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Lauert
  • Текст добавлен: 26 апреля 2020, 11:30

Текст книги "Lauert"


Автор книги: Блейк Пирс



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KAPITEL SECHS

Der große, grimmige Mann, der Riley und Crivaro erwartete, als sie aus dem Flieger stiegen, machte überhaupt keinen herzlichen Eindruck. Riley nahm an, dass es sich um Sheriff Quayle handeln musste, der eigentlich ihre Hilfe angefordert hatte. Doch er stand bloß da auf der Landebahn mit verschränkten Armen und einem wütenden Ausdruck im Gesicht. Er schaute so drein, als würde er finden, dass Riley und Crivaro bereits etwas getan hatten, dass ihm nicht gefiel.

Findet er, wir sind spät dran, oder so? fragte Riley sich.

Sie fand, dass sie hier so schnell eingetroffen waren, wie man es von ihnen vernünftigerweise erwarten konnte.

Riley und Crivaro holten ihre Dienstmarken zum Vorschein und stellten sich vor. Quayle machte keine Anstände dasselbe zu tun.

„Kommen Sie“, sagte er unwirsch. „Ich fahre Sie dort hin.“

Riley konnte nur annehmen, dass „dort“ den Tatort meinte.

Ein Mann weniger Worte, dachte Riley sich.

Sie und Crivaro folgten ihm durch den kleinen Flughafenterminal, dann hinaus auf den Parkplatz. Das Wetter war ähnlich wie das in Virginia – kalt, aber nicht zu sehr. Nicht wie es im Staat New York gewesen war. Doch es lag Schnee und es war kalt genug, dass Riley froh war sich warm angezogen zu haben.

Riley, Crivaro und Quayle stiegen in einen Polizeiwagen, der mit „Raffel County Sheriff“ beschriftet war.

Als er den Parkplatz verließ, grummelte Quayle leise: „Was für ein Tag, an dem wir Leute wie Sie in unserer Gegend brauchen.“

Riley warf Crivaro einen fragenden Blick zu.

„Wieso mag er uns nicht?“, flüsterte sie kaum hörbar.

Schließlich, wie Crivaro ihr im Flugzeug erzählt hatte, hatte Quayle höchstpersönlich eine Ermittlung seitens des FBI angefragt, und sogar explizit nach der Hilfe von Verhaltensanalyseagenten verlangt. Crivaro lächelte leicht und zuckte mit den Schultern, so als würde er ihr sagen wollen, dass er es ihr später erklären würde.

Dann sagte Crivaro zu Quayle: „Was können Sie uns zu den Morden sagen?“

„Nicht viel – noch nicht“, sagte Quayle. „Deshalb sind sie hier.“

„Kannten die Opfer einander?“, fragte Crivaro.

„Nicht, dass ihre Eltern wüssten“, sagte Quayle. „Es ist möglich, nehme ich an. Es sind nur zehn Minuten mit dem Auto von Dalhart zu Brattdale, einige Leute besuchen einander. Doch normalerweise bleiben die Leute in Dalhart hier und unter sich. Ein bisschen autark, könnte man sagen.“

„Was können Sie mir über das Opfer aus diesem Ort erzählen?“, fragte Crivaro.

Quayle seufzte bitter.

„Kimberly Dent war ein gutes Mädchen“, sagte er. „Eine wirklich nette Kleine. Ich kannte sie seit ihrer Geburt. Ich bin mit beiden ihrer Eltern zur Schule gegangen, Phil und Claudia – sie waren quasi seit ihrer Kindheit zusammen. Gute Leute. Niemand hat je irgendetwas gegen sie gehabt. Dann wiederum gibt es nichts als gute Leute in dieser Gegend. Wir haben keine Probleme wie die, an die Leute wie Sie gewohnt sind.“

Riley wusste nicht genau, wen oder was Sheriff Quayle mit „Leute wie Sie“ meinte, aber sie bemerkte eine herabsetzende Note in seiner Stimme, als er diese Worte sagte.

Bald daraufhin bog Quayle vom Highway auf eine kleinere Landstraße ab. Als sie hinaus aufs Land fuhren, betrachtete Riley die hübsche, schneebedeckte Hügellandschaft mit vereinzelten Bäumen hier und da, aus dem Fenster. Obwohl die Landschaft keine Berglandschaft war, die das westliche Virginia, wo Riley aufgewachsen war, wurde Riley an Szenen ihrer Kindheit in den Appalachen erinnert.

