundheit reinregieren lassen zu wollen», sagt er.

Vokabular

Verbot von Tabakwerbung – bald auch in Deutschland?

Tabak, -e (m.) – das pflanzliche Produkt, aus dem man Zigaretten herstellt

Plakat, -e (n.) – ein großes Papier, auf dem Werbung zu sehen ist

Leinwand, -wände (f.) – hier: eine große, oft weiße Fläche, auf der man Filme zeigen kann

CDU (f.) – Abkürzung für: Christlich Demokratische Union; eine konservative Partei in Deutschland

Lobby, -s (f., aus dem Englischen) – hier: eine Gruppe von Menschen mit gleichen Interessen, die versucht, die Politik in ihrem Sinn zu beeinflussen

Konsum (m., nur Singular) – der Gebrauch von etwas

jemanden überraschen; etwas überrascht jemanden – so sein, dass etwas passiert, das man nicht erwartet hat

Milliarde, -n (f.) – 1.000.000.000; tausend Millionen

jemandem etwas ein|bringen – der Grund dafür sein, dass jemand etwas bekommt

Nikotin (n., nur Singular) – ein Stoff, der in Tabak enthalten ist; ein Nervengift

Wissenschaftler, – /Wissenschaftlerin, -nen – jemand, der in der Forschung arbeitet

Maßnahme, -n (f.) – etwas, das man macht, um ein Ziel zu erreichen

Gesundheitsforscher, -/Gesundheitsforscherin, -nen – jemand, der Untersuchungen zum Thema Gesundheit macht

Fortschritt, -e (m.) – die Tatsache, dass man etwas erreicht hat

NS-Regime (n., nur Singular) – die Diktatur des Nationalsozialismus in Deutschland (1933-1945)

rassisch – hier: nach nationalsozialistischer Vorstellung so, dass jemand ein bestimmtes Äußeres hat

Einstellung, -en (f.) – hier: die Meinung; die Art, wie man über etwas denkt

rein|regieren – sich in die Politik einmischen und sie beeinflussen

Das Problem mit der schnellen Mode

Billigmode ist im Trend, doch die Massenproduktion von Kleidung schadet der Umwelt. Klima-Aktivisten kämpfen gegen die Wegwerf-Textilien der Fast Fashion-Industrie und fordern mehr Nachhaltigkeit.

Kleidung der großen Mode-Ketten trägt inzwischen fast jeder. Fast Fashion-Firmen wie „Zara“ und „H&M“ verkaufen ihre Mode auf der ganzen Welt. Bei der Massenproduktion von Wegwerf-Textilien verbrauchen die Hersteller aber viel Wasser und Energie, und es entstehen große Mengen Abfall. Das kritisieren Klima-Aktivisten.

 „Der Druck der umweltbewussten Konsumenten wird wachsen […]“, sagt die Mode-Expertin Carmen Valor. Es ist also gut für die Verkaufszahlen, wenn man sich für Nachhaltigkeit einsetzt; das wissen die Firmen. Allerdings ist die Konkurrenz unter den Mode-Ketten groß, und so ist es nicht leicht für sie, wirtschaftliche Interessen und ökologische Ziele zu verbinden.

Trotzdem ist sich Valor sicher, dass sich das Recycling von Textilien in naher Zukunft durchsetzen wird. Dafür muss aber die Qualität der Stoffe gut sein, und das ist bei Fast-Fashion meist nicht der Fall. Einige kleine Modehäuser wie zum Beispiel die spanische Marke „Ecoalf“ verkaufen allerdings schon seit Jahren Recycling-Mode und machen Werbung mit dem Satz: „Es gibt keinen Planeten B.“

Eine andere Form der Nachhaltigkeit ist das Mieten von Kleidung. Der Trend kommt aus den USA, aber auch in Europa bieten Firmen das schon an. Doch nicht nur die Textil-Firmen müssen neue Wege gehen, auch die Konsumenten müssen ihr Verhalten ändern. Allein in den USA wurden 2019 15 Millionen Tonnen Kleidung entsorgt – doppelt so viel wie vor 20 Jahren. Dagegen kann jeder etwas tun: zum Beispiel weniger Kleidung kaufen oder gleich zu Second-Hand-Mode greifen.