Die Fahrt brachte Erinnerungen in Riley hoch – mache waren nostalgische, aber viele waren traurige. Vieles an ihrer Kindheit war schwierig gewesen, besonders nachdem ihre Mutter vor ihren Augen in einem Süßigkeitenladen erschossen worden war. Obwohl die Schönheit dieser Landschaft sie zutiefst rührte, hatte sie in einem sehr jungen Alter gelernt, dass Schönheit und Hässlichkeit oft Seite an Seite koexistierten.

Und hier ist etwas sehr Hässliches passiert, dachte sie.

„Wir sind gleich da“, sagte Sheriff Quayle.

Als sie hinter eine weitere Kurve bogen, sah Riley ein geparktes Auto und zwei Menschen – einen Mann und eine Frau – dastehen, wo die Straße breit genug war, um Fahrzeuge am Straßenrand zu parken. Es sah danach aus, als hätte der Verkehr den meisten Schnee in der Gegend zum Schmelzen gebracht.

Die zwei Menschen standen wenige Meter von der Straße entfernt und schauten beide auf etwas. Es war ein weißes, ungefähr einen Meter hohes Kreuz.

Kimberly Dents Eltern, vermutete Riley.

Ihr Herz machte einen kleinen Sprung bei dem Gedanken, die trauernden Eltern kennenzulernen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass jetzt gleich tun zu müssen und sie war sich sicher, dass auch Crivaro das nicht erwartet hatte.

Sheriff Quayle fuhr an die Straßenseite und parkte sein Fahrzeug hinter dem bereits dort stehenden Auto. Riley und Crivaro stiegen mit ihm zusammen aus und gingen alle auf das Paar zu, das ihre Ankunft kaum bemerkt zu haben schien.

Riley konnte nun das Denkmal am Straßenrand genauer erkennen. Das einfach gestrichene Holzkreuz trug die Aufschrift von Kimberly Dents Namen. Irgendjemand – das Paar, wie Riley vermutete – hatte einen Strauß künstlicher Blumen davorgelegt. Das Paar stand mit gesenkten Köpfen da, wie in der Kirche.

Der Mann hatte einen Holzhammer in der Hand, er musste das Kreuz also gerade eben erst in die Erde geklopft haben. Das Paar hatte das Kreuz mit Steinen, die ein Herz formten, umrahmt.

Das Paar drehte sich um, als sie Sheriff Quayles Stimme vernahmen.

„Phil, Claudia, ich habe zwei Leute dabei, die ich euch vorstellen will.“

Sheriff Quayle stellte Phil und Claudia Dent Riley und Crivaro vor. Riley und Crivaro sprachen beide ihr Beileid aus und entschuldigten sich dafür, dass sie in so einem Moment einige Fragen stellen mussten.

Riley sah, dass Phil und Claudia beide ernste, hagere Gesichter hatten. Zweifellos sahen sie trauriger als sonst aus, aber Riley hatte das Gefühl, dass sie auch unter anderen Umständen nicht sehr oft lächelten. Sie fragte sich, ob ihre Tochter auch so eine ernste Miene getragen hatte. Irgendwie bezweifelte sie das. Ohne genau zu wissen, wieso, stellte Riley sich Kimblery Dent als typisch fröhliche und ausgelassene Jugendliche vor.

In einer monotonen und ausdruckslosen Stimme sagte Claudia zu Riley und Crivaro: „Ich hoffe Sie finden denjenigen, wer das getan hat.“

„Wir werden unser Bestes geben“, sagte Crivaro. „Haben Sie irgendeine Ahnung, wer ihrer Tochter etwas Böses wollte?“

Phil sagte ziemlich spitz: „Jemand, der uns nicht mag.“

Riley war verwundert über seine Betonung auf dem Wort uns.

Claudia sagte: „Niemand von hier. Jemand von irgendwo anders.“

Sie richtete sich etwas auf und fügte hinzu: „Es kommt immer mehr zu sowas in dieser Welt.“

Während Crivaro dem Paar weitere Fragen stellte, hatte Riley das Gefühl, dass ihr Einiges immer klarer wurde – einschließlich der schroffen Einstellung des Sheriffs ihnen gegenüber. Sie dachte an etwas, das er ihr und Crivaro während der Fahrt gesagt hatte.

„Wir haben keine Probleme wie die, an die Leute wie Sie gewohnt sind.“

Er hatte auch gesagt: „Was für ein Tag, an dem wir Leute wie Sie in unserer Gegend brauchen.“

Aus ihrer eigenen Kindheit wusste Riley, dass ländliche Bewohner „ein bisschen autark“ sein konnten, wie Sheriff Quayle sich ausgedrückt hatte, und an ihren antiquierten Lebensvorstellungen festhalten konnten. Doch das Leben dort draußen veränderte sich schnell und veränderte sich ständig.

Riley vermutete, dass Phil und Claudia das Gefühl hatten, als würde die Welt sie in letzter Zeit umzingeln, ihre Lebensweise bedrohen. Und nun hatte der Mord an ihrer Tochter dieses Gefühl in ihnen nur noch verschärft.

Sie wollen wirklich nicht daran glauben, dass der Mörder einer von ihnen sein könnte, dachte Riley.

Stattdessen wollten sie glauben, dass der Mörder irgendein Außenseiter war, irgendjemand, der solche Menschen wie sie hasste – irgendjemand aus der Welt, aus der Riley und Crivaro kamen.

Es machte Riley traurig, dass es gut möglich war, dass sie sich irrten.

Während Riley über all das nachdachte, stellte Crivaro dem Paar weitere Fragen.

„Hatte Kimberly einen Freund?“, fragte Crivaro.

Die Eltern zuckten leicht zusammen.

„Nein“, sagte Phil.

„Bestimmt nicht“, fügte Claudia hinzu.

Riley und Crivaro tauschten flüchtig überraschte Blicke aus. Das Paar klang beinahe so, als hätten sie die Frage beleidigend gefunden.

Dann sagte Crivaro: „Und eine beste Freundin? Ein anderes Mädchen, meine ich.“

Claudia sagte: „Das wäre Goldie Dowling.“

„Könnten Sie mir sagen, wie wir sie erreichen?“, fragte Crivaro.

Sheriff Quayle sagte zu Crivaro: „Das kann ich für Sie übernehmen.“

Crivaro nickte und sagte dem Paar, dass er erstmal keine weiteren Fragen hatte. Er bat sie, das Büro des Sheriffs zu kontaktieren, falls ihnen irgendetwas einfallen sollte, was wichtig sein könnte.

Claudia trat einen Schritt vom Denkmal zurück und nickte, zufrieden mit dem Anblick.

Sie sagte: „Die Leute werden bald Blumen und so etwas hierherbringen, um es zu verzieren. Es wird sehr hübsch aussehen. Aber ich hoffe, die Leute haben einen gesunden Menschenverstand und bringen keine echten Blumen. Die würden bei diesem Wetter schnell verwelken.“

Dann verzog sie die Miene und fügte hinzu: „Alles Lebendige würde verwelken, wenn man es hier lassen würde.“

Riley konnte eine ganze Welt kalter Verbitterung in diesen schillernden Worten heraushören. Als die Dents sich abwendeten und zu ihrem Auto gingen, bemerkte Riley zwei Dinge. Phil und Claudia hatten einander keinerlei physische Wärme oder Trost gespendet. Sie hatten sich nicht einmal an den Händen gehalten.

Außerdem hatte keiner der beiden geweint.

Riley fragte sich, ob das ungewöhnlich war, besonders für die Frau. Dann erinnerte sie sich an ihre eigenen Reaktionen, nachdem sie Heidi Wright getötet hatte – die Taubheit, die stundenlang an ihr gehaftet hatte, bis sie endlich alleine in ihrer Wohnung weinen konnte.

Vielleicht hat sie bereits sehr viel geweint, dachte Riley. Oder vielleicht hat ihre Trauer noch nicht richtig eingesetzt.

Als das Paar davonfuhr, sagte Sheriff Quayle zu Riley und Crivaro: „Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo die Leiche gefunden wurde.“

Sie begannen sich vom Straßenrand zu entfernen und gingen auf die etwas abseits wachsenden Bäume und Gestrüpp zu.