Vokabular

Das Problem mit der schnellen Mode

Massenproduktion, -en (f., meist Singular) – die Tatsache, dass etwas in großer Menge produziert wird

Aktivist, -en/Aktivistin, -nen – jemand, der für ein (politisches) Ziel kämpft

Wegwerf-Textilie, -n (f.) – Kleidung, die man kurz trägt und dann in den Müll wirft

Fast Fashion (f., nur Singular, aus dem Englischen) – billige Mode

Nachhaltigkeit (f., nur Singular) – hier: ein Schutz natürlicher Ressourcen durch eine umweltschutzgerechte Produktion

Kette, -n (f.) – hier: eine Firma, die viele Geschäfte und Läden hat

etwas kritisieren – sagen, dass man etwas nicht gut findet

umweltbewusst — so, dass jemand sich so verhält, dass es gut für die Umwelt ist

Konsument, -en/Konsumentin, -nen – jemand, der etwas kauft und benutzt

Experte, -n/ Expertin, -nen – eine Person, die zu einem Thema sehr viel weiß

Konkurrenz (f., nur Singular) – hier: wirtschaftlicher Wettbewerb

ökologisch – hier: umweltfreundlich

sich durch|setzen – hier: sich verbreiten; überall normal werden

Recycling (n., nur Singular; aus dem Englischen) – die Tatsache, dass man aus gebrauchten Gegenständen neue Materialien herstellt

Planet, -en (m.) – ein Himmelskörper, der sich um eine Sonne dreht

Tonne, -n (f.) – hier: ein Maß für das Gewicht; 1000 Kilogramm

etwas entsorgen – etwas in den Müll werfen

zu etwas greifen – etwas nehmen

Second Hand (f., nur Singular) – aus dem Englischen: gebraucht; aus zweiter Hand

Familiäre Pflege: meistens Frauensache

Fast elf Billionen Dollar würden Frauen weltweit verdienen, wenn sie für die Arbeit in Haushalt und Familie bezahlt würden. Besonders arme Frauen verpassen Chancen, weil sie sich um ihre Angehörigen kümmern müssen.

Viele Menschen wollen sich um ihre alten Eltern kümmern und sie in der Familie pflegen. In Deutschland werden immerhin 70 Prozent der pflegebedürftigen Senioren zu Hause betreut. Aber wer übernimmt diese Aufgabe? Meistens sind es die Frauen. Eine Untersuchung im Auftrag der Bundesregierung hat gezeigt, dass Frauen jeden Tag 87 Minuten mehr Haus– und Pflegearbeit leisten als Männer.

Auch die soziale Schicht beeinflusst, wie viel Zeit sie mit der Pflege von Angehörigen verbringen. Arme Familien haben zu wenig Geld, um eine Pflegekraft zu bezahlen. In einigen Ländern, zum Beispiel in Kenia und Indien, sind diese Unterschiede sehr deutlich. Dort leisten weniger wohlhabende Frauen in ihrem Leben durchschnittlich ein Jahr mehr Pflegearbeit als Frauen aus reichen Familien.

Wenn man alle Frauen weltweit mit dem Mindestlohn ihres Landes bezahlen würde, müssten sie pro Jahr elf Billionen Dollar erhalten. Aber stattdessen zahlen sie selbst einen hohen Preis. Denn Mädchen und Frauen, die Angehörige pflegen, haben weniger Bildungs– und Arbeitsmöglichkeiten. Weltweit können 42 Prozent der Frauen nicht arbeiten gehen, weil sie sich um Haushalt und Familie kümmern. Bei den Männern sind es dagegen nur 6 Prozent.

Weil sie weniger Geld in die Rentenversicherung einzahlen, ist auch ihre Rente im Alter niedriger. Deshalb fordert Ellen Ehmke von der Nichtregierungsorganisation Oxfam: „Der Punkt ist nicht, den Pflegenden diese elf Billionen zu bezahlen. Aber sie müssen (…) materiell abgesichert werden, etwa über die Rente. Das sollten wir als Gesellschaft anerkennen und finanzieren.“

Vokabular

Familiäre Pflege: meistens Frauensache

immerhin – wenigstens; zumindest

pflegebedürftig – so, dass eine Person gepflegt werden muss

Senior, -en/Seniorin, -nen – der ältere Mensch; der Rentner

Pflegekraft, -kräfte (f.) – jemand, der sich beruflich um kranke oder alte Menschen kümmert

wohlhabend – mit viel Geld; reich

Mindestlohn, -löhne (m.) – der Lohn, den jemand laut Gesetz mindestens für seine Arbeit bekommen muss

stattdessen – statt etwas

einen hohen Preis zahlen – hier: unter schlimmen, negativen Folgen leiden

Geld ein|zahlen – einer Bank oder Versicherung Geld geben, um später Geld zu bekommen