Crivaro fragte: „Haben Sie irgendeine Ahnung, was für ein Fahrzeug der Mörder benutzt hat?“

„Nein, und ich weiß nicht, wie wir es herausfinden könnten“, sagte Quayle und zeigte auf den Boden. „Der Seitenstreifen hier ist mit einer dicken Schotterschicht bedeckt und es liegt kaum noch Schnee. Ein Fahrzeug würde hier keinerlei nennenswerte Reifenabdrücke hinterlassen.“

Crivaro schnaubte. Er blieb stehen und ging in die Hocke.

Riley begriff, was er sah. Herabgefallene Blätter formten einen verräterischen Haufen an einer Stelle, wo der Schotter endete.

Crivaro fegte die Blätter weg und sagte zu Quayle: „Schauen Sie mal.“

Wie erwartet, sah Riley eine teilweise verwischten Reifenspur im Dreck, wo der Schotter endete.

„Irgendwer hat hier geparkt“, sagte Crivaro und fuhr die Spur mit dem Finger nach. „Er war schlau genug die Spur zu verwischen, sodass wir keine solide forensische Analyse machen können. Aber der Grund war noch zu kalt und er war in Eile. Er hat sogar ein paar Blätter drüber geschüttet, um das, was von der Spur übrig geblieben ist, zu verbergen. Sein Fahrzeug war schwer genug, um Spuren zu hinterlassen. Sie sind jedoch nicht klar genug, um bestimmen zu können um welche Fahrzeugart es sich handelt.“

Crivaro erhob sich wieder und die drei warteten einen kurzen Weg hinüber zum verlassenen Gestrüpp am Rande des Seitenstreifens.

Quayle zeigte auf den Boden und sagte: „Wie sie sehen können, gibt es um diese Jahreszeit nicht viel Blattwerk und sie trug einen roten Parka. Sie war also ziemlich gut von der Straße aus zu sehen. Ein Fahrer entdeckte sie heute morgen und rief uns an.“

„Wann wurde die Leiche abtransportiert?“, fragte Crivaro.

„Um die Mittagszeit“, sagte Quayle. „Der Gerichtsmediziner wollte sie nicht länger als nötig dem Unwetter überlassen.“

Riley konnte sehen, wo die Blätter angedrückt waren, weil dort die Leiche gelegen hatte. Crivaro bückte sich hinab, um einen genaueren Blick auf die Stelle zu werfen.

Crivaro berührte den Boden und sagte: „Kimberly wurde nicht direkt hier umgebracht.“

Quayle schaute überrascht.

„Das hat der Gerichtsmediziner auch gesagt, ausgehend vom vermuteten Todeszeitpunkt“, sagte Quayle. „Aber woher wussten Sie es?“

Riley konnte genau sehen, was Crivaro meinte. Sie wusste, was er sagen würde, als er begann zu gestikulieren und es Quayle zu erklären.

„Es gibt keine Kampfspuren. Die einzigen Auffälligkeiten sind das heruntergetrampelte Gestrüpp, durch das der Mörder die Leiche getragen hatte und diese Mulde, wo der Körper gelegen hatte. Es sieht so aus, als wäre sie ziemlich vorsichtig hier abgelegt und nicht einfach gedankenlos abgeworfen worden. Was hat ihr Gerichtsmediziner noch feststellen können?“

„Die Todesursache ist Strangulation, irgendwann gestern“, sagte Quayle. „Er konnte den genauen Todeszeitpunkt nicht ermitteln.“

Crivaro sagte: „Ich hoffe, Sie haben gute Fotos beider Tatorte.“

Quayle nickte und sagte: „Ja, und die Tatorte sehen sich sehr ähnlich. Der Sheriff drüben in Brattledale stimmt mir zu, es muss sich um denselben Mörder handeln. Ich zeige Ihnen die Bilder, wenn wir auf der Wache sind.“

Während Crivaro und Quayle weitersprachen, versuchte Riley sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Ihr unikales Talent war es, in die Gedanken des Mörders einzudringen, meistens an derlei Tatorten.

Es war eine komische Fähigkeit und erschien selbst ihr unheimlich. Doch Crivaro hatte ihr oft versichert, dass es nichts Hellseherisches oder Mystisches daran gab. Riley hatte bloß außergewöhnlich gute Intuitionen und Instinkte – genau wie Crivaro selbst.

Natürlich war es einfacher, wenn ein Tatort frischer war und die Leiche noch nicht abtransportiert worden war. Doch selbst hier spürte sie ein leichtes Kribbeln, ein unbestimmtes Gefühl von der Anwesenheit des Mörders.

Doch sie verspürte keine Gefühle von Anfeindung oder Wut.

War das, weil der Mord selbst an einem anderen Ort stattgefunden hatte, womöglich mehrere Stunden bevor die Leiche hierher gebracht worden war?

Hatte der Mörder den Hass auf das Opfer bereits ausgelebt?

Nein, das ist es nicht, dachte Riley sich.

Sie spürte, dass der Mörder überhaupt keine Wut empfunden hatte. Schließlich war die Leiche auf eine scheinbar sorgfältige und vielleicht sogar respektvolle Art und Weise hier hingelegt worden.

Was ist mit Schuldgefühlen? fragte Riley sich.

Nein, sie konnte auch keine Schuldgefühle spüren. Und wie immer wurde ihr Bauchgefühl vom Anblick des Tatorts selbst untermauert. Der Mörder hatte die Leiche mehr oder weniger sichtbar abgelegt, wo man sie in den frühen Morgenstunden auf jeden Fall entdecken würde. Er hatte nicht versucht seine Tat zu verbergen. Er hatte überhaupt keine Schuld verspürt.

Vielleicht fühlte er sich stolz?

Das konnte Riley nicht sagen. Doch sie spürte schon, dass er womöglich eine gewisse Genugtuung verspürt hatte von dem, was er getan hatte. Als er diesen Ort verlassen hatte, hatte er das Gefühl gehabt, als habe er das Richtige getan, vielleicht sogar, als habe er seine Pflicht erfüllt.

Riley schauderte, als ein anderes Gefühl über sie kam.

Er ist nicht fertig.

Er wird es erneut tun.

Ihr Tagtraum wurde von Crivaros Stimme unterbrochen.

„Komm Riley. Gehen wir.“

Sie wand sich um und sah, dass Crivaro und der Sheriff bereits aus dem Unterholz zurück zum Seitenstreifen staksten.

„Quayle fährt uns auf die Polizeiwache des Ortes“, fügte Crivaro hinzu.

Riley folgte ihnen und sie alle stiegen in den Wagen des Sheriffs.

Als der Sheriff losfuhr, sah Riley sich auf das Kreuz um, dass das Paar vorhin als Andenken an ihre Tochter aufgestellt hatte. Natürlich hatte sie schon hunderte solcher Wegkreuze an Straßenrändern gesehen, aber sie hatte immer angenommen, dass sie im Gedenken an Autounfallopfer aufgestellt worden waren.

Es erschien Riley irgendwie merkwürdig ein solches Wegkreuz am Ort eines grässlichen, grausamen und vorsätzlichen Verbrechens aufzustellen.

Keine weiteren Kreuze, dachte sie.

Das hier muss ein Ende haben.

KAPITEL SIEBEN

Es war nicht die einbrechende Dunkelheit, die Riley Unbehagen bereitete. Als Sheriff Quayle sie in das kleine Städtchen Dalhart fuhr, schaute sie auf die reihenweise dastehenden bescheidenen Häuschen, einige von ihnen dunkel, andere von Innen hell erleuchtet. Die Häuser waren ordentlich und die Stadt machte einen durchaus gemütlichen und sicheren Eindruck.

Riley dachte an etwas, das Claudia Dent über den Mörder gesagt hatte.

„Niemand von hier. Jemand von irgendwo anders.“

Riley wusste nicht, ob sie darauf hoffen sollte, dass die Frau recht hatte, oder eher darauf, dass sie unrecht behielt. Was Riley, Crivaro und die Polizei anging, so war das Einzige, was zählte, dass der Mörder so bald wie möglich geschnappt werden würde.

Doch galt das auch für die Dents und all die anderen Menschen, die in diesem verschlafenen Ort lebten? Was, wenn der Mörder sich als einer von ihnen herausstellte – vielleicht sogar ein vertrauensvoller Freund, Nachbar und Bürger? Würde das Städtchen sich von dem nagenden Horror eines solchen Schocks jemals erholen können?

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