Nichtregierungsorganisation, -en (f.) – eine Organisation, die unabhängig vom Staat ist und für ein bestimmtes Ziel arbeitet

Oxfam – der Name einer Organisation, die gegen die Armut in der Welt kämpft

materiell – hier: finanziell

jemanden ab|sichern – hier: dafür sorgen, dass jemand genug Geld zum Leben hat

etwas an|erkennen – verstehen, dass etwas einen Wert hat, und positiv reagieren

etwas finanzieren – hier: Geld für etwas geben

Rentenversicherung, -en (f.) – eine Versicherung, von der man Geld bekommt, wenn man im Alter nicht mehr arbeiten geht

Die Grünen – eine Erfolgsgeschichte

Als die Grünen vor 40 Jahren gegründet wurden, nahm sie kaum jemand ernst – besonders die großen Parteien nicht. Im Jahr 2020 regieren sie in elf Bundesländern mit und erreichen bei Umfragen regelmäßig gute Ergebnisse.

Mehrere Jahrzehnte lang wurde die deutsche Politik von wenigen Parteien bestimmt: der konservativen CDU/CSU, der sozialdemokratischen SPD und der liberalen FDP. Im Jahr 1980 wurde eine neue Partei gegründet: die Grünen. Nur drei Jahre später saßen ihre Abgeordneten zum ersten Mal im deutschen Parlament. Sie setzten sich für die Rechte der Bürger, den Frieden und den Umweltschutz ein. Besonders der Atomausstieg war ein wichtiges Thema der grünen Politiker.

Am Anfang wurden die Grünen, die oft in Latzhosen und selbst gestrickten Pullovern im Parlament saßen, von den großen Parteien nicht richtig ernst genommen. Führende Mitglieder der neuen Partei waren in der Studentenbewegung von 1968 aktiv gewesen. Zu ihnen gehörte auch Joschka Fischer, der 1985 der erste grüne Umweltminister im Bundesland Hessen wurde.

Als die Grünen von 1998 bis 2005 zusammen mit der SPD die Bundesregierung bildeten, wurde Joschka Fischer Außenminister. Seine Unterstützung für den Bundeswehreinsatz in Jugoslawien sorgte 1999 für viel Kritik – auch innerhalb seiner eigenen Partei. Die Grünen erreichten aber auch eines ihrer wichtigsten Ziele: Der Atomausstieg wurde beschlossen.

Obwohl der Zeitplan von der späteren CDU/CSU-FDP-Regierung noch einmal geändert wurde, war der Atomausstieg nach Meinung von Annalena Baerbock, der aktuellen Parteichefin der Grünen, ein wichtiger Schritt. Sie sagt: „Deutlich machen, dass Politik verändern kann, auch wenn die Widerstände sehr groß sind: Für mich war das der rot-grüne Atomausstieg.“ Inzwischen hatte die Partei weitere Erfolge: Im Jahr 2019 bekam sie bei der Europawahl mehr als 20 Prozent der Stimmen. Bei Umfragen erreicht sie immer wieder ähnliche Ergebnisse. 40 Jahre nach ihrer Gründung haben die Grünen also viele Gründe zu feiern.

Vokabular

Die Grünen – eine Erfolgsgeschichte

jemanden ernst nehmen – jemanden akzeptieren und respektieren; nicht über jemanden lachen

Umfrage, -n (f.) – die Befragung von Personen zu einem bestimmten Thema

sozialdemokratisch – politisch: so, dass man für eine soziale Gesellschaft ist

liberal – hier: so, dass es bestimmte Freiheitsrechte für den Einzelnen gibt

Abgeordnete, -n (m./f.) – der gewählte Politiker/die gewählte Politikerin in einem Parlament

sich für etwas ein|setzen – an einem bestimmten Ziel arbeiten

Atomausstieg (m., nur Singular) – die Tatsache, dass ein Land keinen Atomstrom mehr herstellt

Latzhose, -n (f.) – eine Hose mit einem Stück Stoff vor dem Bauch und der Brust, die von Trägern über den Schultern und dem Rücken gehalten wird

etwas stricken – mit Nadeln Kleidungsstücke aus z. B. Wolle herstellen

Studentenbewegung (f., hier nur Singular) – der Kampf von Studenten für politische Veränderungen in den 1960er-Jahren

die Bundesregierung bilden – gemeinsam als Regierung zusammenarbeiten

Außenminister, -/Außenministerin, -nen – ein politisches Amt, bei dem man sich um die Beziehung seines Landes zu anderen Ländern kümmert

Bundeswehreinsatz, -einsätze (m.) – hier: die Tatsache, dass deutsche Soldaten in ein Kriegsgebiet geschickt werden

Jugoslawien – ein Staat in Südosteuropa, der seit 2003 nicht mehr existiert

Widerstand (m., nur Singular) – die Handlungen, mit denen man etwas verhindern will

rot-grün – hier: von den deutschen Parteien SPD und Grüne

Prozent, -e (n.) – ein Teil von Hundert

Christkind oder Weihnachtsmann?

Für viele Kinder und Erwachsene ist klar: Am Abend des 24. Dezember bringt das Christkind die Geschenke. Aber das war nicht immer so. Und auch heute noch gibt es in Deutschland unterschiedliche Traditionen.

Die Frage, wer die Weihnachtsgeschenke bringt, spaltet Deutschland: „Natürlich der Weihnachtsmann!“ sagen die einen. „Selbstverständlich das Christkind!“ sagen die anderen. Manche behaupten sogar, dass der Weihnachtsmann von einer US-amerikanischen Getränkefirma erfunden wurde und gar nichts mit dem Christentum zu tun hat.

Ganz richtig ist diese Behauptung nicht. Eigentlich geht die Vorstellung vom Weihnachtsmann auf den heiligen Nikolaus zurück. Er war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra, einer Stadt in der heutigen Türkei, und wurde schon im Mittelalter in vielen Ländern als Heiliger verehrt. Dann kam die Reformation. Weil die Protestanten keine Heiligen verehren, stellten sie das Jesuskind in den Mittelpunkt.

Irgendwann wurde aus dem Kind in der Krippe ein Christkind, das wie ein Engel aussieht. Und auch das Bild des Nikolaus’ veränderte sich: Aus der langen Kleidung und der Mitra des Bischofs wurden der Mantel und die Mütze des Weihnachtsmannes. Der deutsch-amerikanische Künstler Thomas Nast zeichnete ihn im Jahr 1863 zum ersten Mal als dicken Mann mit langem Bart und rot-weißer Kleidung. Diese Darstellung verwendete die Getränkefirma für ihre Werbung.

Auch das Datum der Bescherung hat sich geändert: Früher bekam man die Geschenke am 6. Dezember, dem Tag des heiligen Nikolaus. Die Protestanten verschoben diesen Termin auf die Nacht zwischen dem 24. und dem 25. Dezember. Inzwischen findet die Bescherung schon am frühen Abend statt, damit die Kinder nicht bis Mitternacht wach bleiben müssen. Denn sie warten ja besonders sehnsüchtig auf den Weihnachtsmann. Oder doch auf das Christkind?

Vokabular

Christkind oder Weihnachtsmann?

Christkind (n., nur Singular) – das Jesuskind, das nach der Tradition in einigen Teilen Europas die Weihnachtsgeschenke bringt

Weihnachtsmann, -männer (m.) – der Legende nach ein alter Mann, der den Kindern Weihnachtsgeschenke bringt

etwas spalten – etwas in zwei Teile teilen

etwas mit etwas zu tun haben – mit etwas verbunden sein

etwas geht auf etwas/jemanden zurück – etwas ist durch etwas/jemanden verursacht

Bischof, Bischöfe/Bischöfin, -nen – ein hoher Priester/eine hohe Priesterin in einer christlichen Kirche

Mittelalter (n., nur Singular) – etwa die Zeit von 500 bis 1500 n. Chr.

jemanden verehren – jemanden lieben und bewundern

Reformation (f., hier nur Singular) – hier: der religiöse Protest im 16. Jahrhundert, aus dem die evangelische Kirche entstanden ist

Protestant, -en/Protestantin, -en – jemand, der evangelisch ist

jemanden/etwas in den Mittelpunkt stellen – jemandem/einer Sache eine zentrale Rolle geben; dafür sorgen, dass jemand/etwas besonders wichtig ist

Krippe, -n (f.) – hier: eine Konstruktion aus Holz, aus der Tiere fressen und in der Jesus nach seiner Geburt gelegen hat

Engel, – (m.) – ein Wesen mit Flügeln, das von Gott geschickt wird (im Christentum, Islam und Judentum)

Mitra, Mitren (f.) – eine Art Hut, den ein hoher katholischer Priester trägt


    Ваша оценка произведения:

Популярные книги за неделю